Giovanni Agnelli

Name:Giovanni Agnelli

Alias:Gianni Agnelli

Geboren am:12.03.1921

SternzeichenFische 20.02 - 20.03

Geburtsort:Turin, Piemont (I).

Verstorben am:24.01.2003

Todesort:Turin, Piemont (I).

Der italienische Jurist und gleichnamige Enkel des Gründers der FIAT-Werke in Turin führte von 1966 bis 1996 den größten privatwirtschaftlichen Konzern Italiens. In den 1950er Jahren führte er ein ausschweifendes Leben im Zentrum der High Society. Als Unternehmer entwickelte er sich zum Konzernpatriarchen, der bis in hohe Alter die Entscheidungsfäden im Hintergrund zu ziehen schien. Unter Giovanni "Gianni" Agnelli wurde FIAT zu einem der großen Automobilhersteller Europas und zum wichtigsten Industrieunternehmen Italiens. Er diversifizierte den Konzern auch in Bereiche außerhalb der Automobilindustrie, zum Beispiel in die Biotechnologie, Flugtechnik, Haushalts- oder Militärindustrie...

Persönlichkeiten der Automobilindustrie
Menschen und Marken
Giovanni "Gianni" Agnelli wurde am 12. März 1921 in Turin (Piemont, Italien) geboren.

Agnelli war der Sohn von Edoardo Agnelli (1892-1935) und Virginia Bourbon Del Monte (1899-1945) sowie Enkel von Giovanni Agnelli, dem Gründer der italienischen Automobilindustrie. Als er 14 Jahre alt war, starb sein Vater bei einem Flugzeugabsturz. 1945 kam seine Mutter bei einem Autounfall ums Leben. Er wuchs darauf bei seinem Großvater gleichen Namens auf, der 1899 die "Fabbrica Italiana Automobili Torino" (FIAT) gegründet hatte. Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs meldete sich der junge Agnelli zunächst zum Kriegsdienst, um für den faschistischen Diktator Benito Mussolini an der russischen und afrikanischen Front zu kämpfen. Bereits nach 1943 wechselte der Panzeroffizier jedoch ins Lager des antifaschistischen Widerstands. Im selben Jahr trat er in das FIAT-Unternehmen ein. Nach 1945 absolvierte Agnelli ein Jura-Studium an der Universität Turin, das er mit der Promotion abschloss. In der Nachkriegszeit avancierte er zum Playboy der High Society. Noch während des Studiums trat er infolge des Todes des Großvaters 1946 als Vize-Präsident in die FIAT-Zentrale ein.

Der Automobilkonzern wurde jedoch zunächst vom Manager Vittorio Valletta als Präsident fachmännisch geleitet, bis sich Agnelli in höherem Maße in die Unternehmensführung einbrachte. 1963 trat Agnelli als Generaldirektor in die Unternehmensführung ein, 1966 löste er Valletta als Präsident ab. Diese Funktion hatte Agnelli bis 1996 inne. Der neue Unternehmenschef führte FIAT über den eigentlichen Automobilbereich mit der Produktpalette von Fiat, Lancia, Alfa Romeo und Ferrari zu einem Konzern mit breitem Technologieangebot, das von Maschinen aller Art, über Chemie- und Biotechnologie, Industrieausrüstungen und Flugtechnik, bis hin zum Presseverlagswesen reicht. Zum Unternehmen FIAT zählten damit, neben großen italienischen Tageszeitungen, auch Kaufhäuser, Finanzierungsgesellschaften sowie Unternehmen der Eisen- und Metallverarbeitung.

Agnelli kaufte auch den Profi-Fußballverein "Juventus Turin" auf. Darüber hinaus fungierte der Konzernchef von 1974 bis 1976 als Präsident des italienischen Arbeitgeberverbandes. Im Mai 1987 gründete Agnelli die Superholding "Giovanni Agnelli & Co." zur Führung des Konzerns, die dem Rat der Kommanditisten oblag. Ihm gehörten neben Agnelli, der sich eine Anteilsmehrheit sicherte, auch dessen jüngerer Bruder Umberto Agnelli (geb. 1934) und der FIAT-Vorstandsvorsitzende Cesare Romiti an. Umberto Agnelli hatte nach der Leitung mehrerer FIAT-Tochterunternehmen ab 1968 die internationalen Aktivitäten des Konzerns geleitet. Von 1970 bis 1976 war er FIAT-Vorstandschef gewesen. Zugleich engagierte er sich seit Mitte der 1970er Jahre auch bei den italienischen Christdemokraten, für die er 1976 in den Senat einzog. 1980 hatte Umberto Agnelli die Funktion des Vorstandsvorsitzenden an Cesare Romiti abgegeben, um die Familienholding "Istituto Finanziario Industriale" (IFI) zu leiten.

Im Jahr 1990 erreichte Giovanni Agnelli, in Konkurrenz zur Daimler-Benz AG, die 60% Übernahme des spanischen Nutzfahrzeugherstellers "Enasa". In der ersten Hälfte des Jahrzehnts konnte er die Krise des Konzerns durch die erstmalige Aufnahme von Partnern abwenden, die, wie etwa die Deutsche Bank, nicht der Agnelli-Familie angehörten. 1995 stieg die Familie Agnelli als Hauptaktionär im "Club Méditerranée" ein. 1996 trat Agnelli als Vorsitzender des FIAT-Verwaltungsrats zugunsten von Cesare Romiti zurück. Nach drei Jahrzehnten gab er damit formell die FIAT-Unternehmensführung aus den Händen. Als FIAT-Ehrenpräsident und Boss des Agnelli-Clans konnte er jedoch seine Entscheidungsgewalt im Konzern weiterhin aufrechterhalten. Agnelli war darüber hinaus in den Aufsichtsräten mehrerer Unternehmen und in einigen internationalen Wirtschaftsberatungsgremien und Kultureinrichtungen vertreten. Er war weiter Mitglied des italienischen Senats auf Lebenszeit. Seit 2000 war er auch Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees.

Im Jahr 1998 stieg Paolo Fresco, vormaliger Vize-Präsident von "General Electric (GE)", zum Nachfolger des Verwaltungsratschefs Romiti auf. Im selben Jahr berief man Agnellis Enkel, John Elkann, ein Sohn aus der ersten Ehe seiner Tochter Margherita, in den Verwaltungsrat und in den Vorstand der FIAT AG. Agnelli war seit 1953 mit Prinzessin Marella Caracciolo di Casstagneto verheiratet, die ihm zwei Kinder schenkte; der Sohn nahm sich im Jahr 2000 das Leben; die Tochter wurde Schriftstellerin und Malerin. Daher galt John Elkann als designierter Kronprinz des Familien- und Konzernpatriarchen, der künftig die Kontinuität des Familienbesitzes sichern sollte. 2001 bestimmte dann auch Agnelli seinen Enkel zum Nachfolger im FIAT-Management. Im Oktober 2002 geriet der traditionelle Konzern allerdings durch eine erneute schwere Krise in die Schlagzeilen, die durch Absatzeinbrüche im Automobilsektor und eine enorme Verschuldung des Unternehmens ausgelöst wurde.

In Verhandlungen zwischen der italienischen Regierung von Silvio Berlusconi und den beteiligten Banken bemühte sich die FIAT-Leitung um eine Sanierung des Unternehmens. Dabei drohte die Schließung mehrerer Produktionsstätten des Konzerns, insbesondere im sizilianischen Termini Imerese. Der Konzern stieß mehrere Tochtergesellschaften ab, um seine Verschuldung abzubauen.

Giovanni Agnelli starb am 24. Januar 2003, im Alter von 81 Jahren, auf seinem Anwesen in Turin.


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Name:Giovanni Agnelli

Alias:Gianni Agnelli

Geboren am:12.03.1921

SternzeichenFische 20.02 - 20.03

Geburtsort:Turin, Piemont (I).

Verstorben am:24.01.2003

Todesort:Turin, Piemont (I).