Barthold Heinrich Brockes

Name:Barthold Heinrich Brockes

Geboren am:22.09.1680

SternzeichenJungfrau 24.08 -23.09

Geburtsort:Hamburg (D).

Verstorben am:16.01.1747

Todesort:Hamburg (D).

Der Hamburger Ratsherr, Übersetzer und Lyriker ist ein Übergangsdichter, der sich in seinen frühen Werken dem Barock verpflichtet fühlte und späterhin literarische Aufklärung im Sinne der frühaufklärerischen Epoche betrieb. Die Inhalte seiner Werke sind beträchtlich weit gespannt. Bekanntheit erlangten seine Gedichte in dem Mehrbänder "Irdisches Vergnügen in Gott" (1721–1748), in denen der aufklärerische Ansatz deutlich wird. Darin vertritt Barthold Heinrich Brockes seine physiktheologische Haltung in der Anerkennung der Schönheit und Nützlichkeit von Gottes Welt, die dem Menschen zum Beweis seines Schöpfertums dient...
Barthold Heinrich Brockes wurde am 22. September 1680 als Sohn einer wohlhabenden Kaufmannsfamilie in Hamburg geboren.

Lange Zeit bildete sich Barthold Heinrich Brockes im Privatunterricht. Dann ab 1796 besuchte er die Lateinschule Johanneum in Hamburg. Ab 1700 bis zum Jahr 1702 studierte er in Halle Jura und Philosophie, unter anderem bei Christian Thomasius. Brockes war zwar bürgerlicher Herkunft, doch er beherrschte auch den adeligen Lebenswandel und war im Fechten und Reiten ausgebildet. In Wetzlar trat er ein halbjähriges Praktikum am dortigen Reichskammergericht an. Es folgte eine Bildungsreise durch Italien, die Schweiz, Frankreich und die Niederlande. 1704 schloss er sein Studium mit der Promotion in Leiden ab und erwarb sich den Titel des Lizentiaten der Rechte.

Dann kehrte er wieder in seine Hamburger Heimat zurück. Mit dem Tod seines Vater kam Brockes in den Genuss einer Erbschaft. Sie ermöglichte es ihm, sich zunächst ohne festen Brotverdienst seinen literarischen Interessen zuzuwenden. 1714 heiratete er Anna Ilsabe Lehmann, mit der er zwölf Kinder hatte. Ein Jahr darauf gründete er mit Freunden die "Teutsch-übende Gesellschaft", in der sie sich der Pflege der deutschen Sprache und Literatur zuwandten. 1720 wurde er zum Ratsherren gewählt. In dieser Funktion begab er sich auf mehrere diplomatische Reisen zu Höfen in Wien, Berlin und Glücksstadt. 1723 war er Mitbegründer der "Patriotischen Gesellschaft", die sich politisch und sozial engagierte. Zu ihren Zielen gehörten Gemeinnützigkeit, Offenheit und Toleranz.

Die Gesellschaft war zugleich Herausgeber der Zeitschrift "Der Patriot" (1724–1726), einer Moralischen Wochenschrift, in der Brockes insgesamt 23 Beiträge veröffentlichte und frühaufklärerisches Gedankengut verbreitete. In der folgenden Zeit erfüllte Barthold Heinrich Brockes verschiedene Ämter. 1728 wurde er Stadtrichter, dann zwei Jahre später Landrichter und 1733 Mitglied der Colonellschaft, einem Kontrollorgan der Hamburger Bürgerwache. Dann wurde Brockes zum Kaiserlichen Pfalzgrafen ernannt. Seine Amtmannzeit von 1735 bis 1741 in Ritzebüttel stand im Gegensatz zu seiner adeligen Lebensweise und vorigen Reisetätigkeit. Auf den hamburgischen Besitzungen in Ritzebüttel führte er ein Landleben.

Danach kehrte er wieder nach Hamburg zurück und wurde zunächst Präses der Admiralitäts- und Convoy-Deputation. Weiterhin erfüllte er die Ämter des ersten Landherrn auf dem Hamburger Berg, des zweiten und ab 1742 des ersten Landherrn von Hamm und Horn sowie des Vorsitzenden des Scholarchats. In seinem 1712 veröffentlichten Passionsoratorium "Der für die Sünde der Welt gemarterte und Sterbende Jesus" ist Brockes noch der Barock-Epoche verpflichtet. Das Werk wurde später von Georg Friedrich Händel und Georg Philipp Telemann vertont. Im Sinne des anschließenden weit verbreiteten Stils des Manierismus folgte ein weiteres Frühwerk als Übersetzung mit dem Titel "Verteutschter Bethlehemitischer Kinder-Mord des Ritters Marino". Zur Vorlage diente Giambattista Marinos "Strage degli Innocenti" (1620).

Ganz der Frühaufklärung hat sich Brockes mit seinen Gedichten "Irdisches Vergnügen in Gott", die in insgesamt neun Bänden erschienen, verschrieben. Dort nämlich erläutert er in lyrischer Ausarbeitung seine physiktheologische Auffassung von der Welt als Gottes Schöpfung. An der Schönheit und Nützlichkeit der Natur erkennt der Mensch das göttliche Erschaffungswerk – so die Botschaft. In den oftmals detaillierten Beschreibungen wurden Ergebnisse der zeitgenössischen Naturwissenschaft eingebaut. Die Natur vermittelt zwischen Mensch und Gott, in diesem Sinne der Frühaufklärung verstand Brockes die Aufgabe der Literatur, die dazu ihren eigenen Beitrag leisten sollte. In der Physiktheologie wurden die zeitgenössischen Naturwissenschaften zur Entdeckung von Gott als dem Schöpfer der Welt durch die Kirchen vereinnahmt.

Schon zu seinen Lebzeiten erreichte das Werk eine hohe Popularität. Es steht in der Tradition der Dichtungen von Lukrez und Vergil. In der Weltanschauung von der besten aller möglichen Welten begibt sich Brockes auf die Spuren der Theodizee-Philosophie von Gottfried Wilhelm Leibnitz. Andererseits sind die Gedichte auch als Lehrgedichte zu verstehen. Sie geben eine genaue Beschreibung von Natur ab. Zu seinen weiteren Werken zählen unter anderem "Aus dem Englischen übersetzter Versuch vom Menschen des Herrn Alexander Pope" (1740) und "Aus dem Englischen übersetzte Jahreszeiten des Herrn Thomson" (1744).

Barthold Heinrich Brockes starb am 16. Januar 1747 in Hamburg.

Name:Barthold Heinrich Brockes

Geboren am:22.09.1680

SternzeichenJungfrau 24.08 -23.09

Geburtsort:Hamburg (D).

Verstorben am:16.01.1747

Todesort:Hamburg (D).