Charles de Secondat Baron de Montesquieu

Name:Charles de Secondat Baron de Montesquieu

Geboren am:18.02.1689

Geburtsort:La Brède (F).

Verstorben am:10.02.1755

Todesort:Paris (F).

Der französische Jurist, Rechts- und Geschichtsphilosoph Charles-Louis de Secondat Montesquieu erklärte Gesetze und politisches Leben aus den natürlichen und geschichtlichen Bedingungen heraus. In seinem mehrbändigen Hauptwerk "L`esprit des lois" suchte er die Gesetze und das politische Leben internationaler Länder aus ihren jeweiligen natürlichen und geschichtlichen Bedingungen heraus zu erklären. Er verfolgte darin den Weg der Milieutheorie für verschiedene Länder und Völker und lehnte das formalistische Rechtsdenken ab. Mit seinem Ansatz der Objektivierbarkeit gesellschaftlicher Verhältnisse ging Montesquieu der Idee eines gemeinsamen Universalrechtes nach...
Charles-Louis de Secondat Montesquieu wurde als Sohn des adeligen Jacques de Secondat und seiner Frau Marie-Françoise de Pesnel am 18. Januar 1689 im Schloss La Brède bei Bordeaux geboren.

Seine grundschulische Ausbildung erhielt Charles-Louis de Secondat Montesquieu auf Schloss La Brède. Danach besuchte er die Schule in Bordeaux. Ab dem Jahr 1700 wechselte er auf die Privatschule der Oratorianer in Juilly. 1705 beendete er seine Schulausbildung und kehrte auf Schloss La Brède zurück. In den Jahren von 1705 bis 1708 studierte er an der Universität Bordeaux Rechtwissenschaften. 1709 verließ er Schloss La Brède und siedelte nach Paris über. In der französischen Metropole praktizierte er als Rechtanwalt. Seine Prozesserfahrungen und –beobachtungen aus dieser Zeit sammelte Montesquieu und fasste sie in sechs Bänden seines Werkes mit dem Titel "Collectio Juris" zusammen.

Nachdem sein Vater im Jahr 1713 gestorben war, kehrte er nach Bordeaux zurück. Im Jahr darauf erfüllte er das Amt des Ratherren im Parlament von Bordeaux. 1715 heiratete er die wohlhabende Adlige Jeanne de Lartigue. Im Jahr darauf wurde Montesquieus Sohn Jean-Baptiste geboren. Im gleichen Jahr, 1716, wurde er in die noch junge Akademie von Bordeuax aufgenommen. Charles-Louis de Secondat Montesquieu wurde Präsident des Parlaments von Bordeaux, nachdem sein Onkel Jean-Baptiste de Secondat, der diese Funktion bisher inne hatte, gestorben war. 1717 kam Montesquieus Tochter Marie zur Welt. 1718 wurde er Direktor der Akademie von Bordeaux. Drei Jahre später, im Jahr 1721, erschien seine erste bedeutende Abhandlung mit dem Titel "Lettres Persanes". 1726 legte er sein Amt als Parlamentspräsident nieder.

Im Jahr darauf kam seine zweite Tochter Marie-Josèphe-Denise zur Welt. Montesquieu wurde im Jahr 1728 Mitglied der Académie Française. In dieser Zeit unternahm er eine längere Reise, die ihn nach Österreich, Ungarn, Italien, Deutschland, in die Niederlanden und nach England führte. In diesen Ländern besuchte er bedeutende Städte wie Wien, Venedig, Padua, Mailand, Florenz, Rom, Neapel, Bologna, München, Augsburg, Frankfurt, Köln, Amsterdam und London. 1730 wurde er Mitglied der Royal Society in London. Erst im Jahr darauf kehrte er nach Bordeaux zurück. In der Folgezeit pendelte Montesquieu häufig zwischen Bordeaux und Paris. Dort besuchte er die Bibliothèque Royal und die Bibliothèque Saint-Viktor, in denen er seinen juristischen, geschichtlichen und philosophischen Studien nachging.

Im Jahr 1746 wurde Montesquieu Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften in Berlin. Und fünf Jahre später fand er Aufnahme in der Akademie von Stanislas. Im gleichen Jahr, 1751, wurde sein bekanntestes Werk mit dem Titel "L`Esprit des lois" veröffentlicht. Charles-Louis de Secondat Montesquieu vertrat in seinen Lehren die Gewaltenteilung und war dadurch maßgeblich an der Entwicklung zum modernen Verfassungsstaat beteiligt. Die Teilung der Gewalten in eine gesetzgebende, ausübende und urteilende ist nach Montesquieu Garant für die Freiheit des Individuums. Im absolutistisch regierten Frankreich war er diesbezüglich ein unerhörter Vordenker und seiner Zeit voraus. Die englische Verfassung hielt er für die fortschrittlichste seiner Zeit, so wie er es auch in seinem Werk "Letres persanes" darlegt.

In seinem mehrbändigen Hauptwerk "L`esprit des lois" suchte er die Gesetze und das politische Leben internationaler Länder aus ihren jeweiligen natürlichen und geschichtlichen Bedingungen heraus zu erklären. Er folgte damit der Milieutheorie im Gegensatz zum formalistischen Rechtsgedanken. In seiner Vorstellung beabsichtigte Montesquieu, die unterschiedlichen nationalen Gesetze der Länder in einem gemeinsamen Universalrecht zu vereinen. Montesquieu erkannte allgemeine Rechtsverhältnisse in einer Gesellschaft, denen zufolge verschiedene Gesetze in eine innere notwendige Beziehung treten. Er leitete daraus ab, dass ein bestimmtes natürliches und geschichtliches Milieu die Wurzel der menschlichen Freiheit bedeute.

Zu seinen historischen Abhandlungen zählt das Werk mit dem Titel "Considérations sur les causes de la grandeur des Romains et de leur décadence" aus dem Jahr 1734. Darin beschreibt er den Aufstieg und den Untergang des römischen Reiches. Das Buch wurde erstmals im Jahr 1842 ins Deutsche übersetzt.

Charles-Louis de Secondat Montesquieu starb am 10. Februar 1755 in Paris.

Name:Charles de Secondat Baron de Montesquieu

Geboren am:18.02.1689

Geburtsort:La Brède (F).

Verstorben am:10.02.1755

Todesort:Paris (F).