Gertrud Kolmar

Name:Gertrud Kolmar

Alias:Chodziesner

Geboren am:10.12.1884

SternzeichenSchütze 23.11 - 21.12

Geburtsort:Berlin (D).

Verstorben am:02.03.1943

Todesort:Auschwitz (PL).

Die Sprachlehrerin und Dolmetscherin gilt als lange verkannte bedeutende Lyrikerin der deutschsprachigen Literatur des 20. Jahrhunderts. Gertrud S. Kolmar blieb unter den Bedingungen der nationalsozialistischen Herrschaft eine künstlerische Anerkennung verwehrt. Als Dichterin jüdischer Abstammung wurde sie 1943 im Konzentrationslager ermordet - und erst in den Nachkriegsjahrzehnten von der bundesrepublikanischen Kultur entdeckt und gewürdigt...
Gertrud Sara Kolmar wurde am 10. Dezember 1884 in Berlin geboren.

Ihr Vater war der aus Kolmar bei Posen zugewanderte jüdische Rechtsanwalt Ludwig Chodziesner. Kolmar ging nach dem Schulbesuch auf das Lehrerseminar. Danach betrieb sie intensive Sprachstudien. Während des Ersten Weltkriegs arbeitete Kolmar von 1914 bis 1918 aufgrund ihrer Sprachkenntnisse in einem Kriegsgefangenenlager, wo sie die Briefe der Insassen überprüfte und zensierte. Zugleich begann sie schriftstellerisch tätig zu werden, so dass 1917 ein erster Gedichtband Kolmars publiziert wurde. Nach Kriegsende schlug sich Kolmar als Privaterzieherin und Dolmetscherin in Berlin durch. Infolge der nationalsozialistischen Machtübernahme durch Adolf Hitler im Januar 1933 litt das künstlerische Schaffen der Dichterin jedoch zunehmend unter den Zensurbedingungen der Diktatur. Kolmar emigrierte jedoch nicht ins Ausland, da sie seit 1928 ihren kranken Vater pflegte.

Im Jahr 1934 konnte Kolmar den Gedichtband "Preußische Wappen" publizieren. 1938 fiel die Gedichtsammlung "Die Frau und die Tiere" bereits der Zensur zum Opfer. Die Werke der Lyrikerin sind geprägt vom Einfluss des französischen Symbolismus und geben auf poetisch eindrucksvolle Weise die Gefühlszustände von Einsamkeit und Trauer wieder. Unter den restriktiven Bedingungen nahm die Literatin nicht am Kulturbetrieb der nationalsozialistischen Hauptstadt teil, wo sie weitgehend unbekannt blieb. 1941 verpflichtete man Kolmar zwangsweise zur Fabrikarbeit in Berlin. Im September des folgenden Jahres erfolgte die Deportation ihres Vaters ins Konzentrationslager Theresienstadt.

Am 2. März 1943 wurde Kolmar selbst - vermutlich nach Auschwitz - deportiert, wo sie ermordet wurde.

Im Jahr 1951 datierte das Berliner Amtsgericht Schöneberg den Tod von Gertrud Kolmar auf den 2. März 1943. Die Dichterin hinterließ lediglich ihr literarisches Werk, das erst posthum bekannt und gefeiert wurde. Zahlreiche Gedichte und Erzählungen Gertrud Kolmars kamen in den ersten drei Nachkriegsjahrzehnten zur Veröffentlichung.
1917:
Gedichte (Gedichtband)

1934:
Preußische Wappen (Gedichtband)

1938:
Die Frau und die Tiere (Gedichtband)

1947:
Welten (Gedichtband)

1955:
Das lyrische Werk (Gedichtband)

1959:
Susanna (Erzählung)

1960:
Das lyrische Werk (Gedichtband)

1965:
Eine Mutter (Erzählung)

1965:
Das Bildnis Robbespierre (Essay)

1970:
Briefe an die Schwester Hilde 1938-1943

Name:Gertrud Kolmar

Alias:Chodziesner

Geboren am:10.12.1884

SternzeichenSchütze 23.11 - 21.12

Geburtsort:Berlin (D).

Verstorben am:02.03.1943

Todesort:Auschwitz (PL).