Constantin Brancusi wurde am 19. Februar 1876 in Boitza geboren.
Ab 1894 studierte er an der Kunstgewerbeschule in Craiova, die er bis 1898 besuchte. Anschließend belegte er Kurse an der Kunstakademie in Bukarest. 1902 erhielt er sein Diplom. Brancusi zog im Jahr 1904 nach Paris. Dort studierte er bis zum Jahr 1907 an der École des Beaux-Artes. Seine ersten künstlerischen Bemühungen orientierten sich am Jugendstil. 1906 hatte er eine Ausstellung im Salon d`Automne, wo er dem bedeutendsten französischen Bildhauer Francois Auguste René Rodin begegnete und sich ihm zeitweise anschloss. Rodins Bildhauerkunst übte einen elementaren Einfluss auf Brancusi aus, der sich selbst einmal dazu äußerte, dass seine eigene Schaffenskunst ohne Rodins Werke nicht möglich gewesen wäre. Ab 1907 verband ihn eine enge Freundschaft mit dem italienischen Maler, Bildhauer und Zeichner Amedo Modigliani. Aus dieser Verbindung entstand ein wechselseitiger künstlerischer Einfluss. Ebenfalls 1907 fand ein grundsätzlicher Stilwechsel in Brancusis Werken statt, indem er auf realistische Darstellungen verzichtete.
Brancusi bevorzugte Formen in großer Vereinfachung und Reduzierung, wovon unter anderem seine Skulptur "Le Baiser" (1907) zeugt, die er direkt aus dem Steinmaterial formte. Zu einem seiner wenigen künstlerischen Themen zählt die Ruhe. So stellte er seine Figuren oft im Schlaf oder in anderen Ruhelagen dar. Auch schuf er Torsi von menschlichen Gestalten. Tiere stellte er allerdings stets in vollkommener Ausbildung dar. Immer wieder begab sich der Künstler auf die Suche nach einer eigenen Formsprache. Brancusi stellte zahlreiche Versuche an, die er in ganzen Formserien realisierte wie zum Beispiel die Titel "La Muse endormie" ( zu Deutsch: "Die schlafende Muse"), "Le Coq" ( zu Deutsch: "Der Hahn"), oder "Colonne sans fin" ( zu Deutsch: "Die Endlose Säule"). Die Skulptur "Der Kuss" als monolithische Ausgestaltung war prägend für die kubistische Stilrichtung. 1913 stellte er erstmals im Salon des Indépendants aus. Das Werk mit dem Titel "Prinzessin X" wurde 1920 ebenfalls im Salon des Indépendants ausgestellt und löste wegen seiner Phallus-Form beim Publikum und bei Kritikern Empörung aus. 1937 reiste er im Regierungsauftrag nach Rumänien. Dort fertigte er die 33 Meter hohe "Endlose Säule" an.
Zu seinen wichtigsten Werken zählt der Titel "Torse de jeune homme", den er in den Jahren von 1916 bis 1923 schuf. Es handelt sich dabei um eine Skulptur aus Nussbaumholz, die Brancusi in den 1920er Jahren in Bronze gießen ließ. Die Auswahl der wenigen Themen, denen sich Constantin Brancusi künstlerisch annahm, erforderten eine hohe Variation im Gesamtwerk des Künstlers. Brancusi fertigte er ab dem Jahr 1923 insgesamt 13 Versionen des Titels "Vogel im Raum" in unterschiedlichen Materialien an. Sein letztes Werk, das den Titel "Der Große Hahn" trägt, gestaltete er im Jahr 1949. Es ist eine symmetrisch konzipierte Gipsskulptur, die einen nochmaligen Stilwechsel im Alterswerk dokumentiert. 1952 nahm Brancusi die französische Staatsbürgerschaft an. Vier Jahre später ließ er sein gesamtes Werk und sein Atelier in den Besitz von Frankreich übergehen.
Constantin Brancusi starb am 16. März 1957 in Paris.
Heute befindet sich das rekonstruierte Atelier vor dem Centre Beaubourg Georges Pompidou in Paris.