Augusto Pinochet

Name:Augusto Pinochet

Geboren am:25.11.1915

SternzeichenJungfrau 24.08 -23.09

Geburtsort:Valparaiso (Chile).

Verstorben am:10.12.2006

Todesort:Santiago de Chile (Chile).

Der Politiker stellte als Militarist und Diktator von 1973 bis 1990 den chilenischer Staats- und Regierungschef. Die Macht errang Augusto Pinochet als Anführer des mit Hilfe der USA vorbereiteten blutigen Putsches gegen Salvatore Allende. Sein Ziel war die vollständige Ausrottung des Marxismus in Chile und die Weiterentwicklung der freien Marktwirtschaft. Er galt als einer der umstrittensten Staatsmänner seiner Zeit. Nach spanischen Vorwürfen zählte Pinochet zu den hauptverantwortlichen Tätern für zahlreiche Folterungen und Morde während seiner Diktatur. Seine Taten blieben ungesühnt. Aus gesundheitlichen Gründen wurde er 2002 für nicht verhandlungsfähig erklärt...

Die Staats- und Regierungschefs Südamerikas
Augusto José Ramón Pinochet Ugarte wurde am 25. November 1915 in Valparaiso geboren.

Er ging in Quillota und Valparaíso zur Schule und besuchte schließlich ab 1933 die Escuela Militar del Libertador Bernardo O''Higgins in der Comuna Las Condes in Santiago de Chile, nachdem er dort zweimal abgelehnt worden war. 1949 verbot die Regierung Videla mit dem Ley Maldita die Kommunistische Partei und eröffnete Konzentrationslager in Pisagua (I. Region). Seine militärische Karriere begann schon im Jugendalter. 1936 wurde er Offizier und 1955 Mitglied des Verteidigungs-Ministeriums. 1956 ernannte man Pinochet zum chilenischen Militärattaché in Washington und 1959 zum Brigadegeneral. 1971 folgte die Berufung zum Oberbefehlshaber des Heeres und ein Jahr später wurde er in seiner Funktion von der US-Armee weiter ausgebildet, bis er 1973 zum Oberbefehlshaber der Streitkräfte ernannt wurde. Im selben Jahr, 1973, führte General Pinochet den mit Hilfe der USA vorbereiteten Militärputsch gegen Staatschef Salvatore Allende aus. Pinochets Ziel und Bestreben war nun die Widereinführung der freien Marktwirtschaft, aber auch vollständige Ausrottung des Marxismus in Chile.

Pinochet selbst wurde nach dem Putsch Vorsitzender der Militärjunta und von 1980 bis 1990 Staatspräsident. In seiner Amtszeit versuchte Augusto Pinochet, nach spanischem Vorbild, einen katholisch geprägten Ständestaat einzuführen. Dazu bediente er sich einer repressiven Innenpolitik, in der er die Opposition ausschaltete. Dies war möglich, indem er als Diktator seine Macht missbrauchte, um zahlreiche Menschenrechte zu verletzen. 1988 kam es erstmals durch den Druck der internatonalen Politik und der Kirche, zu Vorwürfen gegen seine Politik. Darauf folgten 1989 erste freie Wahlen, bei denen er unterlag, aber sein Amt als Armeechef größtenteils beibehielt. Im Oktober 1998 wurde Pinochet in London, nach einem durch die spanische Regierung entstandenen Auslieferungsversuch, unter Hausarrest gestellt. Der Vorwurf Spaniens gegen ihn beinhaltete, dass Pinochet während seiner diktatorischen Amtszeit für zahlreiche Folterungen und Morde gegen spanische Staatsbürger verantwortlich gewesen sein soll.

Anfang des Jahres 2000 wurde Pinochet aufgrund seines schlechten gesundheitlichen Zustandes die Rückreise nach Chile erlaubt, wo er sich, trotz zahlreicher Gegner, auch einer großen Anhängerschaft erfreute. Der Oberste Gerichtshof Chiles erklärte den ehemaligen Staatsterroristen im Oktober 2002 für prozessunfähig. Pinochet konnte sich somit seiner juristischen Bestrafung aus gesundheitlichen Gründen entziehen. Augusto Pinochet leugnete in einem Interview vom November 2003 jegliche Verantwortung für die Ermordung der rund 3.000 Menschen, die seiner Diktatur zum Opfer gefallen waren. Die chilenische Regierung unter Präsident Ricardo Lagos machte einen offiziellen Untersuchungsbericht über die Menschenrechtsverletzungen der Pinochet-Diktatur öffentlich zugänglich. Im Dezember 2004 wurde bekannt, dass der chilenische Staat rund 28.000 Opfer, die Haft und Folter unter der Pinochet-Diktatur hatten erdulden müssen, mit einer Rente auf Lebenszeit entschädigen wolle.

Das oberste Berufungsgericht in Santiago hob im Juli 2005 die Immunität des ehemaligen Diktators für dessen mutmaßliche Beteiligung an der so genannten Operation Colombo auf. In Zusammenhang mit dieser Aktion ist Pinochet für die Ermordung von mindestens 15 Anhängern der linken Opposition im Jahr 1975 verantwortlich zu machen.

Augusto José Ramón Pinochet Ugarte starb am 10. Dezember 2006 an den Folgen eines Herzanfalls in Santiago de Chile.


Die Staats- und Regierungschefs Südamerikas


Ergänzende Personencharakterisierung

Frühe Prägungen und militärische Laufbahn

Augusto Pinochet wuchs in einer konservativen Familie auf, die ihm Disziplin und Ordnung vermittelte. Diese Werte prägten seine Entscheidung, eine militärische Laufbahn einzuschlagen. Nach seiner Ausbildung an der chilenischen Militärakademie stieg Pinochet in den Rangstrukturen des Militärs schnell auf. Er erwarb sich den Ruf eines pflichtbewussten und harten Offiziers, der fest an die Rolle des Militärs als Hüter der nationalen Stabilität glaubte. Diese frühen Jahre im Militär stärkten seine Überzeugung, dass eine starke militärische Führung notwendig sei, um die Ordnung in einem Land aufrechtzuerhalten. Seine militärische Prägung und seine tief verwurzelte Abneigung gegen den Kommunismus legten den Grundstein für seine spätere Rolle im chilenischen Staatsstreich von 1973.

Der Staatsstreich von 1973 und Machtergreifung

Der Wendepunkt in Pinochets Karriere kam am 11. September 1973, als er an der Spitze eines Militärputsches die demokratisch gewählte Regierung von Präsident Salvador Allende stürzte. Dieser Staatsstreich war das Ergebnis wachsender Spannungen zwischen der chilenischen Regierung und dem Militär, unterstützt von einer Wirtschaftskrise und zunehmender sozialer Unruhe. Pinochet, der als Armeechef eine Schlüsselrolle spielte, rechtfertigte den Putsch als notwendigen Akt, um Chile vor dem vermeintlichen Einfluss des Marxismus zu retten. Nach dem Sturz Allendes übernahm Pinochet das Amt des Präsidenten und etablierte eine Militärdiktatur, die fast zwei Jahrzehnte andauerte. Die Machtergreifung Pinochets markierte den Beginn einer autoritären Herrschaft, die durch strikte Kontrolle, Repression und wirtschaftliche Reformen gekennzeichnet war.

Repression und Menschenrechtsverletzungen

Pinochets Regime ist weltweit berüchtigt für die systematischen Menschenrechtsverletzungen, die während seiner Herrschaft begangen wurden. Tausende Menschen wurden gefoltert, inhaftiert oder „verschwanden“ spurlos. Die chilenische Geheimpolizei DINA spielte eine zentrale Rolle bei der Unterdrückung politischer Gegner und der Aufrechterhaltung von Pinochets Macht. Pinochet rechtfertigte diese Maßnahmen als notwendigen Kampf gegen den Kommunismus und zur Sicherung der nationalen Stabilität. Doch die Brutalität seines Regimes hinterließ tiefe Wunden in der chilenischen Gesellschaft, die bis heute nicht vollständig verheilt sind. Seine Herrschaft war geprägt von einem Klima der Angst und der Unterdrückung, das viele Chileninnen und Chilenen zwang, ins Exil zu gehen oder im Untergrund zu leben.

Wirtschaftspolitik und Neoliberalismus

Trotz der Repression wurde Pinochets Wirtschaftspolitik von vielen als erfolgreich angesehen. Unter der Anleitung der sogenannten „Chicago Boys“, einer Gruppe von Wirtschaftsexperten, die in den USA ausgebildet wurden, führte Pinochet radikale neoliberale Reformen ein. Diese beinhalteten die Privatisierung staatlicher Unternehmen, Deregulierung und die Förderung des freien Marktes. Diese Reformen führten zu einem beachtlichen Wirtschaftswachstum und zur Stabilisierung der chilenischen Wirtschaft, allerdings auch zu einer wachsenden sozialen Ungleichheit. Während Pinochet von seinen Anhängern für die „wirtschaftliche Wunder“ Chiles gefeiert wurde, kritisierten viele diese Politik als sozial ungerecht und verheerend für die ärmeren Schichten der Gesellschaft. Pinochets Wirtschaftspolitik war ein zweischneidiges Schwert: Sie brachte einerseits wirtschaftliche Stabilität, andererseits verschärfte sie die soziale Spaltung im Land.

Charakter und Führungsstil

Augusto Pinochet war ein Mann von extremer Entschlossenheit und Disziplin. Sein Führungsstil war autoritär und unnachgiebig, geprägt von einem tiefen Misstrauen gegenüber demokratischen Institutionen und einer Überzeugung von der Unverzichtbarkeit starker, zentralisierter Macht. Pinochet sah sich selbst als Retter Chiles, der das Land vor dem Chaos und dem Kommunismus bewahren musste. Diese Überzeugung rechtfertigte in seinen Augen den Einsatz extremer Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Ordnung. Gleichzeitig war Pinochet jedoch auch ein pragmatischer Anführer, der bereit war, taktische Kompromisse einzugehen, um seine Macht zu sichern, wie etwa in den späten 1980er Jahren, als er einem Plebiszit zustimmte, das schließlich zu seinem politischen Ende führte. Seine Persönlichkeit war komplex, geprägt von einem tiefen Glauben an die Mission, die er zu erfüllen glaubte, und von einer kompromisslosen Haltung gegenüber jedem, den er als Bedrohung für diese Mission ansah.

Ende der Diktatur und Vermächtnis

Das Ende von Pinochets Herrschaft kam 1990 nach einem verlorenen Referendum im Jahr 1988, bei dem das chilenische Volk gegen die Verlängerung seiner Präsidentschaft stimmte. Pinochet trat zwar formal von der Macht zurück, blieb jedoch bis 1998 Oberbefehlshaber der Streitkräfte und behielt dadurch erheblichen Einfluss auf die chilenische Politik. Auch nach seinem Rücktritt blieb er eine polarisierende Figur: Für seine Anhänger war er der Mann, der Chile vor dem Kommunismus rettete und das Land auf den Weg zu wirtschaftlicher Prosperität führte. Für seine Kritiker jedoch blieb er ein brutaler Diktator, der Tausende von Menschenleben auf dem Gewissen hatte und die chilenische Gesellschaft nachhaltig traumatisierte. Sein Vermächtnis ist zutiefst umstritten: Während einige seine wirtschaftlichen Erfolge und die Stabilität, die er brachte, hervorheben, sehen andere in ihm den Inbegriff eines repressiven und brutalen Regimes.

Fazit: Eine umstrittene Figur der Geschichte

Augusto Pinochet bleibt eine der kontroversesten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Seine Herrschaft war geprägt von brutaler Repression und systematischen Menschenrechtsverletzungen, die tiefe Narben in der chilenischen Gesellschaft hinterlassen haben. Gleichzeitig kann seine Regierung auf wirtschaftliche Erfolge verweisen, die Chile in den 1980er Jahren wirtschaftliche Stabilität brachten. Pinochets Vermächtnis ist daher zwiespältig: Während er von einigen als Retter und Modernisierer gefeiert wird, betrachten ihn viele als Symbol für staatlichen Terror und die dunklen Seiten der militärischen Machtübernahme. Die Debatten über seine Rolle in der Geschichte sind bis heute lebendig, und sein Name wird immer mit der Frage verbunden bleiben, wie weit ein Staat gehen darf, um Ordnung und Stabilität zu sichern.


Name:Augusto Pinochet

Geboren am:25.11.1915

SternzeichenJungfrau 24.08 -23.09

Geburtsort:Valparaiso (Chile).

Verstorben am:10.12.2006

Todesort:Santiago de Chile (Chile).