Ferdinand Piëch

Name:Ferdinand Piëch

Geboren am:17.04.1937

SternzeichenWidder 21.03 - 20.04

Geburtsort:Wien (A).

Verstorben am:25.08.2019

Todesort:Rosenheim (D).

Der österreichische Manager, Großaktionär der Porsche Automobil Holding SE und Gesellschafter der Porsche Holding GmbH stellte von 2002 bis 2015 den Vorsitzenden des Aufsichtsrats der Volkswagen AG. Davor verdiente er sich von 1993 bis 2002 als Vorsitzender des Vorstandes. Hon. Prof. Dr. h. c. Ferdinand K. Piëch führte in dieser Zeit das Volkswagen-Unternehmen aus den roten Zahlen und machte es zu einem der erfolgreichsten Konzerne der Automobilindustrie. Auch der Kauf der Nobelmarken Lamborghini, Bentley und Bugatti fiel unter seine Ägide. Davor hatte er als Ingenieur die Marke Porsche durch legendäre Fahrzeuge wie den 917 und den Sieg in Le Mans (1970) zur Rennstall gemacht. Dann von Porsche kommend wechselte er zu Audi. Dort realisierte er technische Innovationen wie permanente Allradantriebe, Alu-Leichtbau oder TDI-Dieselmotoren, was zum zentralen Image der Marke führte. Piëch positionierte darauf Volkswagen erfolgreich in allen Automobilsegmenten...
Ferdinand Piëch wurde am 17. April 1937 in Wien als Sohn des Rechtsanwalts Anton Piëch und Louise Porsche geboren.

Piëch ist der Enkel des Gründers der Sportwagenschmiede Porsche, Ferdinand Porsche. Seine Tochter Louise Porsche heiratete Anton Piëch. Ferdinand Piëch wuchs in einer wohlhabenden Umgebung auf. Sein Vater war während des Zweiten Weltkrieges Geschäftsführer von Volkswagen. Piëch studierte nach seinem Schulabschluss Ingenieurwissenschaften an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich. 1962 schloss er dort sein Studium mit dem Diplom ab. Piëch ging zunächst als Ingenieur zur Autoschmiede seines Großvaters nach Stuttgart-Zuffenhausen. Dort begann er als Sachbearbeiter in der Versuchsabteilung zu arbeiten. 1966 wurde Piëch Leiter der Versuchsabteilung und zwei Jahre später stand er der Entwicklungsabteilung vor. Hier entwickelte er mit dem  917 einer der erfolgreichsten Rennsportwagen der 1970er-Jahre; mit dem 917 erreichte Porsche 1970 erstmals den Gesamtsieg beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans. 1971 wurde Piëch Technischer Geschäftsführer bei Porsche.

Im Jahr darauf, 1972, wechselte er zu Audi NSU Auto Union. 1975 wurde er in den Vorstand berufen. Bevor er 1988 zum Vorsitzenden des Vorstandes der Audi AG, wie sich das Unternehmen zwischenzeitlich umbenannte, berufen wurde, war er in unterschiedlichen leitenden Funktionen tätig. Bereits bei Audi bewies Piëch seinen erfolgreichen Innovationsgeist hinsichtlich Technik und Verkaufsstrategie. So führte er den permanenten Allradantrieb "Quattro" ein und ließ den effektiven Hightech-Motor TDI entwickeln. Mit diesen und weiteren Maßnahmen verhalf er der Marke Audi zu höherer Akzeptanz und mehr Attraktivität. Aus den Audi-Fahrzeugen schmiedete er Autos der Mittel- bis Oberklasse mit modernster Technologie. 1992 trat Ferdinand Piëch in den Vorstand der Volkswagen AG ein. Im Jahr darauf, 1993, berief ihn der Aufsichtsrat, als Nachfolger von Carl Hahn, zum Vorstandsvorsitzenden der Volkswagen AG. Piëch wurde bei VW zur Führungsperson eines Unternehmens, das Schwierigkeiten hatte, seine Autos abzusetzen. Aber auch Tochterunternehmen wie Seat vermeldeten gravierende Absatzschwierigkeiten.

Der Konzern steckte in den roten Zahlen. Um ihn wieder aus der Talsohle herauszuführen, entwarf Piëch eine Produktentwicklungsstrategie, und er reformierte die Modellpolitik. Der neue Chef initiierte eine Mehrmarkenstrategie. Am revolutionärsten war jedoch die Konzentration auf nur noch vier Plattformen für die gesamte Pkw-Flotte bei VW. Durch Piëch wurde der spanische Manager José Ignacio López de Arriortua von General Motors abgeworben, dessen Aufgabe es war, Einsparungen in der Produktion zu erreichen. Das Ergebnis dieser Abwerbung war jedoch eine jahrelange Torpedierung beider Konzerne. Der Vorwurf lautete nach GM, López soll Betriebsgeheimnisse von GM bei seinem Wechsel zu VW preisgegeben haben. 1996 verließ López den VW-Konzern, 1997 wurde der Streit außergerichtlich beigelegt. Volkswagen zahlte für die Einigung 100 Millionen US-Dollar an GM.

Mit umfangreichen Umstrukturierungs- und Rationalisierungsmaßnahmen zur Kostensenkung gelang es Piëch, den Volkswagenkonzern in den ersten Jahren wieder in die Gewinnzone zu bringen. In technischer Hinsicht wurde unter Piëchs Verantwortung das 3-Liter-Auto Lupo zur Serienreife gebracht. Während seiner Chefzeiten wurde bei VW der höhere Einsatz von Leichtmaterialien wie Aluminium oder Magnesium im Autobau eingeführt. In diese Zeit fällt auch die Innovation der W12- und W18-Zylinder-Motoren. 1997, mit der vierten Modellgeneration von Golf, lag der Autokonzern wieder im Wachstumstrend. Piëchs Reformen griffen und die Volkswagen AG avancierte zum größten europäischen Automobilkonzern. Im selben Jahr übernahm Volkswagen auch die englische Edelmarke Bentley und sicherte sich die Markenrechte an Bugatti. Im Weltkonzern Volkswagen AG vereinte er noch weitere Marken wie Seat, Skoda, Lamborghini und Scania.

Piëchs Verdienste lagen indes nicht allein in den technischen Innovationen, sondern ebenso gleichgewichtig im kaufmännischen Management. In dieser Doppelfunktion erst war er ein erfolgreicher und nachhaltiger Sanierer des Volkswagenkonzerns. Mit der Entwicklung des Sport Utility Vehicle Touareg (2001) begann eine neue offensive der Modellpolitik. Bald platzierte Piëch VW in allen Segmenten. Mit dem innovativen Flagschiff Phaeton, in Leuchtbauweise und permanenten Allradantrieb in Serie, gelang selbst der Vorstoß in die Oberklasse. In Qualität und Komfort setzte der in Handarbeit in der Gläsernen Manufaktur in Dresden hergestellte Phaeton weltweit Maßstäbe. Nach anfänglich schwachem Verkauf in Deutschland avancierte der Phaeton in China zum Marktführer. 2002 schied Piëch als Vorsitzender aus dem Vorstand der Volkswagen AG aus, um in den Vorsitz des Aufsichtsrats zu wechseln. Auch wurde er Aufsichtsratsmitglied bei der Porsche AG.

Im Amt des Vorstandes folgte ihm Bernd Pischetsrieder. Im Dezember 2006 wurde Pischetsrieder von Martin Winterkorn abgelöst. Die Familien Porsche und Piëch kontrollieren indes den Sportwagenhersteller Porsche AG. Piëch allein hielt rund 13 Prozent der Stammaktien. Er wurde auch mit 10 Prozent Mitinhaber und Aufsichtsrat der Porsche Holding in Salzburg, unter anderem Generalimporteur für die Marken des VW-Konzerns in Österreich und Osteuropa. Porsche hatte im September 2008 seine Anteile an VW auf 35,14 Prozent erhöht. Laut Porsche wurde VW nach dem Wertpapierübernahmegesetz offiziell ein Tochterunternehmen. Aufgrund der Finanzkrise ging der Umsatz beim Porsche jedoch drastisch zurück. Da die VW-Anteile mit Krediten finanziert wurden, häuften sich Schulden in Höhe von rund 10 Milliarden Euro an. Wiedeking setzte sich daraufhin für eine Kapitalspritze aus Katar ein. Sein Plan geriet jedoch in die Kritik; vor allem Piëch widersetzte sich seinen Plänen.

Nach dem Scheitern der Übernahme wurde die hochverschuldete und hochprofitable Porsche AG Tochterunternehmen des VW-Konzerns. Im September 2010 übertrug Piech sein Vermögen an zwei Stiftungen; "Ferdinand Karl Alpha" und "Ferdinand Karl Beta" in Österreich. In zwei je 38-seitigen Stiftungsurkunden versuchte er eine "nachhaltige" Lösung für die "gesicherte Zukunft" der Autofirmen zu finden. 2012 wurde er Honorarprofessor für Kraftfahrzeugtechnik an der Westsächsischen Hochschule Zwickau und 2014 erhielt er die Ehrensenator der Technischen Universität Wien. Am 25. April 2015 trat Piëch überraschend von allen Mandaten im Volkswagenkonzern mit sofortiger Wirkung zurück.

Ferdinand Piëch starb am 25. August 2019 im Alter von 82 Jahren in Rosenheim. Er hinterließ nach eigenen Angaben zwölf Kinder aus vier Beziehungen.
VOLKSWAGEN AG
Prof. Dr. h. c. Dipl.-Ing. ETH Ferdinand K. Piëch
Berliner Ring 2
38436 Wolfsburg

T. 0049 +5361-90
F. 0049 +5361-9-28282
M. vw@volkswagen.de



Name:Ferdinand Piëch

Geboren am:17.04.1937

SternzeichenWidder 21.03 - 20.04

Geburtsort:Wien (A).

Verstorben am:25.08.2019

Todesort:Rosenheim (D).