Udo Lindenberg wurde am 17. Mai 1946 im westfälischen Gronau als Sohn eines Installateurs geboren.
Bereits mit elf Jahren spielte Udo Lindenberg Schlagzeug und trommelte mit 15 Jahren in Düsseldorfer Altstadtkneipen, während er nebenbei als Kellner jobbte. Später zog er als Musiker durch Frankreich und Nordafrika, um sich danach bei Jazz- und Rockbands wie den "City Preachers", "Emergency" oder "Klaus Doldingers Passport" einen Namen zu machen. Sein erstes Album "Lindenberg" kam 1971 auf dem Markt. Die Songs erzählten von seinen Wanderjahren, von Mädchen, bisexueller Liebe und von Alkohol. Als er zwischen 1974 und 1975 immer mehr Platten verkaufte, nahm ihn das Label "Teldec" exklusiv unter Vertrag und zahlte für fünf Jahre eine Gage von einer Million Mark. Seine Tourneen wurden immer aufwändiger und erreichten mit der Rock-Revue "Dröhnland Symphonie" schließlich die Größe der "Rolling Stones". Lindenberg ließ Pinguine auf der Bühne umherhüpfen und heuerte als Regisseur den Theater-Profi Peter Zadek an.
Im Jahr 1979 wurde Lindenberg vom Saxophonisten Olaf Kübler auf 500.000 Mark Schadensersatz verklagt. Es ging um Kopierrechte von den beiden Formulierungen "Alles klar auf der Andrea Doria" und "Keine Panik auf der Titanic" in Lindenbergs Hits. Der Streit wurde außergerichtlich beigelegt. 1980 versuchte sich Lindenberg auch als Schauspieler. In dem Film "Panische Zeiten" nahm er eine Doppelrolle an, in der er sich selbst als entführten Rockstar spielt und gleichzeitig den Privatdetektiv mimt, der ihn sucht. Am Ende des Filmes wird Panik-Udo Bundeskanzler. Lindenberg äußerte sich immer häufiger zu Themen wie Fremdenhass, Rüstung und Gastarbeiter-Problematik. Er bezog in diesem Zusammenhang klar Stellung gegen Nazis und Faschismus. Anfang der 1980er Jahre entstand der Song "Sonderzug nach Pankow", in dem Lindenberg von DDR-Staatschef
Erich Honecker eine Konzert-Erlaubnis für Ostdeutschland erbittet. Honecker im Song als Oberindianer zu bezeichnen, stellte sich aber als Fehler heraus – der Song wurde in der DDR verboten und erst 1983 durfte Lindenberg vor einem erlesenen FDJ-Publikum in Ost-Berlin ganze 20 Minuten spielen.
Eine für 1984 geplante DDR-Tour fiel aus. Trotzdem wurde Lindenberg nicht nur im Westen sondern auch im Osten immer mehr zur Integrationsfigur jugendlicher Rockfans. 1986 starb Gabi Blitz, die Wegbegleiterin und Privat-Sekretärin Lindenbergs und des Panikorchesters, an einer Überdosis Drogen. Lindenberg widmete ihr die Ballade "Horizont". 1989 bekam Lindenberg das "Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland" verliehen, ein Jahr später ehrte ihn der Saarländische Rundfunk mit der "Goldenen Palme" für sein Lebenswerk. Lindenberg hatte in 20 Jahren über sieben Millionen Tonträger verkauft. 1991 ging der "Panik-Panther" erneut auf Tour. Mit dabei waren auch namhafte Künstler wie
Nina Hagen,
Helge Schneider, die Prinzen und Joan Jett. Danach spannte Lindenberg mit seinen Alben "Panik Panther" (1992), "Kosmos" (1995) und "Und ewig rauscht die Linde" (1996) die Brücke seiner frühen Werke in die damalige Jetzt-Zeit. Lindenberg stellte sich als "echten" Menschen dar, gleichzeitig aber auch als Phantasie-Gestalt.
Im Jahr 1996 eröffnete Lindenberg seine Gemälde-Ausstellung im Hamburger Erotic Art Museum mit dem Titel "Arschgesichter und andere Gezeichnete". Seine Karriere wurde in der 3-CD-Box "Das 1. Vermächtnis, 50 Songs aus 30 Jahren" dokumentiert, die 2000 auf den Markt kam. Kurz darauf erschien das Doppelalbum "Ich schwöre". Im Frühjahr 2001 rief Lindenberg sein Projekt "Rock gegen rechte Gewalt" ins Leben. Er tourte mit Musikern wie
Peter Maffay, Söhne Mannheims und
Ben Becker durch Deutschland und spendete die Einnahmen für Neo-Nazi-Opfer. Während der Tour bekam er mehrfach massive Morddrohungen, ließ sich aber nicht einschüchtern und setzte die Tour fort. Im Rahmen der Eröffnung der Leipziger Buchmesse stellte Udo Lindenberg am 24. März 2004 seine Autobiografie mit dem Titel "Panikpräsident" (Random House) vor. Kurz davor gestalteten Lindenberg und der Schauspieler Ben Becker eine musikalische Erstlesung im Studentenklub "Moritzbastei".
Im April/Mai 2005 war im Bonner "Haus der Geschichte" die Ausstellung "Keine Panik. Udo Lindenbergs bunte Republik" mit Gemälden, Zeichnungen und persönlichen "Kultobjekten" des Musikers zu sehen. Seine Werke erzielten Preise bis zu 30.000 Euro. Zu seinen Erfindungen gehört das "Likörell", das seine Einfärbung durch die Farbe unterschiedlicher Alkoholika erhält. Udo Lindenberg wurde im Mai 2005 für sein Eintreten "gegen alte und neue Nazis" mit dem Bremer Kultur- und Friedenspreis ausgezeichnet. Zu seinen weiteren Auszeichnungen gehören der "Echo" für sein Lebenswerk (1991), die "Eins Live Krone" (2006) ebenfalls für sein Lebenswerk sowie die "Carl-Zuckmayer-Medaille" (2007). 2008 erschien mit "Stark wie Zwei" sein 47. Album. 2010 wurde ihm der Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen und der Jacob-Grimm-Preis verliehen. Im selben Jahr wurde er zudem mit dem Bambi für sein Lebenswerk geehrt.
Sein Musical "Hinterm Horizont" feierte am 13. Januar 2011 in Berlin im Theater am Potsdamer Platz Premiere. Der Handlung liegt die Liebesgeschichte zwischen Lindenberg und einem Ostberliner Mädchen zu Zeiten der geteilten Stadt zugrunde. 2014 bekam er den Verdienstorden des Landes Berlin verliehen. 2016 folgte sein Studioalbum "Stärker als die Zeit". Im selben Jahr erhielt er den "Bambi" in der Kategorie Musik National. 2017 wurde Lindenberg mit zwei "Echo" (Album des Jahres und Künstler Pop National) ausgezeichnet.