Friedrich Theodor Vischer
Name:Friedrich Theodor Vischer
Geboren am:30.06.1807
SternzeichenKrebs 22.06 - 22.07
Geburtsort:Ludwigsburg (D).
Verstorben am:14.09.1887
Todesort:Gmunden (D).
Vischer besuchte ab 1814 in Stuttgart das Gymnasium. Danach studierte er Philosophie und Theologie. Dazu besuchte er ab dem Jahr 1821 das theologische Seminar in Blaubeuren. Ab 1825 befand er sich auf dem Tübinger Stift, wo der auf David Friedrich Strauß traf. 1830 trat er ein Vikariat an. Es folgte 1831 die Zeit als Repetent in Maulbronn und dann von 1833 bis 1836 im Tübinger Stift, zwischenzeitlich, im Jahr 1832, erwarb er den Doktortitel in Theologie. Vischer entschied sich aber nicht für den geistlichen Beruf, sondern habilitierte sich im Jahr 1936 als Professor für Ästhetik in Tübingen. 1837 war er dort als außerordentlicher und ab dem Jahr 1844 als ordentlicher Professor tätig.
Im Jahr 1855 verließ er Tübingen und ging nach Zürich. Dort lehrte er am Polytechnikum. 1866 wechselte er nach Stuttgart an das dortige Polytechnikum und unterrichtete Ästhetik und deutsche Literatur. 1870 erhielt er den persönlichen Adel und wurde Abgeordneter im württembergischen Landtag. Friedrich Theodor Vischer fühlte sich philosophisch bei den gemäßigten Linkshegelianern zu Hause, dagegen attackierte er oftmals mit viel Polemik gegen die Romantisch-Konservativen im rechten Lager. Zu seinem Freundeskreis zählte der Schweizer Schriftsteller Gottfried Keller. Seine ersten Erzählungen und Gedichte veröffentlichte er 1836 im "Jahrbuch schwäbischer Dichter und Novellisten". Er reiste für ein Jahr durch Italien und Griechenland. Seine Erlebnisse und Eindrücke verarbeitete er in den "Briefen aus Italien", die im Jahr 1839 erschienen.
Vischer engagierte sich zunächst für die Freiheit und die Souveränität des Volkes, später bestand sein politisches Ziel in der nationalen Einigung. 1844 heiratete er Thekla Heinzel. 1847 wurde der Sohn Robert geboren. Die Ehe wurde im Jahr 1855 geschieden. 1848 war Vischer Abgeordneter der Nationalversammlung und befasste sich mit den Themen Kirchenpolitik und – was lag näher als Hauptmann der Tübinger Bürgerwehr mit – Volksbewaffnung. Er tat sich besonders in seiner Lehrtätigkeit, aber auch als Publizist und auch auf anderen Gebieten und zu anderen Gelegenheiten als ein wortgewandter und polemischer Redner hervor. Seine Reden und Aufsätze wurden in den Sammlungen "Kritische Gänge" (1844) und "Altes und Neues" (1881-1882) publiziert. In dem Medium "Kritische Gesänge" erschien 1860 Vischers Essay "Eine Reise", in dem er sich über Kunst, Natur und Politik ausließ.
Später erschien im Folgeheft seine essayistische Arbeit über Hamlet. 1859 hielt er in Zürich eine Gedenkrede zum 100. Geburtstag von Friedrich Schiller. Friedrich Theodor Vischer wandte sich nicht nur der Lektüre von Schriftstellern wie Friedrich Hölderlin, Jean Paul, Eduard Mörike oder Ludwig Uhland zu, sondern übersetzte auch Texte von William Shakespeare. Den ersten Teil von Goethes "Faust" lobte Vischer als Meisterstück der deutschen Literatur. Dagegen lehnte er den zweiten Teil ab und bedachte ihn mit seiner gefürchteten Polemik. Er schrieb eine Parodie dagegen mit dem Titel "Faust. Der Tragödie 3. Teil", die im Jahr 1862 erschien und vier Jahre später umgearbeitet wurde. In den Jahren von 1846 bis 1857 fasste er sein neunbändiges enzyklopädisch-philosophisches Hauptwerk "Ästhetik oder Wissenschaft des Schönen" ab und beendete es während seiner Professur am Züricher Polytechnikum.
Im Jahr 1873 entstand seine Arbeit "Kritik meiner Ästhetik", die sich an sein Hauptwerk wendet. Dieser Titel ist typisch für Vischer, der Kritik von außen nur schwer ertragen konnte. 1867 wurden seinen "Epigramme aus Baden-Baden" anonym veröffentlicht, in denen er gegen die Zunahme der kulturellen Missstände wetterte. 1878 wurde sein literarisches Hauptwerk "Auch einer. Eine Reisebekanntschaft" publiziert. Bezeichnend für den komischen Roman ist der formlose Charakter, mit dem Vischer experimentierte. In dem Werk vereinigt er in einer Rahmenhandlung unter anderem Aphorismen, tagebuchartige Aufzeichnungen und eine Erzählung und bildete somit eine segmenthafte Form heraus. In dem Buch findet sich auch seine populäre Formulierung von der "Tücke des Objektes" wieder. Der Roman schildert die Bevölkerung mit feindseligen Objekten.
Als philosophischer Ästhetiker bemühte sich Vischer stets, ein vollständiges System des Schönen umrahmt von einer pantheistischen Weltidee zu formulieren. Zu seinen weiteren Werken zählen unter anderem "Ueber das Erhabene und Komische" (1837), "Kritische Gänge. Neue Folge" (1860-1873), "Der deutsche Krieg 1870-1871" (1873), "Goethes Faust" (1875), "Mein Lebensgang", "Mode und Cynismus" (1878), "Lyrische Gänge" (1882) und "Nicht I, a Schwäbisches Lustspiel" (1884).
Friedrich Theodor Vischer starb am 14. September 1887 in Gmunden.
Name:Friedrich Theodor Vischer
Geboren am:30.06.1807
SternzeichenKrebs 22.06 - 22.07
Geburtsort:Ludwigsburg (D).
Verstorben am:14.09.1887
Todesort:Gmunden (D).
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