Wolfgang Schäuble

Name:Wolfgang Schäuble

Geboren am:18.09.1942

SternzeichenJungfrau 24.08 -23.09

Geburtsort:Freiburg i. Br. (D).

Verstorben am:26.12.2023

Todesort:Offenburg (D).

Der promovierte Jurist stellt von 2017 bis 2021 den Präsident des Deutschen Bundestages. Von 1984 bis 1991 und von 2005 bis 2017 gehörte im Kabinett von Helmut Kohl und Angela Merkel der Bundesregierung an, unter anderem als Innen- und Finanzminister. Unter der Kanzlerschaft Kohls vollzog Wolfgang Schäuble eine glänzende politische Laufbahn zum zweiten Mann in der Partei. Er engagiert sich seit nahezu fünf Jahrzehnten für die CDU. Von 1984 bis 1989 war Schäuble Bundesminister für besondere Aufgaben sowie Chef des Bundeskanzleramtes. Seit einem Attentat (1990) war er querschnittsgelähmt. Von 1991 bis 2000 übte er den Vorsitz der CDU/CSU-Bundestagsfraktion aus und zusätzlich dazu von 1998 bis 2000 den Bundesvorsitz der CDU. Indes war er maßgeblich an der Aushandlung des deutschen Einigungsvertrags (1990) beteiligt. Von 1972 bis zu seinem Tod war er ununterbrochen Mitglied des Deutschen Bundestages und damit der dienstälteste Abgeordnete in der Geschichte nationaler deutscher Parlamente...
Wolfgang Schäuble wurde am 18. September 1942 als Sohn von Karl Schäuble und Gertrud Göhring im badischen Freiburg geboren.

Sein Vater war Steuerberater und im Stuttgarter Landtag vertreten. Nachdem er 1961 das Abitur abgelegt hatte, nahm er für ein halbes Jahr ein Praktikum bei der Bezirkssparkasse Hornberg auf. Im Anschluss daran immatrikulierte er sich für Rechts- und Wirtschaftswissenschaften an der Universität Freiburg, später wechselte er nach Hamburg. 1966 beendete Schäuble die Studien mit dem ersten juristischen Staatsexamen, worauf er als Assistent an der Universität Freiburg arbeitete. 1969 heiratete Schäuble Ingeborg Hensle, mit der er vier Kinder bekam. In den Jahren 1968 bis 1970 war Schäuble als Gerichtsreferendar tätig. 1971 legte er seine Promotion in Jura ab. Noch im selben Jahr begann er, in der baden-württembergischen Steuerverwaltung u.a. als Regierungsrat beim Finanzamt Freiburg zu arbeiten. Schäuble begann sein politisches Engagement 1961 mit dem Eintritt in die Junge Union, für die er bis 1977 tätig war. 1965 wurde er Mitglied der CDU. Von 1969 bis 1972 nahm er die Funktion des Bezirksvorsitzenden der Jungen Union für Südbaden wahr. 1970 trat Schäuble in den Bezirksvorstand der südbadischen CDU, 1973 in den baden-württembergischen Landesvorstand ein.

Seit 1972 war er für den Wahlkreis Offenburg im Bundestag vertreten. Von 1978 bis 1984 war Schäuble zudem als Rechtsanwalt in Offenburg zugelassen. Unter der Regierung von Bundeskanzler Helmut Kohl vollzog er seine weitere politische Laufbahn. 1981 erhob man Schäuble zum Parlamentarischen Fraktionsgeschäftsführer. Ein Jahr später wurde er zum Ersten Parlamentarischen Geschäftsführer gewählt. Im November 1984 übernahm er als Bundesminister für besondere Aufgaben die Leitung des Bundeskanzleramtes. 1985 trat er auch dem CDU-Präsidium bei. Im April 1989 berief die Kohl-Regierung Schäuble zum Innenminister. 1990 war er zusammen mit Kohl maßgeblich an den Vorverhandlungen zur deutschen Wiedervereinigung beteiligt. Am 12. Oktober 1990 wurde Schäuble in Oppenau Opfer eines Attentats, das ihn für immer an den Rollstuhl fesselte. Nach dem CDU-Wahlsieg von 1990 wurde der Politiker im Jahr darauf als Innenminister der neugebildeten Regierung bestätigt. Im November 1991 erhob man Schäuble zum Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Als solcher tat er sich mit großem Verhandlungsgeschick gegenüber der Opposition hervor, durch das er etwa 1993 den Kompromiss im Asylrecht ermöglichte.

Nach dem erneuten Wahlsieg der Regierungskoalition wurde Schäuble 1994 als Vorsitzender der Bundestagsfraktion bestätigt. In dieser letzten Legislaturperiode Helmut Kohls schwang sich Schäuble zum Fürsprecher des von der Union erwogenen Abbaus des Sozialstaats auf. 1997 war Schäuble auch an der Ausarbeitung und Verteidigung der Steuerreform beteiligt, die jedoch am Widerstand der Opposition im Bundesrat scheiterte. Die im Vorfeld der Bundestagswahlen von 1998 diskutierte "Kronprinzenrolle" des CDU/CSU-Fraktionsführers fand aufgrund der Neukandidatur Helmut Kohls keine Verwirklichung. Schäuble wurde zwar von Kohl selbst zu dessen künftigem Nachfolger erklärt, traf mit diesem Führungsanspruch aber auf den Widerspruch der CSU. Nach dem Rücktritt Kohls infolge der Wahlniederlage von 1998 rückte Schäuble in die zentrale Führungsposition der CDU auf, dessen Vorsitzender er nun wurde. Daneben nahm er weiterhin auch die Funktion des Fraktionschefs wahr. 2000 gab Schäuble beide Ämter ab. Dennoch war er in den Jahren der rot-grünen Bundesregierung maßgeblich an den populistischen Kampagnen der CDU gegen innovative Reformvorstöße und ungewöhnliche Neuerungen der Regierung beteiligt. Dazu gehörte auch die umstrittene Unterschriftenaktion gegen die doppelte Staatsbürgerschaft, durch die das brisante Problem der Integration ausländischer Mitbürger zur parteipolitischen Profilierung um die Wählergunst geriet.

Schäuble wurde u.a. mit dem Großkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland (1991) und dem Konrad-Adenauer-Friedenspreis (1998) ausgezeichnet. Weiter wurde er Ehrendoktor der Universität Erlangen-Nürnberg. Im Vorfeld der Bundestagswahl 2002 wurde Wolfgang Schäuble für den Fall eines Wahlsieges von CSU/CDU erneut als entscheidende Figur in einem künftigen Kabinett unter Edmund Stoiber gehandelt. Aufgrund der konservativen Wahlniederlage kam Schäuble 2002 jedoch noch nicht zum Zuge. Nachdem die rot-grüne Bundesregierung in ihrer zweiten Legislatur allerdings in die Krise geraten und vorgezogene Neuwahlen für September 2005 angesetzt hatte, wirkte Schäuble im Kompetenzteam der Unions-Spitzenkandidatin Angela Merkel als Experte für Außen- und Sicherheitspolitik mit. Nach der Bundestagswahl vom September 2005 beschlossen SPD und CDU/CSU die Bildung einer Großen Koalition. Am 22. November 2005 wurde Dr. Wolfgang Schäuble als Bundesminister des Innern vereidigt. Der offizielle Wechsel im Amt fand am Mittwoch, dem 23. November 2005 statt.

Im Jahr 2008 wurde er mit der Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet. Im Juni 2009 bekam er die Ehrendoktorwürde der Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften der Eberhard-Karls-Universität Tübingen für seine Verdienste um den Sport. Zur Wahl des 17. Deutschen Bundestages am 27. September 2009 erreichten Unionsparteien und die FDP zusammen die notwendige Mehrheit für die von beiden Seiten angestrebte Bildung einer schwarz-gelben Koalition. Dabei erzielten CDU und CSU ihr jeweils schlechtestes Ergebnis seit 1949. Nachdem sich die Koalitionsparteien auf einen Koalitionsvertrag geeinigt und diesen unterzeichnet hatten, wurde Wolfgang Schäuble am 28. Oktober 2009 als Bundesfinanzminister im Kabinett von Angela Merkel vereidigt. Dieses Amt bekleidete er bis 2017. Am 24. Oktober 2017 wurde er mit 501 Ja-Stimmen zum neuen Bundestagspräsidenten gewählt. Bis 2021 war er darauf Präsident des 19. Deutschen Bundestags und eröffnete 2021 als Alterspräsident des 20. Deutschen Bundestags dessen konstituierende Sitzung.

Wolfgang Schäuble starb am 26. Dezember 2023 in Offenburg.
Bundesministerium der Finanzen
Wolfgang Schäuble
Wilhelmstraße 97
DE 10117 Berlin
Germany

T.: 03018/ 682.0
F.: 03018/ 682.42 48
W.: bundesfinanzministerium.de
E.: Poststelle@bmf.bund.de

Name:Wolfgang Schäuble

Geboren am:18.09.1942

SternzeichenJungfrau 24.08 -23.09

Geburtsort:Freiburg i. Br. (D).

Verstorben am:26.12.2023

Todesort:Offenburg (D).