Georg Heym
Name:Georg Heym
Geboren am:30.10.1887
SternzeichenSkorpion 24.10 - 22.11
Geburtsort:Hirschberg, Schlesien
Verstorben am:16.01.1912
Todesort:Berlin
Heym verbrachte seine Kindheit in einem wohlhabenden Elternhaus, das geprägt war von konservativer Haltung. Der Vater war autoritär und jähzornig. Georg Heym litt unter den bestehenden bürgerlichen Verhältnissen, so seine schriftlichen Bekenntnisse. Seine Antipathie richtete sich gegen Goethe, seinen Vater und gegen die Sozialdemokratie. Sie stehen wohl für Tradition und Konvention, zu denen er keinen verständigen Zugang fand, weil er sich dadurch eingeengt fühlte. Von 1900 bis 1905 absolvierte er das Joachimthal''sche Gymnasium. Ab 1905 besuchte er das Friedrich-Wilhelm-Gymnasium Neuruppin. Er wurde dort Mitglied in der verbotenen Verbindung "Rhinania".
Seit 1899 verfasste Heym Gedichte. Sein Tagebuch führte er seit 1904. Die Anfänge seiner dramatischen Kunst sind auf das Jahr 1905 zurückzuführen. Wie von ihm erwartet, studierte er ab 1907 Jura in Würzburg, Jena und Berlin. In diese Zeit fielen seine ersten literarischen Arbeiten. 1911 schloss er die erste Staatsprüfung ab und trat ein Referendariaht an, von dem er sich nach wenigen Wochen freistellen ließ. Ab 1910 schloss er sich dem "Neuen Club", in dem sich Berliner Expressionisten zusammenfanden, an und ging der Schriftstellerei nach. Dazu fühlte er sich berufen, und in Berlin als dem Zentrum der fortschrittlichen Dichter fühlte er sich wohl. Im Juli 1910 besuchte er einen Vortragsabend im "Neuen Club" und trug selbst vor.
Im gleichen Jahr wurden die Gedichte "Laubenkolonie" und "Vorortbahnhof" im "Herold" veröffentlicht. Die Mitgliedschaft im "Neuen Club" beeinflusste Heyms Schreibweise, erst durch sie entwickelte er seinen eigenen expressionistischen Stil. Das bei Rowohlt in Leipzig erschienene Werk "Der ewige Tag" (1911) war nicht nur sein einziger zu Lebzeiten veröffentlichter Gedichtband, sondern auch einer der ersten bedeutenden Beiträge zum deutschen Expressionismus. Heyms Themen- und Stoffwahl sowie Metaphorik wurden größtenteils beeinflusst von den beiden Vorbildern der französischen Moderne Arthur Rimbaud und Charles Baudelaire. Ein Paradoxon war: Die Werke dieser Autoren konnte er nur als Übersetzung in sich aufnehmen. So las er beispielsweise die von Stefan George besorgten Übersetzungen von Baudelaire.
Zwar nahm er die George''schen Sprachneuerungen in der Übersetzung auf, lehnte aber zugleich George als etablierten zeitgenössischen Dichter ab. Wegen dieser Nähe zu den französischen Dichtern wurde Heym von seinem ersten Verleger Kurt Wolff einmal als "deutscher Baudelaire" tituliert. Aber auch naturalistische Einfärbungen lassen das Werk von Georg Heym erkennen. Der sensible Schriftsteller macht darin apokalyptische Vorstellungen, dunkle Welten, Untergangsstimmungen und eine dämonisch wirkende Realität bildhaft. Unsicherheit, Unheimlichkeit und Angst werden thematisiert. Er realisierte mit regelhafter Gleichmäßigkeit die gleichen Vers- und Strophenmaße. Heyms lyrischer Stil hat etwas von einer formalen Festlegung, einer bestimmten Ordnung in der poetischen Technik, die aber auch einprägsam ist.
Bemerkenswert sind seine Bildlichkeit der Farben, die ein optisches Schauen hervorrufen, Kraft und Schwung in den Texten. Die expressionistischen, dunklen Metaphern und die ungewöhnlichen Themen standen im Gegensatz zur Auffassung des gebildeten Bürgertums, das sich an der Romantik, am Biedermeier und an der Klassik orientierte. Die fremd wirkenden, aber dennoch akuten Themen offenbaren schon die Titel einiger lyrischer Werke: "Dämonen der Städte" (1910), "Die Tote im Wasser" (1910) oder "Die Selbstmörder" (1911). Der Dichter gab sich als Diagnostiker, der nicht nur die wilhelminische, bürgerliche Gesellschaft manchmal in aggressiver Weise kritisierte. In der Lyrik bedeutend sind auch seine Großstadtgedichte wie zum Beispiel “Der Gott der Stadt” (1910).
Nicht zuletzt schuf Georg Heym auch zahlreiche Gedichte nach traditionellem Muster, so wie zum Beispiel Liebes- und Naturlyrik; manche davon werden als Perle der deutschen Lyrik bezeichnet. Georg Heyms Prosawerke befassen sich – zum Teil büchnerisch - mit Irren und Kranken, den Außenseitern der Gesellschaft in einer entfremdeten Welt ohne Ausweg. Heyms Gesamtwerk wird als zerrissen empfunden – so wie er es in einer Tagebuchnotiz von 1909 einmal festhielt: "Ich liebe alle, die in sich ein zerrissenes Herz haben." Für viele andere gab Georg Heym wichtige Anregungen, darunter Ernst M. R. Stadler, Johannes R. Becher, Jakob von Hoddis, Gottfried Benn oder Georg Trakl zu rechnen sind. Zu seinen weiteren Werken zählen "Der Athener Ausfahrt" (1907), "Der ewige Tag" (1911), "Umbrae vitae" (1912), "Der Dieb. Ein Novellenbuch" (1913) und "Marathon" (1914).
Georg Heym starb am 16. Januar 1912 in Berlin. Er ertrank in der Havel mit vierundzwanzig Jahren bei dem Versuch seinem Freund und Lyriker Ernst Balcke aus dem eingebrochenem Eis herauszuhelfen. Heym wurde gerade wegen seines frühen Todes vielfach als Vollender des Expressionismus betrachtet, dennoch gehört er eindeutig zum Frühexpressionismus.
Name:Georg Heym
Geboren am:30.10.1887
SternzeichenSkorpion 24.10 - 22.11
Geburtsort:Hirschberg, Schlesien
Verstorben am:16.01.1912
Todesort:Berlin
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