Heinrich von Sybel

Name:Heinrich von Sybel

Geboren am:02.12.1817

SternzeichenSchütze 23.11 - 21.12

Geburtsort:Düsseldorf (D).

Verstorben am:01.08.1895

Todesort:Marburg (D).

Der deutscher Historiker, Archivar, Politiker und Sohn eines geadelten Juristen, avancierte in der Schule Leopold von Rankes und Johann Gustav Bernhard Droysens zu einem Hauptvertreter der kleindeutsch-borussischen Geschichtsschreibung im 19. Jahrhundert. 1875 wurde er Direktor der preußischen Staatsarchive. Heinrich von Sybel legte als Vater der "Historischen Zeitschrift" sowie als Förderer der "Monumenta Germaniae Historica" und der "Acta Borrussica" tiefe publizistische und editorische Spuren, die sich bis in die heutige Geschichtswissenschaft verfolgen lassen...
Heinrich Karl Ludolf von Sybel wurde am 2. Dezember 1817 in Düsseldorf geboren.

Sein Vater war der Jurist Heinrich Ferdinand Philipp von Sybel (1781-1870), der 1831 in den Adelsstand versetzt worden war. Das Elternhaus bildete für den Adel und das Bildungsbürgertum Düsseldorfs einen kulturellen und gesellschaftlichen Mittelpunkt. Nach dem Schulbesuch wechselte Sybel 1834 nach Berlin, wo er an der dortigen Universität unter Leopold von Ranke Geschichte studierte. 1838 wurde er promoviert. Die Habilitation erlangte er 1840 an der Universität Bonn. Dort erhielt Sybel 1844 auch eine Professur, die er ein Jahr später gegen einen Lehrstuhl an der Universität Marburg tauschte. Neben seiner akademischen Lehrtätigkeit engagierte sich der Geschichtsprofessor auch politisch, indem er im Vorfeld der 1848er Revolution in der liberalen Bewegung Hessens aktiv wurde.

Während der Revolution saß Sybel 1848 im Frankfurter Vorparlament und 1848/49 in der Ständeversammlung zu Kassel. Hier machte er sich eine sehr gemäßigt-liberale Haltung zu eigen, die ihn dazu veranlasste, Volkssouveränität und allgemeines Wahlrecht abzulehnen. Bald erschienen die ersten Bände der "Geschichte der Revolutionszeit von 1789-1795" (5 Bde., 1853-1879), mit denen der Historiker in der Öffentlichkeit seiner Zeit beträchtliches Aufsehen erregte. 1856 folgte Sybel einem Ruf an die Universität München, wo er das historische Seminar gründete und 1859 die "Historische Zeitschrift" ins Leben rief, die bis heute erscheint. Im selben Jahr gründete er außerdem mit seinem früheren Lehrer Ranke die "Historische Kommission bei der Baierischen Akademie der Wissenschaften", der er zunächst bis 1886 als Sekretär, dann als Präsident diente.

Während dieser akademischen Laufbahn hatte Sybel sein politisches Engagement auch nach dem Scheitern der Revolution von 1848 aufrecht erhalten. So war er noch 1850 Mitglied im Ständehaus des Erfurter Unionparlaments gewesen. Von München wechselte Sybel 1861 an die Universität Bonn, wo er bis zu seiner Berufung zum Direktor der preußischen Staatsarchive im Jahre 1875 lehrte. Ebenfalls 1875 trat er als ordentliches Mitglied in die Preußische Akademie der Wissenschaften ein. Sybel trug 1888 auch maßgeblich zur Gründung der "Königlich Preussischen Historischen Station" (ab 1890: "Königlich Preussisches Historisches Institut in Rom") bei, mit dem er die Entwicklung der Quellenedition "Monumenta Germaniae Historica" wesentlich förderte, die wie das "Repertorium Germanicum" und die von Sybel betreute Herausgabe der päpstlichen Nuntiaturberichte bis heute zu den Aufgaben des Instituts zählt.

Ebenso betreute Sybel die Herausgabe der Quellenreihe "Acta Borussica". Die politische Betätigung des Historikers konzentrierte sich nun ganz auf die preußische Politik: In den Jahren 1862-1864 saß Sybel im preußischen Abgeordnetenhaus. Im Zuge der Bildung des Norddeutschen Bundes unter preußischer Führung wurde er 1867 auch in den verfassungsgebenden Reichstag gewählt. Nach der deutschen Reichseinigung von 1871 war er 1874-1880 erneut im preußischen Abgeordnetenhaus vertreten. Entsprechend seiner politischen Orientierung an Preußen war Sybel einer der Hauptvertreter der von Johann Gustav Bernhard Droysen begründeten kleindeutsch-borussischen Geschichtsschreibung, welche die Führungsrolle Preußens im kleindeutschen Nationalstaat historisch legitimierte, wie sie sich mit der Bismarckschen Reichseinigung von 1871 durchgesetzt hatte.

In diesem Zusammenhang muss auch die Entstehung des Monumentalwerkes "Die Begründung des deutschen Reiches durch Wilhelm I." (7 Bde., 1889-1894) betrachtet werden, das der Historiker noch kurz vor seinem Tod abschließen konnte.

Sybel starb am 1. August 1895 in Marburg.


Bedeutende Geschichtsschreiber der Menschheitsgeschichte
Porträt des Monats August 2015: Heinrich Karl Ludolf von Sybel

Name:Heinrich von Sybel

Geboren am:02.12.1817

SternzeichenSchütze 23.11 - 21.12

Geburtsort:Düsseldorf (D).

Verstorben am:01.08.1895

Todesort:Marburg (D).