Adolph Freiherr von Knigge
Name:Adolph Freiherr von Knigge
Geboren am:16.10.1752
SternzeichenWaage 24.09 - 23.10
Geburtsort:Hannover (D).
Verstorben am:06.05.1796
Todesort:Bremen (D).
Adolph Freiherr von Knigge wurde von einem Hofmeister erzogen. Von 1769 bis 1772 studierte er an der Göttinger Georgia-Augusta-Universität Jura, unter anderem bei den Brüdern Johann Adolf Schlegel und Johann August Schlegel. Ab 1772 war er als Hofjunker und Assessor der Kriegs- und Domänenkasse in Kassel tätig. Dort trat er 1773 der Loge "Zum gekrönten Löwen" bei. Auf Empfehlung von Johann Wolfgang von Goethe konnte er ab 1777 eine Stelle als weimarischer Kammerherr in Hanau antreten und ging darauf nach Frankfurt/M. Sein Aufklärungsdenken offenbarte Adolph Freiherr von Knigge nicht nur literarisch, sondern gleichfalls in der Mitgliedschaft in dem radilaufklärerischen Illuminatenorden von 1780 bis 1784.
In diesem Rahmen trat er für die Menschenrechte ein und zog sich dadurch die Kritik und Ablehnung seiner adeligen Standesgenossen zu. Er verlor seinen ererbten Familienbesitz und musste wie ein Bürgerlicher für seinen Lebensunterhalt selbst sorgen. 1790 siedelte er nach Bremen über und trat – obwohl bereits erkrankt – eine Stelle als Oberhauptmann der Regierung von Braunschweig-Lüneburg und als Vorsteher der Domschule an. Diese Anstellung sicherte ihm den Lebensunterhalt. Knigge wurde politischer Aufklärungsschriftsteller, der sich in seinen Werken für die Emanzipation der bürgerlichen Gesellschaft vom Absolutismus engagierte. Sein bekanntestes Werk wurde der 1788 veröffentlichte zweibändige Titel "Über den Umgang mit Menschen".
Es begründete seinen schriftstellerischen Ruhm in zweifelhafter Weise, denn das Werk wurde verkannt. Es galt in der Rezeption als Buch zur Erlernung der Etikette, war aber geschrieben als ein emanzipatorischer Titel zur gesellschaftliche Lehre für die Praxis. Trotz des Fehlganges seiner literarischen Absichten und seines Aufklärungsbegehrens in diesem seinen berühmtesten Werk war Knigge ein viel gefürchteter Schriftsteller bei seinen absolutistischen Gegnern. Das mag ein Widerspruch sein, zumal Knigge selbst zum Adelsgeschlecht gehörte. Doch schon früh setzte er sich davon ab, auch wenn er sich stets um die Rückführung seiner Besitzungen bemühte. Auf seinen Adelstitel "Freiherr" bezog er sich selbst ironisch als "freier Herr Knigge".
Auch im Berufsleben strebte er den freien Schriftsteller an. So gab er Rezensionsarbeiten für die "Allgemeine Deutsche Bibliothek" ab, verfasste Dramen wie zum Beispiel "Theaterstücke" (1779/1780) oder die "Dramaturgischen Blätter" (1788/1789) und zahlreiche Unterhaltungsromane im Sinne der Aufklärung – zum Teil als utopische Titel. Zwischen 1781 und 1783 wurde seine vierbändige Autobiografie "Der Roman meines Lebens" veröffentlicht. Er las die philosophischen Schriften von Thomas Hobbes und übersetzte Rousseaus "Bekenntnisse". Im Zuge seiner eigenen praktischen Moralphilosophie verfasste er das Werk "Sechs Predigten gegen Despotismus, Dummheit, Aberglauben, Ungerechtigkeit, Untreue und Müßiggang" (1783), um gegen die genannten Untugenden anzukämpfen.
Immer wieder verwendete Knigge bei seiner schriftstellerischen Tätigkeit Pseudonyme wie Josephus Aloisius Maier, J.C. Meywerk oder Melchior Spießglas. So etwa um die Zeit von 1785 trat Knigge der "Deutschen Union" bei. Die Französische Revolution brachte eine Wende in seinem literarischen Schaffen. Knigge wandte sich der bissigen Politsatire zu, wovon seine Werktitel wie "Benjamin Noldmann`s Geschichte der Aufklärung in Abyssinien" (1791), "Des seligen Hernn Ethatsraths Samuel Conrad von Schafskopf hinterlassene Papiere" (1792) oder "Josephs von Wurmbrand politisches Glaubensbekenntniß" (1792) zeugen. 1792 erschien der Roman "Die Reise nach Braunschweig", die nach dem Vorbild von Henry Fielding und Samuel Richardson als empfindsames Werk gestaltet ist.
In seiner "Reise nach Fritzlar im Sommer" zeichnet Knigge in satirischer Weise die Reise der Schweizer Pfarrers Johann Caspar Lavater nach Kopenhagen wegen Geisterseherei und Traumdeutung nach. Zu seinen weiteren Werken zählen unter anderem "Allgemeines System für das Volk zur Grundlage aller Erkenntnisse für Menschen aus allen Nationen, Ständen und Religionen" (1778), "Geschichte Peter Clausens" (1783 – 1785), "Geschichte des armen Herrn von Mildenburg" (1789 – 1790), "Das Zauberschloß oder Geschichte des Grafen Tunger" (1791), "Ueber Schriftsteller und Schriftstellerei" (1793), "Ueber Eigennutz und Undank" (1796) oder "Schriften" (1804 – 1806).
Adolph Freiherr von Knigge starb am 6. Mai 1796 in Bremen.
Name:Adolph Freiherr von Knigge
Geboren am:16.10.1752
SternzeichenWaage 24.09 - 23.10
Geburtsort:Hannover (D).
Verstorben am:06.05.1796
Todesort:Bremen (D).
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