Wilhelm Heinse
Name:Wilhelm Heinse
Geboren am:15.02.1746
SternzeichenWassermann 21.01 - 19.02
Geburtsort:Langewiesen, Thüringen
Verstorben am:22.06.1803
Todesort:Aschaffenburg
Heinse besuchte das Gymnasium in Schleusingen. Ab dem Jahr 1766 studierte er in Jena und dann 1768 in Erfurt. Literarisches Vorbild wurde ihm in dieser Zeit Christoph Martin Wieland. Heinse brach das Studium ab. Es folgten verschiedene Reisen. 1772 vermittelte ihm Johann Wilhelm Ludwig Gleim eine Stelle als Hauslehrer in Halberstadt. Von dort zog Heinse nach Düsseldorf, wo er von 1774 bis 1780 bei den Brüdern Friedrich Heinrich und Johann Georg Jacobi weilte. In dieser Zeit übernahm er unregelmäßig die Redaktion der Damenzeitschrift "Iris". Schon früh zeigte sich bei Wilhelm Heinse die Gegenhaltung zur christlichen Moralvorstellung und die Auffassung von der Ethik des Lebensgenusses. Daraus sprach die Bejahung des Diesseits.
Im Jahr 1780 unternahm er eine lang geplante Fußreise nach Italien. Für ihn bedeutete sie Flucht aus miserablen Verhältnissen mit kargen und unsicheren Brotarbeiten. In Italien hielt er sich rund 20 Monate auf. Im September 1783 kehrte er zurück und lebte in Düsseldorf. Dort begannen die Arbeiten zu seinem Hauptwerk, dem ersten deutschen Künstlerroman "Ardinghello und die glückseligen Inseln". 1786 nahm er eine Stelle beim Erzbischof und Kurfürsten von Mainz an. 1788 wurde er zum Bibliothekar und Hofrat befördert. Seine antiklerikalen und liberalen Gedanken vertraute er nur seinem Tagebuch an, in dem er oftmals in spontaner Ausdruckstärke seine ideologischen Vorstellungen, die so ganz im Gegensatz zu denjenigen seines Arbeitgebers standen, in einer beeindruckenden Themenvielfalt und enzyklopädischen Breite erläuterte.
Im Jahr 1794, in der Revolutionszeit, siedelte er mit der Bibliothek nach Aschaffenburg um. Wilhelm Heinses literarischen Anfänge waren noch geprägt vom Rokoko. Zudem orientierte sich Heinse nach den der Antike verpflichteten Vorstellungen seines Vorbildes Christoph Martin Wieland. Dennoch machten sich in seinen Arbeiten bereits sensualistische und materialistische Töne bemerkbar. Wilhelm Heinse übersetzte in dieser Zeit Werke aus dem Lateinischen, Französischen und Italienische wie zum Beispiel "Satyrikon" des römischen Schriftstellers Arbiter Petronius, epische Werke des Dichters Torquato Tasso oder Prosastücke von Ludovico Ariosto. Für die Zeitschrift "Teutscher Merkur" verfertigte Heinse zahlreiche Beiträge über Kunst oder Künstlerpersönlichkeiten.
In seinem zentralen Werk "Aringhello" vermischt der Schriftsteller Elemente der italienischen Novellenkunst und des Abenteuerromans sowie Schilderungen über Kunst mit Gesprächen über Religion und Philosophie. Er preist darin die Freiheit, Sinnlichkeit und den Genuss an als Eigenschaften der Zeitgenossen aus der Renaissance, womit er aber gleichzeitig den Geniekult der Stürmer und Dränger verherrlicht. Seinen Romanhelden malt er als Universalgenie aus dem 16. Jahrhundert, der sich in den Berufen des Malers und Gelehrten erfolgreich übt sowie als Reformer der Gesellschaft und nicht zuletzt als Pirat. Durch ein Verbrechen zur Flucht gezwungen, erzählt er in Briefen nicht nur seine Tour durch Italien, sondern gibt auch Erläuterungen zu seiner Auffassung über Natur oder über den natürlichen Menschen sowie über die Kunst der Antike und der Renaissance.
Steht im "Aringhello" die Bildende Kunst im Vordergrund, so nimmt sich Heinse in dem Folgeroman "Hildegard und Hohenthal" der italienischen Oper als zentrales Thema an. Zu seinen weiteren Werken zählen unter anderem "Sinngedichte" (1771), "Begebenheit des Enklop" (1773, Üb.), "Die Kirschen" (1773), "Laidon oder die Eleusinischen Geheimnisse" (1774), "Das befreyte Jerusalem" (1781, Üb.), "Roland der Wütende" (1782–1783, Üb.) oder "Anastasia und das Schachspiel" (1803).
Johann Jakob Wilhelm Heinse starb am 22. Juni 1803 in Aschaffenburg.
Name:Wilhelm Heinse
Geboren am:15.02.1746
SternzeichenWassermann 21.01 - 19.02
Geburtsort:Langewiesen, Thüringen
Verstorben am:22.06.1803
Todesort:Aschaffenburg
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