Lothar Bisky
Name:Lothar Bisky
Geboren am:17.08.1941
SternzeichenLöwe 23.07 - 23.08
Geburtsort:Zollbrück, Rummelsburg (D).
Nachdem er 1961 das Abitur abgelegt hatte, nahm er noch im selben Jahr ein Studium der Kulturwissenschaften an der Karl-Marx-Universität in Leipzig auf, das er 1966 mit dem Dip-lom abschloss. 1969 promovierte er dort zum Dr. sc. phil., 1975 folgte die Habilitation. Inzwischen war Bisky jedoch bereits seit 1968 als Abteilungsleiter am Zentralinstitut für Ju-gendforschung der Leipziger Universität tätig. Dort unterstand ihm bis 1980 die Abteilung Massenkommunikation/Kunst. Außerdem lehrte er als Honorardozent an der Fakultät Journalistik.
In den Jahren 1980 bis 1986 lehrte Bisky als Professor für Kulturtheorie an der Akademie für Gesellschaftswissenschaften beim SED-Zentralkomitee. Seit 1963 war er bereits Mitglied der SED. 1986 übernahm er eine Professur an der Hochschule für Film und Fernsehen in Potsdam-Babelsberg, wo er außerdem bis 1990 die Funktion des Hochschulrektors wahrnahm. Im Rahmen seiner wissenschaftlichen Tätigkeit veröffentlichte Bisky zahlreiche Werke, die sich vor allem mit der Funktion bürgerlicher und sozialistischer Massenmedien auseinander setzten.
Neben seiner wissenschaftlichen Betätigung war Bisky aber auch immer in die SED eingebunden, da in der DDR der eine Bereich den anderen mit einschloss. 1989 wurde Bisky zum Leiter der Abteilung Kultur beim ZK der SED berufen. Im Rahmen der inneren Umwälzungen in der DDR im Herbst und Winter 1989 geriet Bisky ins Rampenlicht, als er sich Anfang November als Podiumsredner einer Großdemonstration auf dem Berliner Alexanderplatz stellte. Im Dezember 1989 trat er in das Präsidium der SED bzw. von deren Nachfolgeorganisation PDS ein, wo er bis 1991 verblieb.
Im März 1989 wurde er für die PDS in die letzte Volkskammer der DDR gewählt. Während der "Wende" setzte sich Bisky für die Entwicklung eines demokratischen Sozialismus und die Aufrechterhaltung der DDR als zweiten deutschen Staat ein, konnte aber den Vollzug der deutschen Einheit wie viele andere auch nicht aufhalten. Bei der ersten demokratischen Landtagswahl in Brandenburg zog Bisky im Oktober 1990 in den dortigen Landtag ein, wo er den Fraktionsvorsitzenden der PDS stellte. Im Januar 1991 wurde Bisky zum Landesvorsitzenden der PDS in Brandenburg erhoben, als welcher er bis Januar 1993 fungierte.
Im Zeitraum von 1992 bis 1994 führte Bisky den Vorsitz im Untersuchungsausschuss des branden-burgischen Landtages, der sich mit den Stasi-Vorwürfen gegen Ministerpräsident Manfred Stolpe auseinander setzte. Diese Tätigkeit machte ihn erstmals bundesweit bekannt. Im Januar 1993 wurde Bisky in der Nachfolge Gregor Gysis zum Bundesvorsitzenden der PDS gewählt. In dieser Funktion etablierte er die PDS im Laufe der Kommunal- und Landtagswahlen der 1990er Jahre in den neuen Bundesländern als drittstärkste politische Kraft. Erfolgreich führte er den mit dem Bund geführten Streit über das SED-Parteivermögen einer Lösung zu.
Parteiintern trieb Bisky die Entwicklung der PDS zu einer linksdemokratischen Partei voran, indem er die Abgrenzung von der "Kommunistischen Plattform" durchsetzte. Höhepunkt der PDS-Entwicklung war die Bundestagswahl vom September 1998, bei der die Partei erstmals die 5-Prozent-Hürde übersprang und Fraktionsstatus erlangte. Allerdings scheiterte Bisky selbst mit seiner Kandidatur, da er in seinem Wahlkreis (Treptow/Köpenick) nicht die erforderliche Stimmenzahl für ein Bundestagsmandat erreichte. Nach vier Amtsperioden als Bundesvorsitzender der PDS ließ sich Bisky 2001 von der bisherigen thüringischen Fraktionsvorsitzenden Gabriele Zimmer ablösen.
Er blieb jedoch PDS-Fraktionsvorsitzender im brandenburgischen Landtag. Der Abschied Biskys sowie der Rückzug Gysis vom Berliner PDS-Fraktionsvorsitz und aus der rot-roten Landesregierung in Berlin stürzten die PDS in eine nachhaltige Führungskrise, die wesentlich für das schlechte Abschneiden der Partei bei der Bundestagswahl vom Oktober 2002 verantwortlich war. Im Juni 2003 kehrte Bisky nach dem Rücktritt Zimmers erneut in den PDS-Bundesvorsitz zurück. Seither versucht er, die Partei durch eine kritische Positionierung gegenüber den Sozialreformplänen der rot-grünen Bundesregierung von Gerhard Schröder („Agenda 2010“) wieder attraktiv zu machen und aus der Krise zu führen.
Beeinträchtigt wurde Bisky in seiner politischen Tätigkeit von Vorwürfen wegen einer angeblichen Stasi-Verstrickung, die 1995 und 2003 gegen ihn erhoben wurden, aber immer glaubwürdig entkräftet werden konnten. Im Spätsommer 1994 profilierte sich die PDS unter Biskys Führung mit massenhaften Protesten gegen die zum Jahresbeginn 2005 einsetzende Reform der Arbeitslosenhilfe (Hartz IV). Die symbolische Form der Aktionen, die als "Montagsdemonstrationen" organisiert wurden, erinnerte an die friedliche Revolution der DDR-Bevölkerung gegen das SED-Regime von 1989 und erwies sich daher vor allem in den neuen Bundesländern als resonanzstarkes Kon-zept.
Nachdem Bundeskanzler Gerhard Schröder - infolge der vernichtenden SPD-Niederlage bei der nordrhein-westfälischen Landtagswahl vom 22. Mai 2005 - vorgezogene Neuwahlen für den September 2005 in Aussicht gestellt hatte, bereitete die PDS ein Wahlbündnis mit der SPD-Abspaltung "Wahlalternative für Arbeit und soziale Gerechtigkeit" (WASG) vor. Als charismatische Führungspersönlichkeit eines solchen Linksbündnisses stellte sich Oskar Lafontaine zur Verfügung, der daher am 24. Mai 2005 seinen Austritt aus der SPD erklärte. Mitte Juli 2005 fusionierte die PDS im Vorfeld der vorgezogenen Bundestagswahlen mit der "Wahlalternative Arbeit und soziale Gerechtigkeit" zur neuen "Linkspartei".
Ende des Monats wurde Bisky von der neuen Partei zu ihrem Spitzenkandidaten in Brandenburg gewählt. Am 7. April 2006 wurde Petra Pau als Vertreterin der Linksfraktion auf den Posten des Bundestagsvizepräsidenten gewählt. Am 7. Juni 2009 wurde Bisky als Spitzenkandidat der Linken ins Europäische Parlament gewählt. Am 24. Juni fand die Wahl zum Vorsitzenden der Fraktion GUE/NGL statt, die Bisky deutlich gewann. Um sein Mandat auszuüben, gab er am 14. Juli seinen Sitz im Deutschen Bundestag an Steffen Hultsch ab.
Bisky ist mit der Kultursoziologin Almuth Hocke verheiratet und Vater von drei Söhnen.
Name:Lothar Bisky
Geboren am:17.08.1941
SternzeichenLöwe 23.07 - 23.08
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