Bertolt Brecht

Name:Bertolt Brecht

Geboren am:10.02.1898

SternzeichenWassermann 21.01 - 19.02

Geburtsort:Augburg (D).

Verstorben am:17.08.1956

Todesort:Berlin (DDR).

Der deutsche Schriftsteller und Regisseur gilt als einflussreichster europäischen Dramatiker und Lyriker des 20. Jahrhunderts; er gilt als Begründer des epischen Theaters. Mit seinem Begriff vom epischen Theater entwickelte Eugen Bertolt Friedrich Brecht neue Darstellungskonzepte, die unter anderem von einer publikumswirksamen Wirkungsästhetik geprägt sind. Seine Dramen verbinden lehrhafte und künstlerische Aspekte miteinander. Auch seine lyrischen Werke stellte er in den Dienst seiner marxistischen Auffassung und gab der modernen Lyrik neue Impulse. Brecht schuf ein umfangreiches und vielseitiges Werk, das unter anderem 30 Dramen, 150 Prosatexte, 1.300 Gedichte, diverse Lieder, drei Romane, zahlreiche Fragmente, Tagebücher und Briefe umfasst...
Eugen Bertolt Friedrich Brecht wurde am 10. Februar 1898 als Sohn des späteren Fabrikdirektors Bertolt Brecht und dessen Frau Sophie, geborene Brezing, in Augsburg geboren.

Nach der Volksschule besuchte Brecht von 1908 bis 1917 das Königliche Realgymnasium zu Augsburg (heute: Peutinger-Gymnasium). 1917 absolvierte er sein Notabitur und begann dann im selben Jahr, zunächst an der Philosophischen Fakultät in München zu studieren. Er wechselte später zum Medizinstudium. 1918 wurde er zum Kriegsdienst eingezogen und arbeitete als Mediziner in einem Seuchenlazarett in Augsburg. Nach dem Krieg setzte er sein Medizinstudium fort, nahm aber mit Vorzug an theaterwissenschaftlichen Vorlesungen teil und beschäftigte sich mit seinen literarischen Plänen. In dieser Zeit begegnete er unter anderem dem Regisseur Erich Engel, dem Schriftsteller Lion Feuchtwanger und dem Komiker Karl Valentin. 1922 wurde sein Drama "Trommeln in der Nacht" uraufgeführt. Damit hatte Brecht großen Erfolg, und er erhielt im selben Jahr nicht nur den Kleist-Preis, sondern auch eine Stelle als Dramaturg bei den Münchner Kammerspielen.

In diesem Jahr, 1922, heiratete er die Sängerin Marianne Zoff, mit der er eine Tochter mit Namen Hanne hatte. Ab 1924 war er in Berlin als Dramaturg beim Deutschen Theater unter der Leitung von Max Reinhardt beschäftigt. In der "Hauspostille" (1927) waren Brechts frühe Lyrikwerke zusammengefasst. 1928 führte er seine "Dreigroschenoper" erfolgreich im Theater am Schifferbauerdamm auf, in dem er bis 1933 weitere Arbeiten realisieren konnte. 1927 ließ er sich scheiden und heiratete zwei Jahre später die Schauspielerin Helene Weigel. Brechts Beziehungen zu Frauen waren oft ausbeuterischer Natur. Einige von ihnen hatte starken Einfluss auf sein künstlerisches Schaffen, wie zum Beispiel Elisabeth Hauptmann, Margarete Steffin oder Ruth Berlau. Nach Hitlers Machtergreifung 1933 setzte sich Bert Brecht mit seiner Familie über Prag, Wien, Zürich und Frankreich ins dänische Skovbistrand bei Svendborg ab. Von Svendborg ging es 1939 weiter nach Schweden und 1940 nach Finnland.

Nach einer Reise über Moskau und Wladiwostok zog es ihn in das US-amerikanischen Santa Monica in Kalifornien. Die Sammlung "Svendborger Gedichte" (1939) enthielt Exillyrik, die sich gegen den Nationalsozialismus wendet und den Sozialismus befürwortet. Darin sind seine wichtigsten Werke enthalten, wie "Fragen eines lesenden Arbeiters", "Legende von der Entstehung des Buches Taoteking auf dem Weg des Laotse in die Emigration" oder "An die Nachgeborenen" und andere mehr. Es folgten weitere Werke in den 1940er Jahren, die im Zeichen der antifaschistischen Haltung standen. Brechts theatertheoretischen Weiterentwicklungen mündeten dann während seiner Exilzeit in die Verbindung von Lehre und Kunst. Dafür stehen Werke wie "Mutter Courage und ihre Kinder" (uraufgeführt 1941), "Der gute Mensch von Sezuan" (uraufgeführt 1943), "Leben des Galilei" (uraufgeführt 1943) oder "Der kaukasische Kreidekreis" (uraufgeführt 1948).

Im Jahr 1947 musste Brecht vor dem Ausschuss für unamerikanische Umtriebe erscheinen. Danach führte ihn eine Reise über Paris nach Zürich. 1948 zog er nach Ostberlin und gründete dort mit seiner Frau Helene im Jahr 1949 das Berliner Ensemble, das ab 1954 im Theater am Schiffbauerdamm aufführte. Dort konnte Brecht Inszenierungen eigener und fremder Stücke, wie zum Beispiel von Jakob Michael Reinhold Lenz, William Shakespeare oder Jean Babtiste Poquelin Molière ausprobieren. 1950 nahm Brecht die österreichische Staatsbürgerschaft an und kaufte sich ein Haus in Buckow in der Märkischen Schweiz. Zwischen Brecht und der DDR-Staats- und Parteiführung entwickelte sich kein problemfreies Verhältnis, dennoch wurde er mit wichtigen Preisen, wie 1951 dem Nationalpreis 1. Klasse der DDR oder 1954 dem Stalin-Friedenspreis geehrt. Brecht erzielte seine bedeutende Wirkung in der Literaturgattung des Dramas und als Theatertheoretiker.

Seine frühen Dramen sind gekennzeichnet von einer anarchistischen Haltung und antibürgerlicher Provokation. Er entwickelte eine Theorie des epischen Theaters, das auf eine publikumswirksame Wirkungsästhetik bedacht war. Seine Aufführungen zielten darauf ab, dem Zuschauer die Veränderbarkeit der Welt im Konsens mit der marxistischen Theorie als durchführbar nahe zulegen. Um seine Wirkung nicht zu verfehlen, verzichtete Brecht auf traditionelle Theatereffekte und verfremdete die Stücke durch eingespielte Kommentare, Sprüche, Projektionen oder Songs. Als Erzähler tat sich Bert Brecht in seinen "Kalendergeschichten" (1948) hervor, die in der langen Tradition der Belehrung stehen, aber mit kritischem Zeitbezug. Weiterhin sind seine "Geschichten von Herrn Keuner" in ihrer aphoristischen Schreibweise zu erwähnen, die Brechts Erzählwerk ergänzen. Außer der "Dreigroschenoper" (1929) gibt es lediglich einige wenige Fragmente wie "Die Geschäfte des Herrn Juluis Caesar" (1949) oder der "Tui-Roman", die zu seinen epischen Großformen zählen.

Die "Anmerkungen zur Oper ''Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny''" (1930) realisierte seine Theorie vom epischen Theater im Grundsatz. Durch das Studium des Marxismus entwickelte er seine antibürgerlichen Stücke weiter, so dass mit der "Heiligen Johanna der Schlachthöfe" (uraufgeführt 1959) sein erstes marxistisches Werk in kompromissloser Ausprägung entstand. In den "Buckower Elegien" entwickelte der Dichter eine kritische Haltung über die persönliche politische Auffassung und über die Politik und Gesellschaft in der DDR nach dem Arbeiteraufstand vom 17. Juni 1953. Brechts literarisches Werk ist geprägt von seinem expliziten Bezug auf das aktuelle Zeitgeschehen.

Aber auch in seinen Stücken für andere Medien wie Rundfunk oder Film ist dieser Bezug stets hergestellt. Insbesondere sind da zu nennen das Radiolehrstück "Flug der Lindberghs" (uraufgeführt 1929) mit der Musik von Paul Hindesmith oder das Drehbuch zu dem Film "Kuhle Wampe", der 1932 verboten wurde. Darüber hinaus beschäftigte sich Brecht aber auch mit der Literaturtradition, in dem er beispielsweise Gegenentwürfe schuf. Seine eigenen Werke unterzog er immer wieder der kritischen Aktualisierung und Veränderung. Bertolt Brecht schuf ein umfangreiches und vielseitiges Werk, das unter anderem 30 Dramen, 150 Prosatexte 1.300 Gedichte, Lieder und Songs, drei Romane, zahlreiche Fragmente, Tagebücher und Briefe umfasst.

Eugen Bertolt Friedrich Brecht starb am 14. August 1956 in Ostberlin.
Auswahl Gedichtzyklen

Lieder zur Klampfe von Bert Brecht und seinen Freunden (1918)
Psalmen (1920)
Bertolt Brechts Hauspostille (1916–1925)
Die Augsburger Sonette (1925–1927)
Die Songs der Dreigroschenoper (1928)
Aus dem Lesebuch für Städtebewohner (1926–1927)
Die Nachtlager (1931)
Geschichten aus der Revolution (1932)
Sonette (1932–1934)
Englische Sonette (1934)
Lieder Gedichte Chöre (1933)
Chinesische Gedichte (1938–1949)
Studien (1934–1938)
Svendborger Gedichte ([1926]–1937)
Steffinsche Sammlung (1939–1942)
Hollywoodelegien (1942)
Gedichte im Exil (1944)
Deutsche Satiren (1945)
Kinderlieder (1950)
Buckower Elegien (1953)

Auswahl weitere Gedichte und Lieder

An die Nachgeborenen
Ballade von den Seeräubern
Choral vom Manne Baal
Der Schneider von Ulm
Die Legende vom toten Soldaten
Die Liebenden, auch Terzinen über die Liebe
Die Lösung
Einheitsfrontlied
Erinnerung an die Marie A.
Fragen eines lesenden Arbeiters
Der Anachronistische Zug oder Freiheit und Democracy
Kinderhymne
Mein Bruder war ein Flieger
Morgens und abends zu lesen
Resolution der Kommunarden
Schlechte Zeit für Lyrik
Solidaritätslied für den Film Kuhle Wampe

Auswahl Prosatexte

Bargan läßt es sein
Geschichten vom Herrn Keuner
Dreigroschenroman
Der Augsburger Kreidekreis
Flüchtlingsgespräche
Kalendergeschichten
Die unwürdige Greisin
Die Geschäfte des Herrn Julius Caesar

Auswahl an Stücken

Baal
Trommeln in der Nacht
Im Dickicht der Städte
Leben Eduards des Zweiten von England
Mann ist Mann
Die Dreigroschenoper
Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny (Opernlibretto)
Der Ozeanflug
Das Badener Lehrstück vom Einverständnis, auch Lehrstück
Der Jasager
Die Maßnahme (Lehrstück)
Die heilige Johanna der Schlachthöfe
Die Ausnahme und die Regel (Lehrstück)
Die Mutter
Die Rundköpfe und die Spitzköpfe
Die Horatier und die Kuriatier (Lehrstück)
Furcht und Elend des Dritten Reiches
Leben des Galilei
Mutter Courage und ihre Kinder
Der gute Mensch von Sezuan
Herr Puntila und sein Knecht Matti
Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui
Schweyk im Zweiten Weltkrieg
Der kaukasische Kreidekreis
Die Tage der Commune
Turandot oder Der Kongreß der Weißwäscher
Bearbeitung der Antigone
Bearbeitung des Coriolanus von Shakespeare

Auswahl an Einaktern

Die Bibel. Drama in I Act
Die Gewehre der Frau Carrar
Die Hochzeit, auch Die Kleinbürgerhochzeit
Der Bettler oder Der tote Hund
Prärie (Opernlibretto)
Er treibt einen Teufel aus
Lux in Tenebris
Der Fischzug
Dansen
Was kostet das Eisen
Die sieben Todsünden

Filmografie

1923 - Mysterien eines Friseursalons, Regie, Drehbuch
1931 - Mann ist Mann, Drehbuch, Regie
1931 - Die Dreigroschenoper, Liedtext
1932 - Kuhle Wampe oder Wem gehört die Welt?, Buch
1942 - Auch Henker sterben (Hangmen also die), Buch
1952 - Frauenschicksale, Liedtext
1954 - Lied der Ströme, Liedtext

Name:Bertolt Brecht

Geboren am:10.02.1898

SternzeichenWassermann 21.01 - 19.02

Geburtsort:Augburg (D).

Verstorben am:17.08.1956

Todesort:Berlin (DDR).