Mahatma Gandhi

Name:Mahatma Gandhi

Geboren am:02.10.1869

SternzeichenWaage 24.09 - 23.10

Geburtsort:Porbandar (IND).

Verstorben am:30.01.1948

Todesort:Delhi (IND).

Der in Indien geborene Jurist war politischer und geistiger Führer der indischen Unabhängigkeitsbewegung gegen Englands Kolonialmacht. Bereits als junger Anwalt in Südafrika, wo Mohandas Karamchand Gandhi für die Rechte der eingewanderten Inder kämpfte, entwickelte er die Prinzipien des "Satjagraha", dem unbedingten Festhalten an der Wahrheit, das "Ahimsa", die Gewaltlosigkeit, sowie noch weitere ethische Forderungen wie "Swaraj", die individuelle als auch politische Selbstkontrolle und Selbstbestimmung. Für seinen Einsatz nahm er bewusst Haftstrafen in Kauf. 2089 Tage verbrachte er für ein freies Indien in Gefangenschaft. Sein Name gilt heute als Synonym für gewaltlosen Widerstand für die Freiheit und die Wahrung der Menschenrechte. 1948 wurde Gandhi von einem fanatischen Hindu erschossen...

Bedeutende Persönlichkeiten aus Religion und Kirche
Mohandas Karamchand Gandhi wurde am 2. Oktober 1869 in Porbandar als Sohn des dortigen Chefministers geboren.

Er entstammte der Hindukaste der "Vaishyas", d.h. der Kaufleute. Die Gandhis waren damit der dritten Kaste, welche die gesellschaftliche und politische Oberschicht bildet, angehörig. Gandhi wuchs in Porbandar, einer kleinen Hafenstadt im heutigen Westgujarat, in einem wohlhabenden und streng hinduistisch gläubigen Elternhaus auf. Sein Vater Karamchand und sein Großvater Uttamchand waren beide Diwans (Premierminister) von Porbandar, das zwar offiziell autonom war, aber dennoch unter der Kontrolle der britischen Kolonialmacht stand. Seine Kindheit war von hoher Religiosität und asketischer Lebensweise bestimmt. 1876 zog die Familie in die Stadt Rajkot. Sein Vater Karamchand wurde hier als Richter am Fürstengericht und als Mediator tätig. Indes wurde Gandhi in die Grundschule Taluka eingeschult, die er bis zu seinem zwölften Lebensjahr besuchte. Unter dem Einfluss der altindischen Lehre des Ahimsa, der christlichen Bergpredigt und der Ideen von Tolstoi, entwickelte er eine eigene Vorstellung des gewaltlosen Widerstandes, die sein weiteres Leben prägen sollte.

Nach seiner Schulausbildung heiratete er 1882 in Rajkot Kasturbai Nakanji. Sie wurden Eltern von vier Kindern. 1887 legte er sein Immatrikulationsexamen ab. Von 1888 bis 1890 studierte Gandhi in London Rechtswissenschaften. 1890 bestand Gandhi erfolgreich das juristische Examen. Er wurde am 10. Juni 1891 nach bestandener Abschlussprüfung als Barrister an englischen Obergerichten zugelassen. Am 12. Juni desselben Jahres trat er die Heimreise an. 1891 erhielt er in Rajkot und Bombay seine Zulassung als Rechtsanwalt. 1893 reiste Gandhi nach Südafrika, wo er sich als Anwalt und politischer Führer der indischen Einwanderer niederließ. 1894 gründete Mahatma Gandhi hier den Natal Indian Congress zur Organisation des Widerstandes gegen staatliche Diskriminierung. Während des Zweiten Burenkrieges 1899 bewegte Gandhi eine Anzahl von 1100 Indern dazu, die Briten im Krieg zu unterstützen, um seine Loyalität zu beweisen. 1902 kam er zu dem Entschluss, nach Indien zurückzukehren, um in Bombay eine Rechtsanwaltspraxis zu eröffnen und sich für die Rechte der Inder einzusetzen. Gandhi kam auf Ruf seiner Mitstreiter im Dezember 1902 zurück nach Südafrika, um mit dem Kolonialminister Joseph Chamberlain, der Südafrika besuchte, über die Rechte der Inder zu verhandeln. Es gelang ihm nicht, Chamberlain von seinen Interessen zu überzeugen und das Gespräch endete ergebnislos.

Daraufhin folgte Gandhi ihm nach Pretoria und bat um ein zweites Gespräch, das ihm allerdings verweigert wurde. Gandhi ließ sich im Februar 1903 in Johannesburg nieder und arbeitete dort als Rechtsanwalt. Im Dezember 1903 kam auch seine Familie nach. 1904 wurde er Herausgeber der Zeitung "Indian Opinion", die auf Englisch sowie einigen indischen Sprachen erschien. Ende Dezember 1907 wurden Gandhi und 24 seiner Satyagrahis verhaftet. Es folgte ein zweimonatiger Gefängnisaufenthalt. Im August 1908 verbrannten Tausende Inder, angeführt von Gandhi, auf einer Demonstration in Johannesburg ihre von England ausgestellten Meldescheine. Gandhi und seine Anhänger reisten in Gruppen aus Natal zur Grenze Transvaals, um eine Massenverhaftung zu provozieren. Er selbst sowie 250 seiner Anhänger wurden darauf zu zwei Monaten Haft mit Zwangsarbeit verurteilt. 1909 reiste er nach London. Gandhi traf sich dort mit radikalen indischen Revolutionären. Die Gespräche mit ihnen veranlassten ihn, seine Ziele nochmals zu überdenken. Gandhi ließ sich nun in Transvaal (Südafrika) nieder.

Im Jahr 1914 kehrte Gandhi nach Indien zurück, wo er sich dem Kampf gegen die englische Kolonialmacht anschloss. Als 1919 eine indische Protestversammlung gewaltsam aufgelöst wurde, rief Gandhi zum Generalstreik auf. 1920 übernahm er die Führung des Indian National Congress (INC), der sich unter seiner geistigen Führung zur Massenorganisation und zur wichtigsten Institution der indischen Unabhängigkeitsbewegung entwickelte. Darauf wurde er wegen zivilen Ungehorsams angeklagt. 1922 wurde Gandhi wegen Aufwiegelung zu sechs Jahren Haft verurteilt. Aus gesundheitlichen Gründen wurde er jedoch bereits 1924 wieder entlassen, worauf ihm seine Anhänger in Bombay einen triumphalen Empfang bereiteten. Gandhi war zur Symbolfigur für die Freiheit und den Widerstand Indiens aufgestiegen. 1928 forderte er vergeblich nach einem Unions-Status. 1930 erfolgte die zweite Anklage Gandhis wegen zivilen Ungehorsams. In der anschließenden Haft verfasste er seine Autobiografie unter dem Titel "Mein Leben". Im nächsten Jahr, 1930/31, beteiligte sich Gandhi an dem "Salzmarsch" gegen das britische Salzmonopol. In London nahm er an dem zweiten runden Tischgespräch mit Vertretern der britischen Regierung teil.

Im Jahr 1932 wurde er für seinen Kampf für die volle staatsbürgerliche Gleichheit der "Parias" erneut inhaftiert. Nach seiner Freilassung trat er 1934 wieder aus der INC. aus. Von 1940 an führte Gandhi eine Kampagne gegen Indiens Kriegsbeteiligung. 1942 bis 1944 forderte er von England die Entlassung Indiens in die Unabhängigkeit ("Quit India"), wofür er erneut inhaftiert wurde. Insgesamt saß er acht Jahre im Gefängnis. Seine und die Festsetzung weiterer Kongressmitglieder führten zur massiven Unterstützung seiner Ideen in der Bevölkerung. Am 3. Juni 1947 verkündete der britische Premierminister Clement Attlee die Unabhängigkeit sowie die Teilung Indiens in zwei Staaten: Das mehrheitlich hinduistische Indien und das mehrheitlich moslemische Pakistan. Gandhi hatte sich dem Teilungsplan stets widersetzt, trat aber nach der Trennung für eine gerechte Aufteilung der Staatskasse ein. Am 20. Januar 1948 scheiterte ein Bombenanschlag gegen Gandhi in Neu-Delhi.

Mohandas Karamchand Gandhi wurde am 30. Januar 1948 in Delhi von einem fanatischen Hindu erschossen. Sein Leichnam wurde am nächsten Tag verbrannt, die Asche nach der hinduistischen Lehre am 12. Februar im Ganges verstreut.


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