Carl Bosch
Name:Carl Bosch
Geboren am:27.08.1874
SternzeichenJungfrau 24.08 -23.09
Geburtsort:Köln (D).
Verstorben am:26.04.1940
Todesort:Heidelberg (D).
Sein Vater betrieb ein Installationsgeschäft. Carl Bosch war der Neffe des Elektronikers Robert Bosch. Nach dem Abitur in Köln absolvierte er ein einjähriges Praktikum in der Marienhütte im schlesischen Kotzenau. Von 1894 bis 1896 war er Student der Hüttenforschung und Maschinenbaukunde an der Technischen Hochschule Berlin-Charlottenburg. Daran schloss sich ein Chemiestudium an der Universität Leipzig an, das Bosch 1898 mit der Promotion beendete. Danach war er dort als Saalassistent in der analytischen Abteilung des Laboratoriums tätig. 1899 trat Bosch als Chemiker in die "Badische Anilin- und Sodafabrik" (BASF) in Ludwigshafen ein.
Im Jahr 1908 wurde er hier mit der industriellen Nutzbarmachung der von Fritz Haber entwickelten Ammoniaksynthese beauftragt. Bis 1913 entwickelte er gemeinsam mit A. Mittasch das sogenannte "Haber-Bosch-Verfahren" weiter, das die synthetische Herstellung des Ammoniaks in großen Mengen unter Hochdruck ermöglichte. Das in den Stickstoffwerken von Leuna und Ludwigshafen hergestellte Ammoniak diente nicht nur als Düngemittelbasis zu einer enormen Ertragssteigerung in der Landwirtschaft. Ab 1914 wurde es auch als Grundstoff in der Sprengstoffproduktion für den Ersten Weltkrieg eingesetzt.
Bis zum Kriegsende von 1918 produzierte BASF jährlich über 500.000 Tonnen. Bei BASF stieg Bosch vom Prokuristen (1911) und zum stellvertretenden Direktor (1914) auf. 1916 trat er in den Vorstand ein, zu dessen Vorsitzendem er 1919 erhoben wurde. In dieser Funktion war Bosch auch als Vertreter des Unternehmens an den Versailler Friedensverhandlungen beteiligt. 1925 wechselte Bosch zur "Interessen-Gemeinschaft Farbenindustrie AG", wo er ebenfalls zum Vorstandsvorsitzenden berufen wurde. 1931 erhielt Bosch für seine wissenschaftliche Forschung zur Entwicklung chemischer Hochdruckmethoden zusammen mit Friedrich Bergius den Chemie-Nobelpreis.
Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme durch Adolf Hitler stieg Bosch zum Führer der Wirtschaftsgruppe Chemie auf. Im Reichsstand der Deutschen Industrie stand er der Fachgruppe Chemie vor. 1933/34 war er außerdem Erster Vorsitzender der Gesellschaft für Naturforschung und Ärzte. 1935 berief man Bosch zum Vorsitzenden von Aufsichts- und Verwaltungsrat der "I. G. Farben". Das Kartellunternehmen kontrollierte während des Zweiten Weltkriegs rund 900 chemische Fabriken in Deutschland und in den besetzten Territorien.
Es belieferte die Wehrmacht mit 85% ihres Explosivbedarfes und war einer der Hauptproduzenten für die nationalsozialistische Kriegsmaschinerie. In der Umgebung des Konzentrationslagers Auschwitz errichtete "I. G. Farben" in den letzen Kriegsjahren einige Produktionsanlagen, in denen das Unternehmen die Arbeitskraft der KZ-Häftlinge ausbeutete. Neben seiner leitenden Tätigkeit für "I. G. Farben" war Bosch noch für mehrere andere Unternehmen der Branche tätig. 1937 wurde er als Nachfolger von Max Planck zum Präsidenten der "Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft" (heute: Max-Planck-Gesellschaft) ernannt.
Carl Bosch starb am 26. April 1940 in Heidelberg. Er konnte daher nach Kriegsende nicht mehr - wie andere Führungspersönlichkeiten von "I. G. Farben" - durch die Alliierten für die Beteiligung an der Ausbeutung und Vernichtung von KZ-Häftlingen zur Rechenschaft gezogen werden.
Name:Carl Bosch
Geboren am:27.08.1874
SternzeichenJungfrau 24.08 -23.09
Geburtsort:Köln (D).
Verstorben am:26.04.1940
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