Börries Freiherr von Münchhausen
Name:Börries Freiherr von Münchhausen
Geboren am:20.03.1874
SternzeichenFische 20.02 - 20.03
Geburtsort:Hildesheim
Verstorben am:16.03.1945
Todesort:Windischleuba bei Altenburg
Schon als Kind hielt sich Börries Freiherr von Münchhausen auf Schloss Windischbleua auf, das später sein Vater kaufte und dann in seinen Besitz überging. Es wurde ab dem Jahr 1920 zum Wohnsitz seiner Familie. Bereits in seiner Schulzeit widmete er sich dem dichterischen Schaffen und erste Erzeugnisse entstanden. Münchhausen studierte in der Zeit von 1895 bis 1901 Jura an den Universitäten Heidelberg, München, Göttingen und Berlin. Seine Referendarprüfung legte er in Celle ab. Anschließend promovierte er im Jahr 1899 in Leipzig zum Doktor der Rechtswissenschaften. Danach widmete er sich Interessenstudien in den Fächern Philosophie, Literaturwissenschaft, Naturwissenschaft und Medizin.
Im Jahr 1900 entstand Münchhausens Buchtitel "Juda", der seine jüdischen Balladen zusammenfasst und zum Erfolg wurde. Zu den französischen Pagenballaden zählen auch Titel wie "Die Schenkin", "Grafin Monbijou", "Die vertauschten Frauen" oder "Der Page von Hochburgund". Ab dem Jahr 1900 ging Münchhausen einer ausgedehnten Reisetätigkeit nach. So bereiste er England, Bulgarien, Holland, Luxemburg, Schweden, Dänemark, Schweiz, Österreich, Italien, Estland, Lettland und Litauen. Während dieser Zeit hielt er zahlreiche Lesungen. Die Bekanntheit von Freiherr von Münchhausen beruht auf seiner Balladendichtung. Bereits seine Frühwerke verzeichneten Erfolge. 1898 rief er den "Göttinger Musenalmanach" ins Leben.
Das Medium, dessen Herausgeber er war, bestand bis ins Jahr 1922. Darin wurden seine ersten Werke veröffentlicht. Er verstand den Almanach als Plattform der Ballade, seiner bevorzugten poetischen Ausdrucksform, in dem auch andere Schriftsteller wie die Lyrikerin Lulu von Strauß und Torney oder die Schriftstellerin Agnes Miegel veröffentlichten. Im Ersten Weltkrieg leistete er seinen Kriegsdienst als Offizier in einem Reiterregiment ab. Danach fand er eine Anstellung beim Auswärtigen Amt. 1922 wurde er mit dem Schillerpreis geehrt. In der Zeit von 1921 bis 1927 war er als Herausgeber der Volks- und Jugendschriften tätig. In den Jahren von 1925 bis 1928 gab er die Zeitschrift "Volk in Wort" heraus. 1928 wurde er Domherr zu Wurzen.
Von 1930 bis 1933 leitete er die Abteilung der Buchkritik in der Zeitschrift "Hochwart". Zu seinen ehrenamtlichen Tätigkeiten gehörte der Vereinsvorsitz der "Gesellschaft der Bibliophilen" in Weimar. Im Jahr der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten 1933 schloss er sich ihnen an. Doch mit Bekannt werden der Judenverfolgung im Dritten Reich, löste er sich wieder von ihnen. Zu Münchhausens künstlerischen Produktionen gehörten auch Prosatexte. 1934 wurde beispielsweise der Band mit dem Titel "Geschichten aus der Geschichte" ediert. Während seiner Berliner Zeit entstand unter anderem die Ballade "Die Weissagung des Diokletian". Aber auch den Juden näherte sich Münchhausen literarisch an.
So erschienen beispielsweise die Thementitel "Die Gesänge des Jehuda", "Die Hexe von En Dor", "Rahab, die Jerochinitin" oder "Euch". Börries Freiherr von Münchhausen sammelte familiengeschichtliche Bücher über den traditionsreichen Zweig der Familie Münchhausen. Diese Sammlung umfasste rund 250 Bände, weiterhin besaß er rund 300 Bände von Münchhausengeschichten. Einen Teil davon vermachte er der Bibliothek der Göttinger Universität Georgia Augusta, die von seinem Vorfahren Gerlach Adolph von Münchhausen gegründet wurde. Dort ist heute ein Börries-von-Münchhausen-Archiv eingerichtet. 1937 wurde ihm die Gerlach-Adolph-Medaille zum 200-jährigen Bestehen der Göttinger Universität verliehen.
Münchhausens Balladen spielen vielfach in der Vergangenheit und feiern vergangenes Rittertum und Adelsgeschlecht. Ihre Verklärung kam der wilhelminischen Gesellschaft entgegen und machten Münchhausen poetische Werke so beliebt. Aber er dichtete auch Stücke, die sich mit zeitgenössischen Themen befassen und sie in bunten Bildern darstellen. Zahlreiche seiner poetischen Arbeiten wurde vertont. Besonders die Jugendbewegung wandte sich Münchhausen ritterlichen Balladen zu. Zu seinem 70. Geburtstag am 20. März 1944 wurde Freiherr von Münchhausen die Ehrenbürgerschaft von Altenburg verliehen. In dieser Zeit wurde er gleichfalls zum Ehrenbürger von Göttingen ernannt.
Am 16. März 1945 wählte Börries Freiherr von Münchhausen den Freitod. Er starb auf seinem Gut Windischleuba bei Altenburg.
Name:Börries Freiherr von Münchhausen
Geboren am:20.03.1874
SternzeichenFische 20.02 - 20.03
Geburtsort:Hildesheim
Verstorben am:16.03.1945
Todesort:Windischleuba bei Altenburg
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