Gerhard Schröder
Name:Gerhard Schröder
Geboren am:07.04.1944
SternzeichenWidder 21.03 - 20.04
Geburtsort:Mossenberg-Lippe (D).
Schröder wuchs nach dem Verlust des Vaters, der im Krieg gefallen war, zusammen mit fünf Geschwistern in bescheidenen Verhältnissen auf. Seine hart arbeitende Mutter beeinflusste das spätere politische Engagement Schröders auf entscheidende Weise. Nach dem Abschluss der Hauptschule und einer kaufmännischen Lehre arbeitete Schröder ab 1961 als Bauhilfsarbeiter und kaufmännischer Angestellter in Göttingen. In dieser Zeit begann sein politisches Engagement: Er trat 1963 in die SPD ein und tat sich bei den Göttinger Jungsozialisten hervor, deren Vorstand er vorübergehend angehörte. Neben seiner politischen Betätigung und Erwerbstätigkeit holte Schröder zunächst die Mittlere Reife (1964), dann das Abitur (1966) nach. Dem schloss sich 1966 bis 1971 ein Studium der Rechtswissenschaften in Göttingen an, für das er 1971 das erste juristische Staatsexamen ablegte. Nach seiner Übersiedelung nach Hannover, wo er am Landgericht das Referendariaht absolvierte, bestand er 1976 das zweite Staatsexamen. Im selben Jahr wurde er in der niedersächsischen Landeshauptstadt als Rechtsanwalt zugelassen. Den Beruf eines selbständigen Rechtsanwaltes übte Schröder dort in den Jahren 1978 bis 1990 aus.
Nach dem Rücktritt Björn Engholms von allen seinen SPD-Führungsfunktionen im Mai 1993 unterlag Gerhard Schröder mit seinem innerparteilichen Führungsanspruch gegenüber Rudolf Scharping, der im Juni zum Parteivorsitzenden und Kanzlerkandidaten der SPD gekürt wurde. Schröder engagierte sich jedoch in der Folge als Experte für Energiefragen in Scharpings Kommission zur Ausarbeitung des SPD-Regierungsprogramms. Bei den Landtagswahlen von 1994 erreichte Gerhard Schröder das Ziel der absoluten Mehrheit und damit der SPD-Alleinregierung über Niedersachsen, die er als Ministerpräsident bis 1998 führte. 1995 wurde er zum wirtschaftspolitischen Sprecher der SPD ernannt. Im selben Jahr heiratete er, nach der Scheidung von Hiltrud, die Journalistin Doris Köpf. Nach der niedersächsischen Landtagswahl vom März 1998, durch die Schröder erneut als Ministerpräsident des Landes bestätigt wurde, erklärte der SPD-Bundesgeschäftsführer Franz Müntefering Gerhard Schröder für die bevorstehenden Bundestagswahlen zum Kanzlerkandidaten der SPD.
Infolge des Wahlsiegs der SPD bei der Bundestagswahl vom 27. September 1998 wurde Schröder am 27. Oktober 1998 zum siebten Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland gewählt. Der neue Kanzler trat seine Funktion als niedersächsischer Ministerpräsident zunächst an den dortigen Innenminister Gerhard Glogowski ab, dem 1999 Sigmar Gabriel im Amt nachfolgte. Nach dem Rücktritt von Oskar Lafontaine übernahm Schröder im April 1999 auch das Amt des Bundesvorsitzenden der SPD. Die Politik der von ihm gebildeten rot-grünen Bundesregierung reflektierte im wechselhaften Verlauf ihrer ersten Legislatur zum Teil die bereits in der niedersächsischen Koalition 1990 bis 1994 zutage getretenen Konflikte. Anlass für Krisen der Regierungskoalition gab im innenpolitischen Bereich vor allem die Regelung des Atomausstiegs und der Immigration. Bundeskanzler Schröder konnte sich jedoch in den strittigen Fragen weitgehend mit seiner Auffassung durchsetzen, während der grüne Bündnispartner in zunehmenden Konflikt zur Parteibasis geriet. Besonders die außenpolitischen Herausforderungen stürzten die GRÜNEN 1999 mit der Militärintervention im Kosovo-Konflikt schon wenige Monate nach Regierungsantritt in eine schwere Krise.
Personelle Änderungen betrafen u. a. den bisherigen SPD-Generalsekretär Franz Müntefering, der nun zum Fraktionschef avancierte. Im Frühjahr 2003 eröffnete der Kanzler eine umfangreiche Reformoffensive, mit der die Umsetzung der Hartz-Vorschläge zur Reform des Arbeitsmarktes, aber auch ein deutlicher Abbau des Sozialstaats realisiert werden sollten. Im außenpolitischen Bereich galt dem deutschen Bundeskanzler allerdings die Sympathie nicht nur der deutschen Bevölkerung: Im Verein mit der französischen Regierungsspitze, Jacques Chirac und Jean-Pierre Raffarin, stellte sich Schröder in der Irak-Frage gegen die US-amerikanischen und britischen Angriffspläne und somit an die Spitze einer europäischen und weltweiten Friedensallianz. Nach der Eröffnung des Irak-Kriegs am 20. März 2003 bemühte sich der deutsche Regierungschef zusammen mit anderen europäischen Kollegen gegenüber dem amerikanischen Präsidenten George W Bush und dem britischen Premier Tony Blair um eine baldige Beilegung des Konflikts. Dennoch konnte kein Zweifel daran bestehen, dass Deutschland durch die Gewährung der Überflugsrechte an die US-Army und andere logistische Engagements an dem völker- und auch verfassungsrechtlich umstrittenen Krieg gegen den Irak zumindest indirekt beteiligt war.
Im außenpolitischen Bereich sicherte der Bundeskanzler im Herbst 2004 der Türkei die volle Unterstützung der Bundesrepublik in der Frage ihres EU-Beitritts innerhalb eines Zeitraums von 10-15 Jahren zu. Im Dezember 2004 beschloss der EU-Rat die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen mit der Türkei. Zum Jahreswechsel 2004/05 erhielt die rot-grüne Bundesregierung durch das beispiellose Engagement ihres Außenministers und Kanzlers im Zusammenhang mit der Flutkatastrophe Südasiens breite Zustimmung aus der Bevölkerung: Bundeskanzler Schröder brach vorzeitig den Weihnachtsurlaub ab und Außenminister Joschka Fischer bereiste bereits zwei Wochen nach dem Seebeben die betroffenen Regionen, gegenüber denen er sich für ein nachhaltiges Hilfsprogramm einsetzte. Mitte Februar 2005 feierte die rot-grüne Bundesregierung das Inkrafttreten des Kyoto-Protokolls zum Klimaschutz, mit dem sich zahlreiche Nationen zur freiwilligen Senkung der Emissionen verpflichteten. Auf seiner Europa-Reise traf der US-Präsident Bush im Februar 2005 in Mainz mit Bundeskanzler Schröder zusammen. Dieser besuchte kurz darauf bis Anfang März 2005 die Golfstaaten Saudi Arabien, Kuwait, Katar, Bahrain, Jemen und Vereinigte Arabische Emirate, wobei er von einer hochrangigen Wirtschaftsdelegation begleitet wurde.
Bei den vorgezogenen Bundestagswahlen vom 18. September 2005 konnte Schröder für die SPD trotz anfänglich schlechter Prognosen mit 34,3% der Stimmen ein beachtliches Ergebnis erzielen. Demgegenüber erreichte die CDU/CSU mit 35,2% nur einen knappen Vorsprung, während die FDP mit 9,8% und die neue Linkspartei mit 8,7% zu den eigentlichen Gewinnern der Wahl zählten. Da FDP-Chef Guido Westerwelle ein Zusammengehen mit der SPD und den Grünen strikt ablehnte und seine Partei wegen des schlechten Abschneidens der CDU auch keine regierungsfähige Koalition mit den Konservativen bilden konnte, blieb als einzige Möglichkeit nach der Wahl die Option der Großen Koalition. Im Zuge der Vorverhandlungen zur Bildung einer solchen Koalitionsregierung zwischen Union und Sozialdemokraten verzichtete Schröder Mitte Oktober 2005 auf eine Fortführung der Kanzlerschaft, die nun auf die Gegenkandidatin Angela Merkel überging. Bereits wenige Tage nach Beendigung seiner Amtszeit im November 2005, unterzeichnete Gerhard Schröder bei der Schweizer Verlagsgruppe Ringier AG einen Beratervertrag.
Zu kritischen Diskussionen kam es Ende 2005, nachdem Schröder auch eine Beraterfunktion für den russischen Gasförderkonzern Gazprom übernahm. Seit 24. Februar 2006 ist er Ehrenbürger seiner Heimatstadt Hannover. Ende 2006 veröffentlichte Gerhard Schröder seine Autobiografie unter dem Titel "Entscheidungen - Mein Leben in der Politik". Indes wurde Schröder wieder als Rechtsanwalt sowie in verschiedenen Positionen als Wirtschaftslobbyist tätig, wie etwa als Aufsichtsratsvorsitzender der Nord Stream AG (Ostsee-Pipeline), sowie Rosneft und als Ehrenvorsitzender des Nah- und Mittelost-Vereins. Weiter wurde er Aufsichtsratsvorsitzender der Hannover 96 GmbH & Co. KGaA. Am 11. April 2018 ließ er sich von seiner Ehefrau Doris Schröder-Köpf scheiden. Am 2. Mai 2018 heiratete er in fünfter Ehe die koreanische Wirtschaftsexpertin So-yeon Kim, in Seoul.
Name:Gerhard Schröder
Geboren am:07.04.1944
SternzeichenWidder 21.03 - 20.04
Geburtsort:Mossenberg-Lippe (D).
Top 10 der Biografien
Häufig aufgerufene Biografien dieser Woche:
Listen bedeutender Menschen
Die Formel 1 Weltmeister
Die Geschichte der Formel 1 ist eine lange und kollektive Leistung herausragender Fahrer, die im Laufe der Jahrzehnte die Königsklasse des Motorsports geprägt haben. Seit der ersten offiziellen Form...
Die Präsidenten der Vereinigten Staaten
Der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika (The President of the United States of America) ist das zentrale Symbol für die Macht und die Prinzipien der amerikanischen Demokratie. Als Staatsob...
Der Deutsche Aktienindex DAX
Die 30 DAX-Unternehmen und ihre Vorstände und AufsichtsräteDer DAX, Deutschlands bekanntester Aktienindex, spiegelt die Wertentwicklung der 40 größten und liquidesten Unternehmen des Landes wider....
Erfinder, Entdecker, Erleuchtete
Am 21. Juli 1969 betrat ein Amerikaner als erster Mensch den Mond. So wie Neil Armstrong damals "einen großen Schritt für die Menschheit" vollzog, haben zahlreiche Persönlichkeiten vor und nach ihm...