Gottfried Wilhelm Leibniz

Name:Gottfried Wilhelm Leibniz

Geboren am:01.07.1646

SternzeichenKrebs 22.06 - 22.07

Geburtsort:Leipzig (D).

Verstorben am:14.11.1716

Todesort:Hannover (D).

Der deutsche Philosoph, Mathematiker und Physiker war einer der wichtigsten Vordenker der Aufklärung; er avancierte mit seiner Monadentheorie zum Universalgelehrten im ausgehenden 17. und beginnenden 18. Jahrhundert. Sein Werk behandelte auch Themen aus den Bereichen Theologie, Recht, Diplomatie, Politik, Geschichte, Philologie und Physik. Drei Hauptwerke liegen von ihm auf dem Gebiet der Philosophievor: "Neue Versuche über den menschlichen Verstand" (1703), die "Theodizee" (1710) und die "Monadologie" (1714) mit einer komprimierten Darstellung wichtiger Ideen zur Metaphysik. Daneben hat er eine schier unüberschaubare Menge an Briefen und Zeitschriftenaufsätzen hinterlassen, wobei er sein Denken kontinuierlich revidierte. 1673 wurde er Mitglied der Londoner Royal Society. 1675 entdeckte er die Grundlagen der Differentialrechnung. 1700 wurde Gottfried Wilhelm Leibniz Präsident der Berliner "Societät der Wissenschaften"...

Gottfried Wilhelm von Leibniz wurde am 1. Juli 1646 als Sohn des Juraprofessors Friedrich Leibniz und der Professorentochter Catharina (geb. Schmuck) in Leipzig geboren.

Von 1653 bis 1661 besuchte Leibniz die Nikolai-Schule in Leipzig. Bereits in frühester Kindheit wurde sein enormer Wissenshunger deutlich: Als Achtjähriger nutzte er den Zugang zur väterlichen Bibliothek, um sich autodidaktisch die lateinische Sprache beizubringen. 1661 begann Leibniz an der Universität seiner Heimatstadt zu studieren. Neben dem Studium der Philosophie und Rechtswissenschaft beschäftigte er sich intensiv mit Mathematik, Logik, Physik und Zeit seines Lebens auch mit der Alchemie. 1666 wechselte Leibniz gezwungenermaßen an die Universität Altdorf bei Nürnberg: In Leipzig wurde ihm aufgrund seines geringen Alters – er war gerade 20 Jahre alt – die Promotion verwehrt. Im Jahr darauf, 1667, promovierte Leibniz glanzvoll und bekam daraufhin eine Professur angeboten.

Leibniz lehnte ab, da er sich von einer akademischen Karriere nicht genügend Entfaltungsmöglichkeiten versprach. Leibniz veröffentlichte stattdessen im selben Jahr eine Abhandlung über die Reform des Rechtswesens ("Nova methodus socendae discendaeque jurisprudentiae"). Zunächst trat er dann eine Stelle als diplomatischer Berater bei dem Mainzer Kurfürsten Johann Philipp von Schönborn an. Von diesem wurde er 1672 mit politischem Auftrag nach Paris geschickt: Um Frankreichs Machtinteressen von Deutschland abzulenken, sollte Leibniz Ludwig XIV. zu einem Angriff auf Ägypten überreden – eine Mission, die ohne Erfolg verlief. 1675 entdeckte er die Grundlagen der Differentialrechnung. Von 1672 bis 1676 lebte Leibniz abwechselnd in Paris und London. Er bildete sich vor allem in der Mathematik fort und traf viele führende Gelehrte seiner Zeit.

Bereits seit 1669 war Leibniz auswärtiges Mitglied der Pariser "Academie des Sciences", 1673 wurde er zudem Mitglied der Londoner "Royal Society". Ein Umstand, den er umfangreichen mathematischen Studien und der Erfindung einer Rechenmaschine für die vier Grundrechenarten verdankte. 1676 führte es Leibniz nach Hannover, er wurde dort Bibliothekar und 1677 juristischer Hofrat des Herzogs Johann Friedrich. Hinter dieser Beschäftigung blieben seine mathematischen Interessen zunächst zurück. Mit der Gründung der "Acta eruditorum", einer wissenschaftlichen Zeitschrift, im Jahr 1682 bekam und nutzte er allerdings die Gelegenheit, regelmäßig naturwissenschaftliche Forschungsergebnisse zu veröffentlichen. 1685 erhielt Leibniz vom Herzog Ernst August von Hannover den Auftrag, die Geschichte des Herrschergeschlechts der Welfen zu schreiben, eine Aufgabe, die er zwar nur ungern, dafür aber mit der ihm eigenen Gründlichkeit erfüllte. Letztlich beendete er das Geschichtswerk jedoch nicht.

Im Zusammenhang mit diesem Auftrag kam Leibniz auch nach Rom, wo er die Betreuung der Vatikanischen Bibliothek angeboten bekam. Da er dafür katholisch hätte werden müssen, lehnte er ab. Stattdessen übernahm er 1691 die Leitung der Bibliothek in Wolfenbüttel. 1700 wurde Leibniz Präsident der Berliner "Societät der Wissenschaften", eine Institution, die auf sein Betreiben und mit Unterstützung der hannoverschen Prinzessin Sophie Charlotte gegründet wurde. Die Jahre 1712 bis 1714 verbrachte Leibniz in Wien, wo er 1713 zum Reichshofrat ernannt wurde. Bereits seit 1711 war Leibniz zudem wissenschaftlicher Berater des Russischen Zaren Peter I.

Einen Großteil seiner Zeit widmete Leibniz somit staatsmännischen Aufgaben, was ihm die Zeit nahm, größere wissenschaftliche Werke zu verfassen. Drei Hauptwerke liegen von ihm auf dem Gebiet der Philosophie vor: "Neue Versuche über den menschlichen Verstand" (1703), "Theodizee" (1710) und "Monadologie" (1714). Daneben hat er eine schier unüberschaubare Menge an Briefen und Zeitschriftenaufsätzen hinterlassen. Gegen Ende seines Lebens kam es zum Zerwürfnis mit dem Hof in Hannover, zum Einen wohl wegen der niemals fertiggestellten Welfengeschichte, aber auch wegen zahlreicher Reisen, die Leibniz ohne offizielle Erlaubnis unternommen hatte.

Gottfried Wilhelm von Leibniz starb am 14. November 1716 im Alter von 70 Jahren in Hannover. An seinem Begräbnis nahmen keine Vertreter des Hofes oder der Beamtenschaft teil. Ihm zu Ehren verleiht die Deutsche Forschungsgemeinschaft heute jährlich die Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preise.



Ergänzende Personencharakterisierung

Universalgelehrter und vielseitiger Denker

Gottfried Wilhelm Leibniz war einer der bedeutendsten Universalgelehrten seiner Zeit, dessen Werk nahezu alle Bereiche des Wissens umfasste. Er war Mathematiker, Philosoph, Jurist, Historiker, Theologe und vieles mehr. Leibniz’ intellektuelle Neugierde und seine Fähigkeit, unterschiedliche Disziplinen miteinander zu verbinden, machten ihn zu einem der vielseitigsten Denker der europäischen Geistesgeschichte. Seine Arbeiten in der Mathematik, insbesondere die Entwicklung der Infinitesimalrechnung, haben die Wissenschaft revolutioniert. Gleichzeitig war er in der Philosophie ein zentraler Vertreter des Rationalismus, dessen Ideen das Denken der Aufklärung maßgeblich beeinflussten. Leibniz’ universalistischer Ansatz, der darauf abzielte, das gesamte Wissen der Menschheit zu systematisieren und zu erweitern, ist ein herausragendes Merkmal seines geistigen Schaffens.

Optimismus und Harmonie im Weltbild

Ein zentraler Aspekt von Leibniz’ Philosophie ist sein unerschütterlicher Optimismus und sein Glaube an eine vorbestimmte Harmonie der Welt. In seinem berühmten Werk „Theodizee“ entwickelte er die Vorstellung, dass wir in der besten aller möglichen Welten leben, eine Idee, die zu seiner Zeit sowohl Bewunderung als auch Kritik hervorrief. Leibniz glaubte, dass das Universum von einer göttlichen Vernunft gelenkt wird und dass alles, was geschieht, letztlich einem höheren Zweck dient. Diese optimistische Weltsicht spiegelte sich auch in seinem Konzept der „prästabilierten Harmonie“ wider, nach der alle Substanzen des Universums in perfektem Einklang miteinander existieren, ohne direkt zu interagieren. Leibniz’ Vorstellung von einer durch und durch rationalen und harmonischen Welt prägte die metaphysische Diskussion seiner Zeit und hinterließ einen nachhaltigen Einfluss auf die Philosophie.

Mathematisches Genie und Pionier der Infinitesimalrechnung

Leibniz ist vor allem für seine Beiträge zur Mathematik bekannt, insbesondere für die Entwicklung der Infinitesimalrechnung, die er unabhängig von Isaac Newton erarbeitete. Diese Entdeckung war revolutionär und legte den Grundstein für viele Entwicklungen in der modernen Mathematik und Physik. Leibniz führte zudem die heute noch gebräuchlichen mathematischen Symbole, wie das Integralzeichen (?) und das Differenzial (d), ein, die die Notation der Infinitesimalrechnung präzisieren und vereinfachen. Sein mathematisches Genie zeigt sich auch in seiner Arbeit an der binären Zahlentheorie, die später zur Grundlage der modernen Computertechnik wurde. Leibniz’ mathematische Arbeiten sind ein Zeugnis seines außergewöhnlichen analytischen Verstandes und seines Beitrags zur wissenschaftlichen Revolution.

Philosoph des Rationalismus und der Monadenlehre

Als Philosoph war Leibniz ein herausragender Vertreter des Rationalismus, der die Vernunft als wichtigste Quelle der Erkenntnis betrachtete. Seine Philosophie basiert auf der Idee, dass die Welt durch logische Prinzipien und Vernunftgesetze strukturiert ist. Eines seiner bedeutendsten philosophischen Konzepte ist die Monadenlehre, in der er das Universum als eine Gesamtheit von „Monaden“ beschreibt – unteilbare, autonome Einheiten, die keine physische Ausdehnung haben, aber dennoch die Grundbausteine der Realität bilden. Jede Monade spiegelt das gesamte Universum wider, und ihre Entwicklung erfolgt unabhängig von äußeren Einflüssen, jedoch in perfektem Einklang mit allen anderen Monaden. Dieses Konzept war eine radikale Abkehr von der mechanistischen Weltanschauung seiner Zeit und zeigte Leibniz’ Fähigkeit, komplexe metaphysische Ideen zu entwickeln, die die Grundlagen der Realität neu definierten.

Diplomat und politischer Berater

Neben seinen wissenschaftlichen und philosophischen Leistungen war Leibniz auch ein geschickter Diplomat und politischer Berater. Im Dienst verschiedener europäischer Höfe setzte er seine Fähigkeiten ein, um politische Allianzen zu schmieden und Friedensverträge zu verhandeln. Leibniz war ein überzeugter Europäer, der die Idee einer vereinten und friedlichen Gemeinschaft der europäischen Staaten propagierte. Er sah die Wissenschaft und Bildung als Schlüssel zur Verbesserung der Gesellschaft und setzte sich für internationale Zusammenarbeit und den Austausch von Wissen ein. Seine politischen Schriften und Aktivitäten spiegeln seine Überzeugung wider, dass die Vernunft auch im politischen Handeln den Vorrang haben sollte, um eine gerechtere und harmonischere Welt zu schaffen.

Visionär und Wegbereiter der Aufklärung

Leibniz war ein Visionär, dessen Ideen die kommende Aufklärung stark beeinflussten. Er glaubte an den Fortschritt des menschlichen Wissens und die Möglichkeit, durch systematische Forschung und Vernunft eine bessere Welt zu schaffen. Leibniz’ Optimismus und sein Glaube an die Fähigkeit des Menschen, durch Bildung und Wissenschaft die Gesellschaft zu verbessern, waren zentrale Elemente seiner Philosophie und inspirierten viele Denker der Aufklärung. Seine Vision von einer „Scientia generalis“, einer universellen Wissenschaft, die alle Wissensgebiete vereint, war eine der ersten umfassenden Bestrebungen, das Wissen der Menschheit systematisch zu organisieren und zugänglich zu machen. Leibniz’ Denken war damit wegweisend für das Zeitalter der Aufklärung, das seine Ideen weiterentwickelte und verbreitete.

Schlusswort

Gottfried Wilhelm Leibniz war ein Universalgelehrter, dessen Werk und Ideen eine außergewöhnliche Breite und Tiefe aufweisen. Als Mathematiker, Philosoph, Diplomat und Visionär prägte er die intellektuelle Landschaft seiner Zeit und legte die Grundlagen für viele Entwicklungen der modernen Wissenschaft und Philosophie. Sein Glaube an die Vernunft, die Harmonie des Universums und die Möglichkeit des Fortschritts durch Wissen machen ihn zu einer der herausragendsten Figuren der europäischen Geistesgeschichte. Leibniz’ Erbe lebt in den zahlreichen Disziplinen weiter, die er beeinflusste, und sein Denken bleibt eine unerschöpfliche Quelle der Inspiration und Erkenntnis.




Erfinder, Entdecker, Erleuchtete

Name:Gottfried Wilhelm Leibniz

Geboren am:01.07.1646

SternzeichenKrebs 22.06 - 22.07

Geburtsort:Leipzig (D).

Verstorben am:14.11.1716

Todesort:Hannover (D).