Prinz Al-Walid Bin Talal Bin Abdul Aziz Al-Saud wurde am 7. März 1957 in Riad (Saudi-Arabien)
als ältester Sohn von Prinz Talal ibn Abdul Asis Al Saud geboren.
Der Vater war der 21. von min. 43 Söhnen des saudi-arabischen Königs und Begründer des Staates Saudi-Arabiens, König
Faisal Ibn Abd Al Aziz Ibn Saud IV.. Seine Mutter, Prinzessin Mona El-Solh, ist die Tochter des ersten Premierministers des modernen Libanon, Riad El-Solh. Der Onkel des Prinzen,
König Fahd VI, regierte bis 2005 als König über Saudi-Arabien. Seine Familie war gezwungen ab 1962 zeitweise nach Ägypten fliehen, da sich der Vater gegen den Halbbruder König Saud oppotionierte. Zugleich engagierte er sich für die saudische Reformbewegung. Mit der Unterstützung des ägyptischen Staatschefs Gamal Abd el Nasser, gründete der Prinz die Exil-Bewegung der "Freien Prinzen". In Folge der Entmachtung von König Saud durch Kronprinz Faisal 1964, konnte Talal in seine Heimat zurückkehren. Nach der Scheidung seiner Eltern wuchs er, bis zum Ausbruch des Bürgerkrieges 1975, bei seiner Mutter auf.
Darauf holte ihn der Vatr zurück nach Riad, und Al-Walid genoss seine wissenschaftliche Ausbildung in den USA. 1979 absolvierte er ein Studium der Betriebswirtschaft am kalifornischen Menlo College, das er mit dem Bachelor abschloss. 1985 errang er das Master-Examen in Sozialwissenschaften an der Siracuse University von New York. Die Studienzeit ließ den saudi-arabischen Prinzen in einen intensiven Austausch zum Gastland treten, der sich auch danach in einer dauerhaften Verbundenheit Al-Walids mit den USA, ihrer Wirtschaft und Kultur bemerkbar machen sollte. Indes baute er ab 1980 parallel zum Studium in der Heimat ein Investmentunternehmen auf, das er zur Kingdom Holding Company entwickelte und das ihm ein enormes Vermögen bescherte. Dies erlaubte ihm, sich als großer Anteilseigner in die weltgrößten Unternehmen wie etwa AOL Time Warner, Motorola, Apple, Kodak, Citigroup und andere mehr einzukaufen.
Der Prinz führte in den folgenden Jahrzehnten die arabische Welt in das Zeitalter der drahtlosen Kommunikation und des Internet. In seinem Land profilierte sich der Prinz auch durch zahlreiche von ihm finanzierte Projekte des öffentlichen Wohnungsbaus, der Wohlfahrt und Sozialpolitik. In den Jahren von 1988 bis 1999 nahm Al-Walid die Funktion des Präsidenten der "United Saudi Bank" wahr. Mit großem Respekt für kulturelle und religiöse Traditionen, trat er dennoch als unermüdlicher Fürsprecher für gesellschaftliche Reformen in dem islamischen Land ein. Seit 1997 hielt Al-Walid auch Anteile an der Palestine Investment and Development Company, die Entwicklungs- und Infrastrukturmaßnahmen in den autonomen Palästinensergebieten der West Bank und des Gaza-Streifens finanziert. Im selben Jahr wirkte er in Jerusalem an der Gründung der "Jerusalem Development and Investment Company" mit, die durch die Errichtung von Wohnraum und sozialen Einrichtungen für Palästinenser deren Lebensbedingungen in Jerusalem zu verbessern sucht.
Die Angriffe auf die USA vom 11. September 2001 lösten bei dem USA-verbundenen Prinzen tiefe Betroffenheit aus. Al-Walid spendete bei einem Besuch von Ground Zero in New York 10 Millionen US$ für den Wiederaufbau des World Trade Center. Prinz Al-Walid rief bei dieser Gelegenheit jedoch auch die US-Administration auf, ihre Nahostpolitik zu überdenken und zu einer ausgewogeneren Position gegenüber der Palästinenserfrage zu kommen, da er die vorangegangene Politik als Mitursache der Terror-Angriffe betrachtete. Darauf reagierte der New Yorker Bürgermeister Rudolph Giuliani mit der Rückgabe der Spende an Al-Walid. In der anschließenden öffentlichen Auseinandersetzung relativierte der Prinz einige seiner Aussagen und erläuterte seine Auffassung über die Ursachen des globalen Terrorismus. Zugleich sprach er sich für eine Annäherung zwischen den USA und der arabischen Welt aus, die er durch gemeinsame Interessen verbunden sah.
Der saudi-arabische Prinz galt indes mit einem Vermögen von 20 Milliarden US-Dollar als einer der reichsten Männer der Welt. Ähnlich wie Warren Buffett verdankt er seinen Investmenterfolg der Strategie, in noch unterbewertete Unternehmen zu investieren. Al-Walid nennt mehrere Boeing sein Eigen und liebt die Wüste, in deren Einsamkeit er sich gerne zurückzieht. Mit 21,5 Milliarden US-Dollar Vermögen rangierte Al-Walid 2004 auf Platz 4 unter den reichsten Menschen der Welt. Für Aufsehen sorgte 2005 die Nachricht, dass er sich mit je einer Mrd. US-$ an den US-Unternehmen Walt Disney, McDonald’s, WorldCom, Procter & Gamble, priceline.com, amazon.com und eBay beteiligt hat. Weiter beteiligte er sich am New Yorker Hotel The Plaza (10 %), der Hotelkette Four Seasons (22 %), der News Corporation (7 %), dem Disneyland Paris (17,3 %) und bei Apple Computer. Im selben Jahr spendete er dem Louvre, Paris, 17 Mio. Euro für eine neue Abteilung für islamische Kunst.
Weiter wurde er alleiniger Eigentümder des Pariser Hotel George V. und des Savoy Hotels, London. Im Juli 2015 kündigte er an, sein gesamtes Vermögen für wohltätige Zwecke spenden zu wollen. Geplant ist, die Summe an seine Organisation "Alwaleed Philanthrophies" zu übergeben.