Meister Eckhart

Name:Eckhart von Hochheim

Alias:Meister Eckhart

Geboren am:1260

SternzeichenJungfrau 24.08 -23.09

Geburtsort:Hochheim

Verstorben am:30.04.1328

Todesort:Avignon

Der deutsche Philosoph und Professor für Theologie war einer der bedeutendsten Denker des Spätmittelalters, der das geistliche Leben stark beeinflusste. Daneben war er Hauptvertreter der "deutschen Mystik" und Begründer der spekulativen Theologie, dessen lebenslanges theologisches Anliegen die Neubestimmung des Verhältnisses zwischen Gott und Mensch war. Über 200 erhaltene Handschriften seiner Predigten bekunden sein Schaffen.  Eckharts Modernität zu Lebzeiten ließ ihn in Kirchenkreisen der Häresie verdächtig werden, dessen er auch angeklagt wurde. Seine in Deutsch verfassten Schriften übten indes starken Einfluss auf die damalige Sprache und Literatur aus...

Meister Eckhart wurde um das Jahr 1260 im thüringischen Hochheim oder in Tambach, dem heutigen Landkreis Gotha, wahrscheinlich als Sohn des Ritters Eckhart von Hohenheim geboren.

Meister Eckhart trat um das Jahr 1275 in den Dominikanerorden, in das Erfurter Dominikanerkloster ein. Aufgewachsen ist er in der damals auch im Orden umstrittenen Lehre des Thomas von Aquin. In der Zeit ab 1277 absolvierte er ein Studium generale seines Ordnens an der Universität in Köln. Von 1293 bis 1294 wurde er als Lektor der Sentenzen des Petrus Lombardus in Paris tätig, jedoch kehrte er zum Jahresende nach Erfurt zurück. An der Pariser Universität waren indes erste erhaltene Aufzeichnungen seiner Predigen und Collationen entstanden. 1294 wurde er Prior des Dominikanerordens in Erfurt und 1296 Vikar in Thüringen. 1302 erlangte er in Paris den akademischen Grad des Magisters, daher auch sein Namensattribut "Meister". Anschließend übte er eine Lehrtätigkeit als Professor für Theologie an der Universität in Paris aus. 

Am 8. September 1303 wurde Eckhart Provinzial in der neugegründeten Ordensprovinz Sachsen. Zwei Jahre später, 1305, wirkte er in Böhmen als Generalvikar seines Ordens. Zu Pfingsten 1307 erfolgte auf dem Generalkapitel in Straßburg seine Ernennung zum Generalvikar (Vertreter des Generalmeisters) für die böhmische Dominikanerprovinz. 1310 wurde er auf dem Provinzkapitel der Ordensprovinz Teutonia in Speyer zu deren Provinzial gewählt. Später, im Jahr 1311, war er wieder im Auftrag der Dominikaner als Lehrer an der Pariser Universität tätig. Dort begann er sein Werk "Opus tripartitum", das als umfassendstes seiner lateinischen Werke gilt, aber unvollendet bleibt. Darin plant er nicht nur seine Lehre vorstellig zu machen, sondern auch Anweisungen für die Lebenspraxis zusammenzufassen. Bis heute erhalten blieben die Vorreden. Ab dem Jahr 1314 wirkt Meister Eckhart in Straßburg, Köln und Frankfurt als Magister und Professor für Theologie.

Zu Eckharts wichtigsten Schriften zählen die rund hundert Predigten in deutscher Sprache, die als erster Versuch gelten, Philosophie und Theologie auf Deutsch zu vermitteln. Die in Stil und Wortwahl ausdrucksstarken Texte beeinflussten die deutsche Sprache und Literatur, gerieten aber bis zu ihrer neuerlichen Rezeption im 19. Jahrhundert in Vergessenheit. In seinen Werken entwirft Eckhart kein neues Glaubensbekenntnis, sondern ein grenzüberschreitendes Weiterdenken über herrschende Glaubensdogmen in der katholischen Kirche hinaus. Darin bekennt er nicht nur die neue Zusammengehörigkeit von Mensch und Gott und damit die Ablösung der Übervaterschaft von Gott, sondern auch eine neue Verinnerlichung und Gelassenheit des Menschen – ein Potenzial mystischen Erlebens als menschliche und göttliche Selbstauslegung: Gott ist in der Welt, im Mensch und der Mensch ist in Gott.

Der Dominikaner verwendete in seinen Werken bildgewaltige Formulierungen wie die vom Feuer, das das Holz anzündet und darin aufgeht. Mit Eckharts Lehren sind ebenso Folgen für das praktische Leben der Menschen verbunden, was das eigentlich Mystische in seinen Schriften und seine Aktualität ausmacht: Das beabsichtigte Ausüben von Gelassenheit als Loslassen und die Liebe als Mitte des Lebens. 1326 bestimmte der Kölner Erzbischof von Ochsenstein ein Inquisitionsverfahren gegen Eckkart, gegen das er sich protestierend wehrte. Einen schriftlichen pauschalen Widerruf seiner allfälligen Glaubensirrtümer in der Dominikanerkirche, ließ Eckhart am 13. Februar 1327 öffentlich verlesen. Nach dem Abbruch des Verfahrens in Köln, wurde die Klärung der Vorwürfe dem Papst in Avignon überlassen, worauf er sich dortin begab. Am päpstlichen Hof wurde die Anklage nur noch als Lehrbeanstandungsverfahren geprüft.

Meister Eckhart starb am 30. April 1328 in Avignon, Frankreich. Im Jahr darauf wurde das noch laufende Verfahren gegen ihn beendet, mit dem Urteil, dass 26 Sätze aus seinen Schriften als Ketzerei anerkannt und verdammt sind. Papst Johannes XXII. verbot daraufhin die betreffenden Schriften und stufte die Aussagen als Irrlehren ein. Anfang des 19. Jahrhunderts trug der Philosoph Franz Baader maßgeblich zur Wiederentdeckung von Meister Eckhart und seinem Gedankengut bei, wobei unter anderem sein Weiterdenken über die katholischen Dogmen geschätzt wird sowie das Verfassen seiner Texte in deutscher Sprache.

Name:Eckhart von Hochheim

Alias:Meister Eckhart

Geboren am:1260

SternzeichenJungfrau 24.08 -23.09

Geburtsort:Hochheim

Verstorben am:30.04.1328

Todesort:Avignon