Arthur Schopenhauer

Name:Arthur Schopenhauer

Geboren am:22.02.1788

SternzeichenFische 20.02 - 20.03

Geburtsort:Danzig (D).

Verstorben am:21.09.1860

Todesort:Frankfurt am Main (D).

Der deutsche Philosoph vertrat als einer der ersten Denker des 19. Jahrhunderts die Überzeugung, dass der Welt ein irrationales Prinzip zugrunde liegt. Er erkannte die Welt als Wille und Vorstellung, so lautet auch der Titel seines Hauptwerkes (1818). Darin erläuterte Arthur Schopenhauer, dass weder die Materie noch der Geist als Grundlage die Welt bilden, sondern ausschließlich der Wille. Der Wille war für ihn metaphysisches Prinzip nicht nur für den Menschen, sondern für alles. Arthur Schopenhauers Philosophie trägt pessimistische Grundzüge, nach der die Erfüllung des Willens in seiner Auslöschung liegt...
Arthur Schopenhauer wurde als Sohn des Großhandelskaufmanns und Hofrates Heinrich Floris Schopenhauer und seiner Ehefrau Johanna Henriette, geborene Trosiener, am 22. Februar 1788 in Danzig geboren.

Aufgrund der Besetzung Danzigs durch Preußen siedelte die Familie nach Hamburg um, wo der republikanisch gesinnte Vater ein Handelsgeschäft aufbaute. Für zwei Jahre, von 1797 bis 1799, ging Arthur Schopenhauer in eine kaufmännische Lehre bei dem befreundeten Geschäftsmann Grégoire de Blésimaire in Le Havre. Von 1799 bis 1803 besuchte er eine Privatschule in Hamburg. Er unternahm im Jahr 1800 mit seinen Eltern Ausflüge nach Karlsbad, Göttingen, Weimar, Berlin, Dresden und Jena und begleitete sie später auf Reisen durch die Niederlande, England, Belgien, Frankreich, Schweiz und Österreich. Nach dem Tod des Vaters entschied sich Schopenhauer nicht für den Beruf den Kaufmanns, sondern bereitete sich von 1807 bis 1809 auf dem Gymnasium in Gotha und Weimar auf ein Studium vor. Im Oktober 1809 begann er dann in Göttingen Medizin zu studieren und besuchte unter anderem die Vorlesungen von Johann Friedrich Blumenbach.

Im Jahr 1811 wechselte er nach Berlin und widmete sich dem Philosophie-Studium. Dort traf er auch auf seine Lehrer Johann Gottlieb Fichte und Daniel Friedrich Schleiermacher. 1823 promovierte er in Jena mit seiner Dissertation "Ueber die vierfache Wurzel des Satzes vom zureichenden Grunde". Nach dem Tod des Vater waren seine Mutter und Schwester nach Weimar gezogen. Dort wurde Johanna Schopenhauer als Schriftstellerin tätig und unterhielt einen literarischen Salon. Zeitweise ließ sich Schopenhauer in diesem familiären Kreis nieder. Aber Streitigkeiten mit seiner Mutter wegen ihrer Lebensführung veranlassten ihn, Weimar wieder zu verlassen. Von 1814 bis 1818 weilte er in Dresden. Nach seiner Promotion entwickelte sich zwischen Schopenhauer und Johann Wolfgang von Goethe ein Kontakt aufgrund seiner Farbenlehre. 1816 erschien Schopenhauers Arbeit "Über das Sehn und die Farben" – 1830 ins Lateinische übersetzt –, die zunächst als Weiterentwicklung der Goetheschen Farbenlehre gedacht war. Doch zeigte sich darin dann eine Trennung ihrer Ansichten.

Im Jahr 1818 wurde der erste Teil seines Hauptwerkes "Die Welt als Wille und Vorstellung" fertig, das aber keine große Resonanz fand. Darin erläutert er seine Ansicht, dass die ganze Welt eine Vorstellung sei. Aber er geht darüber hinaus und stößt auf den Willen des Menschen. In ihm erkennt er das metaphysische Sein der Substanz als das Wesen jeder Substanz in der Natur. Damit machte Schopenhauer den Wille zur Grundlage aller Realität und die Welt zur Vorstellung des Menschen. Der Wille steht für ihn außer Raum und Zeit sowie außerhalb der Ursächlichkeit. Nur Raum und Zeit verleiht dabei den Objekten die Vielheit. Die Objektwerdung des Willens sind platonische Ideen. Nur das Kunstgenie ist in der Lage, die ewigen Ideen darzustellen. Schopenhauers Metaphysik der Kunst beeinflusste das Schaffen von Richard Wagner und Friedrich Nietzsche. Nach Schopenhauer ist dem Willen ewiges Streben eigen. Er kommt nie zum Ziel und daher auch zu keiner Befriedigung – das bedeutet zu keinem Glück. Das Leben wird zum Leiden, das erst mit der Zerstörung des Willens endet.

Schopenhauer lehrte somit eine pessimistische Willensphilosophie. Andererseits nannte er in der Folge seiner Willensmetaphysik das Mitleid als Grundlage der Moral. 1818 unternahm Schopenhauer eine mehrmonatige Italien-Reise. Nach der Rückkehr und einem kurzen Aufenthalt in Weimar und Dresden trat er eine Professur für Philosophie an der Berliner Universität an. Seine Probevorlesung "Über die vier verschiedenen Arten der Ursachen" trug er im Beisein von Georg Hegel vor. 1822 unternahm er eine zweite Italienreise über die Schweiz, Mailand, Venedig und Florenz. 1825 erschien in der "Kleinen Bücherschau" eine positive Kritik von Jean Paul zu Schopenhauers Hauptwerk. Im gleichen Jahr entstand die Übersetzung von Baltasar Graciáns "Hand-Orakel und Kunst der Weltklugheit", die aber erst posthum veröffentlicht wurde. Seine Arbeit "Über den Willen der Natur" erschien 1836. 1831 brach in Berlin die Cholera aus und Schopenhauer zog nach Frankfurt am Main, wo er bis an sein Lebensende blieb. Er betätigte sich dort als Privatgelehrter.

Im Jahr 1841 erschien der Titel "Die beiden Grundprobleme der Ethik". Mit diesem Werk wurden die beiden Preisschriften "Über die Freiheit des menschlichen Willens", für die Schopenhauer 1839 von der Königlich-Norwegischen Societät der Wissenschaften ausgezeichnet wurde, und "Über das Fundament der Moral" veröffentlicht. 1844 beendete er den zweiten Teil von "Die Welt als Wille und Vorstellung". Zu seinen weiteren Werken zählen unter anderem "Notizen über mein Leben" (1851) und "Parerga und Paralipomena" 1851.

Arthur Schopenhauer starb am 21. September 1860 in Frankfurt am Main.


Ergänzende charakteristische Personenbeschreibung

Arthur Schopenhauer war eine der prägendsten und zugleich widersprüchlichsten Gestalten der Philosophie des 19. Jahrhunderts. Als deutscher Philosoph, bekannt für seine pessimistische Weltsicht und seine tiefgreifenden Erkenntnisse über die menschliche Natur und die Struktur der Realität, hinterließ er ein intellektuelles Erbe, das bis heute in zahlreichen Disziplinen nachhallt. In dieser ergänzenden Personencharakterisierung wird das komplexe Wesen Schopenhauers beleuchtet, wobei sein Charakter, seine philosophischen Prinzipien und seine Wirkung auf die Nachwelt im Fokus stehen.

Philosophische Grundhaltung und Denkweise

Schopenhauer war ein Denker, dessen philosophisches System stark von einer pessimistischen Weltsicht geprägt war. Seine Philosophie, vor allem in seinem Hauptwerk „Die Welt als Wille und Vorstellung“ niedergelegt, beschreibt die Welt als eine Manifestation des irrationalen und unerbittlichen Willens. Dieser Wille, so Schopenhauer, ist die treibende Kraft hinter allem Leben und Leid. Schopenhauer sah das menschliche Dasein als grundlegend von Schmerz und Unzufriedenheit bestimmt, was seiner Ansicht nach aus dem unaufhörlichen Streben und den unstillbaren Wünschen des Willens resultiert. Diese Perspektive unterscheidet ihn radikal von den meisten seiner Zeitgenossen und hebt seine einzigartige Stellung in der Philosophiegeschichte hervor.

Persönlichkeit und Charakterzüge

Arthur Schopenhauer war eine komplexe Persönlichkeit, die sich durch eine Mischung aus Intellektualität, Unabhängigkeit und Exzentrik auszeichnete. Er war bekannt für seine kompromisslose Ehrlichkeit und seine oft scharfe Kritik an seinen Zeitgenossen. Diese Charakterzüge führten dazu, dass er sich häufig isoliert fühlte und in Konflikt mit anderen Intellektuellen geriet. Seine Beziehung zur akademischen Welt war ambivalent; er verachtete die universitäre Philosophie, die er als dogmatisch und unfrei betrachtete, und blieb deshalb zeitlebens ein Außenseiter.

Ästhetische Sensibilität und Kunstverständnis

Ein wesentlicher Aspekt von Schopenhauers Charakter war seine tiefe ästhetische Sensibilität. Er hatte eine ausgeprägte Vorliebe für Musik, insbesondere für die Werke von Johann Sebastian Bach und Ludwig van Beethoven, und sah in der Musik die höchste Form der Kunst. Für Schopenhauer war die Kunst ein Mittel zur Erlösung, da sie dem Menschen einen Ausweg aus dem leidvollen Dasein bot und ihn in eine Sphäre der reinen Kontemplation und des ästhetischen Genusses erhob. Seine Auffassung von der Kunst als Flucht vor dem Willen und dem Leiden spiegelt seine tiefere philosophische Überzeugung wider, dass der Mensch in der ästhetischen Erfahrung eine vorübergehende Befreiung von den Zwängen des Willens erfahren kann.

Misogynie und menschliche Beziehungen

Ein umstrittenes und oft kritisiertes Element von Schopenhauers Persönlichkeit war seine Einstellung zu Frauen. Schopenhauer wird oft vorgeworfen, ein Misogyn gewesen zu sein, was sich in seinen Schriften und persönlichen Äußerungen widerspiegelt. Er vertrat die Ansicht, dass Frauen weniger rational und intellektuell seien als Männer, was seiner Philosophie des Willens und der Vorstellung entsprang. Diese Haltung führte zu konfliktreichen und oft distanzierten Beziehungen zu Frauen in seinem Leben und trug zu seinem Ruf als eigenbrötlerischer und schwieriger Mensch bei.

Einfluss und Vermächtnis

Trotz seines oft isolierten Lebens übte Schopenhauer einen enormen Einfluss auf die nachfolgenden Generationen von Denkern und Künstlern aus. Seine Schriften inspirierten viele bedeutende Intellektuelle und Künstler, darunter Friedrich Nietzsche, Richard Wagner, Sigmund Freud und Thomas Mann. Seine pessimistische Weltsicht und seine Betonung des irrationalen Willens fanden Widerhall in den philosophischen und künstlerischen Bewegungen des Fin de Siècle und des frühen 20. Jahrhunderts.

Verbindung von Philosophie und Alltag

Ein bemerkenswerter Aspekt von Schopenhauers Denken war seine Fähigkeit, abstrakte philosophische Ideen mit alltäglichen Beobachtungen und Erfahrungen zu verbinden. Er war ein scharfer Beobachter des menschlichen Verhaltens und nutzte diese Einsichten, um seine philosophischen Theorien zu untermauern. Diese Verbindung von Theorie und Praxis machte seine Schriften zugänglich und relevant für ein breiteres Publikum und trug zu seiner anhaltenden Popularität bei.

Resümee

Arthur Schopenhauer bleibt eine faszinierende und widersprüchliche Figur. Seine tiefe Pessimismus, seine ästhetische Sensibilität, seine umstrittenen Ansichten und seine immense intellektuelle Wirkung machen ihn zu einer einzigartigen Gestalt in der Philosophiegeschichte. Seine Schriften bieten nicht nur tiefe Einsichten in die Natur des menschlichen Daseins, sondern fordern auch die Leser heraus, über die grundlegenden Fragen des Lebens und der Existenz nachzudenken. Schopenhauers Vermächtnis lebt weiter in den Werken derjenigen, die seine Ideen weiterentwickelt und in neue Richtungen gelenkt haben, und in der anhaltenden Relevanz seiner philosophischen Erkundungen der menschlichen Natur.


Name:Arthur Schopenhauer

Geboren am:22.02.1788

SternzeichenFische 20.02 - 20.03

Geburtsort:Danzig (D).

Verstorben am:21.09.1860

Todesort:Frankfurt am Main (D).