Unsere Biografie des Monats Juni 2006: Ingeborg Bachmann

Zum 80. Geburtstag der österreichischen Autorin

Sie gilt als eine der bedeutendsten deutschsprachigen Lyrikerinnen und Prosaschriftstellerinnen des 20. Jahrhunderts. Sie studierte nach dem Krieg in Innsbruck, Graz und Wien Philosophie, Germanistik und Psychologie. Sie schrieb ihre Dissertation (1950) über die kritische Rezeption Heideggers, dessen Ideen sie kritisierte.1957 bis 1963, während der Beziehung zu dem Schweizer Schriftsteller Max Frisch, lebte Bachmann abwechselnd in Zürich und Rom. Seit Ende 1965 lebte sie wieder in Rom, wo sie 1973 infolge eines Wohnungsbrands starb. Sie wurde bekannt durch ihre subjektiv geprägte Lyrik, in der sie die existenzielle Bedrohung des Ich verdichtete. Die beiden Gedichtbände "Die gestundete Zeit" (1953) und "Anrufung des großen Bären" (1956) thematisieren kritisch die restaurative Politik und Haltung in Westdeutschland, das Verhältnis von Mensch und Umwelt sowie die menschliche Entfremdung. Darin trifft Ingeborg Bachmann die Problematik in einer glanzvollen Sprachästhetik, die zum Missverständnis der eigentlichen Intention ihres Werkes führte. 1971 veröffentlicht sie ihren ersten Roman "Malina"; die Geschichte einer Frau, deren echte Selbstverwirklichung an einem egozentrischen Partner scheitert. In weiteren Prosawerken kommt das Verhältnis der Frau in der männlich dominanten Gesellschaft zur Sprache. Sie schrieb auch Essays über Ludwig Josef Johann Wittgenstein, Martin Heidegger oder über den Wiener Kreis.

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