Anni-Frid Synni Lyngstad wurde als Tochter eines deutschen Soldaten und einer Norwegerin am 15. November 1945 im norwegischen Ballangen geboren.
Im Alter von zwei Jahren siedelte Anni-Frid Synni Lyngstad in das schwedische Torshälla zu ihrer Großmutter über. Der Grund dafür war nicht nur der deutsche Vater als Angehöriger der Besatzungsmacht im Zweiten Weltkrieg, sondern auch ihre Unehelichkeit. Als Anni-Frid knapp vier Jahre alt war, starb ihre Mutter. Bereits als Kind beschäftigte sich Anni-Frid Synni Lyngstad mit Musik. Eine Wohltätigkeitsveranstaltung verhalf ihr zu ihrem ersten Bühnenauftritt. Später wurde sie in der "Bengt Sandlunds Big Band" Mitglied. Dort machte sie Bekanntschaft mit Ragnar Fredriksson, den sie 1963 heiratete. Aus dieser Verbindung gingen zwei Kinder hervor. 1964 rief sie mit ihrem Mann die Band "Anni-Frid Four" ins Leben. Frida Lyngstad beteiligte sich an einigen Talentwettbewerben und kam im Jahr 1967 zu ihrem ersten Schallplattenvertrag bei EMI. Dort produzierte sie ihre erste Single mit dem Titel "En ledig tag". Es folgten zahlreiche Auftritte und Kooperationen, wie zum Beispiel mit dem Jazzmusiker Charlie Norman. Als Sängerin brachte sie einen Auftritt in der Fernsehshow "Hylands Horna" im Jahr 1967 erfolgreich hinter sich.
Im Jahr 1968 lernte sie ihren zweiten Ehemann und späteres Abba-Mitglied
Benny Andersson kennen. Er unterstützte sie in der Produktion ihrer Lieder. Im gleichen Jahr trennte sie sich von Ragnar Fredriksson. 1969 nahm sie mit dem Titel "Härlig är vår jord" am schwedischen Ausscheidungswettbewerb für den Grand Prix d’Eurovision teil und belegte Platz 4. Zugleich landete Frida Lyngstad erstmals in den Charts. In den beiden Jahren 1970 und 1971 begaben sich Frida und Benny zusammen mit
Björn Ulvaeus und
Agnetha Åse Fältskog auf Tournee. 1972 gründete sich daraus die Band ABBA. 1974 erschien der erste wirkliche Hit des Quartetts, das sich noch "Björn, Benny, Anna & Frida" nannte, mit dem Titel "People need love". Es folgte eine Welt-Karriere mit der Gruppe "ABBA", die auf allen Kontinenten Chart-Erfolge und furiose Live-Auftritte feierte. Der Gruppenname "ABBA" setzt sich aus den Anfangsbuchstaben der Vornamen ihrer Mitglieder zusammen. 1974 gewann die schwedische Pop-Band mit ihrem Song "Waterloo" den Grand Prix d`Eurovision de la Chanson in dem englischen Ort Brighton. Damit wurde das Ensemble, das zuvor schon Erfolge in Schweden feiern konnte, mit einem Schlag international bekannt.
In den nächsten vier Jahren verkaufte das Quartett mehr als 50 Millionen Platten und war somit die erfolgreichste Band seit den
Beatles. In der Folgezeit eroberten die Pop-Hits von "ABBA" die internationalen Charts. Selbst nach Amerika schwappte die Erfolgswelle mit Songs wie "Take a Chance on me" oder "Dancing Queen", das dort sogar die Charts anführte. Damit war der Weltruhm von "ABBA" begründet; in Australien ist das Album "The Best of ABBA" eines der meistverkauften Alben des Landes. Auch als Live-Band feierte das schwedische Quartett auf internationalen Bühnen in England, Australien, Afrika oder Japan furiose Erfolge und schrieb auf dem Pop-Sektor Musikgeschichte. ABBA-Musik orientierte sich an Vorbildern aus der amerikanischen und britischen Popmusik sowie an Schlagerwerken aus Italien und Deutschland. Leichtgängige Instrumentalmelodien betonten einen schwungvollen und harmonischen Gesang der beiden Sängerinnen Agnetha Åse Fältskog und Anni-Frid Lyngstad. Ende der siebziger Jahre machten sich private Probleme der verheirateten Mitglieder auch in der Musik bemerkbar, deren Unbeschwertheit verschwand.
Im Jahr 1981 ließ sich Anni-Frid Lyngstad von ihrem Mann Benny Andersson scheiden. Neben der Musik wurde auch ein Konzertfilm mit dem Titel "ABBA: Der Film" gedreht, der in den Kinos zum Erfolg wurde. 1982 hörte die Gruppe auf, Musik-Alben zu produzieren. Ihr letztes Single-Projekt hieß "Under Attack". Damit verbunden war auch das Ende von Live-Auftritten; die Gruppe löste sich auf. Noch im gleichen Jahr feierte Frida als Solo-Sängerin mit dem Album "Something`s going on" internationale Erfolge, auch in Deutschland. Die Scheibe wurde in Zusammenarbeit mit
Phil Collins produziert. Zwei Jahre später, 1984, wurde ihr Album "Shine" veröffentlicht. 1996 folgte mit "Djupa andetag" ihr fünftes Solo-Studioalbum. Nach ihrer Gesangskarriere und dem Tod ihres dritten Mannes 1999, dem Deutsch-Schweden Ruzzo Reuss von Plauen, den sie 1992 geheiratet hatte, kämpfte die ehemalige ABBA-Frontfrau, an der Seite der schwedischen Königin Sylvia gegen den Handel und Missbrauch von Drogen. Einen weiteren Schicksalsschlag musste Frida im Jahr 1998 erleiden, als die zweifache Mutter ihre jüngste Tochter durch einen Unfall in den USA verlor.
Im Jahr 1999 wurde erstmals das ABBA-Musical "Mamma Mia" von Catherine Johnson in London aufgeführt, das wohl auch durch 22 erfolgreiche ABBA-Songs zum Erfolg wurde. Trotz mehrfacher lukrativer Angebote hat es die Gruppe stets abgelehnt, nochmals gemeinsam aufzutreten. Von der Bühne zog sie sich zurück. Privat ließ sie sich sowohl in Zermatt (Schweiz) als auch auf ihrem Landgut in Südschweden nieder. 2010 erschien ihre Version von "Morning Has Broken" auf dem Album "Reconnection" des schwedischen Jazz-Musikers Georg Wadenius.
Am 31. Mai 2024 wurden die vier ABBA-Mitglieder in einer feierlichen Zeremonie im Stockholmer Schloss von König Carl XVI. Gustaf zu Kommandeuren I. Klasse des Wasaordens ernannt.