Giuseppe Garibaldi

Name:Giuseppe Garibaldi

Geboren am:04.07.1807

SternzeichenKrebs 22.06 - 22.07

Geburtsort:Nizza (I).

Verstorben am:02.06.1882

Todesort:Caprera (I).

Der Volksbefreiungskämpfer gilt zusammen mit Graf Camillo Benso Cavour (1810-1861) und Giuseppe Mazzini (1805-1872) als das Helden-Triumvirat des italienischen Risorgimento, d. h. der neueren italienischen Nationalgeschichte, nach dem noch im entlegendsten Winkel und kleinstem Weiler des heutigen Italien die zentralsten Straßen und Plätze benannt werden. Innerhalb der italienischen Nationalbewegung des 19. Jahrhunderts verkörperte Garibaldi die schillerndste und mythenreichste Figur: ein charismatischer Abenteurer und "Mann der Tat", dem eine zähe Ausstrahlungskraft weit über Italien und Europa hinaus beschert war...
Giuseppe Garibaldi wurde am 4. Juli 1807 als Sohn einer Fischerfamilie in Nizza geboren.

Hier wuchs er auf und besuchte die Schule. Als Seemann trat er 1833 dem "Giovine Italia" (Jungen Italien) Giuseppe Mazzini bei, um sich nach dem Scheitern des ersten Aufstandsversuchs der konspirativen Organisation ab Februar 1834 ins Exil zu begeben. Es folgten verschiedene Heuer, die ihn u. a. 1836 bis nach Rio de Janeiro führten, wo er mit anderen italienischen Emigranten eine brasilianische Sektion des "Jungen Italien" gründete. Nach seiner Mitwirkung an der demokratischen und separatistischen Erhebung der brasilianischen Provinz Rio Grande do Sul sah er sich 1841 gezwungen, nach Montevideo in Uruguay auszuweichen. Hier kämpfte er als Flottenkommandeur mit anderen italienischen Emigranten an der Seite der progressiv-demokratischen Kräfte Uruguays gegen die von Argentinien unterstützte antidemokratische Richtung. Die Revolutionsnachrichten aus Italien beendeten im Frühjahr 1848 das Engagement der "Italienischen Legion" im Bürgerkrieg von Uruguay, wo es Garibaldi immerhin bis zum Oberbefehlshaber aller Streitkräfte gebracht hatte.

Nach Italien zurückgekehrt nahm Giuseppe Garibaldi 1848/49 mit seinen "Rothemden" genannten Freiwilligenverbänden am piemontesischen Krieg gegen Österreich teil. Die zähe, wenn letztlich auch erfolglose Verteidigung der Römischen Republik begründete seinen Ruhm in der liberal-demokratischen Bewegung aller italienischen Staaten. Im September 1849 trieb ihn die Niederschlagung der Revolutionen in sein zweites Exil, das ihn über Tunis, Tanger und New York nach Peru führte. Dort übernahm er 1851 das Kommando eines Handelsschiffes, mit dem er bis nach China segelte. Im Jahr 1854 traf Garibaldi in London ein, wo er Mazzini mit seinem Übertritt zum gemäßigten Flügel der italienischen Nationalbewegung um Graf Camillo Benso di Cavour konfrontierte, der im Gegensatz zum republikanischen Mazzinismus eine monarchische Lösung der nationalen Frage unter Führung des piemontesisch-savoyischen Herrscherhauses vorantrieb. Die überraschende Konversion Garibaldis fand 1856 mit seinem Eintritt in den piemontesisch orientierten "Italienischen Nationalverein" ("Società nazionale italiana") ihre sichtbare Bestätigung.

Nach persönlicher Abstimmung mit Cavour und dem savoyischen Monarchen Viktor Emanuel II. nahm Garibaldi 1859 als Kommandeur der Alpenjäger erfolgreich am piemontesisch-französischen Krieg gegen Österreich teil, der mit der partiellen Unabhängigkeit der oberitalienischen Territorien schloss. Anfang Mai 1860 führte er schließlich den legendären "Zug der Tausend" nach Sizilien, mit dem er bis Oktober die Insel und das gesamte unteritalienische Festland von der Bourbonenherrschaft befreite und ihre Angliederung an den gerade entstehenden italienischen Nationalstaat vorbereitete. Der beabsichtigte Weitermarsch der Garibaldiner gegen den Kirchenstaat wurde durch die Intervention Cavours aus diplomatischer Rücksichtnahme gestoppt. Am 26. Oktober 1860 brachte Giuseppe Garibaldi bei einem Zusammentreffen mit dem König in Teano vor den Toren Neapels seine Unterordnung unter den piemontesisch-savoyischen Führungsanspruch mit einem knappen, aber berühmt gewordenen "Ich gehorche" ("Obbedisco") gegenüber Viktor Emanuel II. zum Ausdruck.

Nach der Proklamation des Königreichs Italien im März 1861 engagierte sich Garibaldi 1862 und 1867, nunmehr in offener Opposition zur gemäßigt-liberalen Führungselite des neuen Italien, erfolglos im Kampf für die Befreiung des noch unter päpstlicher Herrschaft verbliebenen Kirchenstaats. 1866 trug er als Kommandeur der Freiwilligenverbände siegreich zum preußisch-italienischen Krieg gegen Österreich bei, der die Integration Venetiens in den italienischen Nationalstaat zur Folge hatte. Dem ihn polizeilich auferlegten Arrest auf seiner "Hausinsel" Caprera entwich Garibaldi 1870/71 zur Verteidigung der neuen französischen Republik gegen die preußischen Invasoren, über die er bei Dijon einen Sieg errang. In seinem letzten Lebensjahrzehnt beteiligte sich "der General" nur noch publizistisch am innenpolitischen Diskurs in Italien.

Giuseppe Garibaldi starb am 2. Juni 1882 in Caprera. Mit seinem Tod begann nicht nur eine italienische, sondern eine weltweite Mythenbildung über den charismatischen Volksbefreiungskämpfer.



Ergänzende Personencharakterisierung

Frühe Jahre und formative Erfahrungen

Giuseppe Garibaldi und wuchs in bescheidenen Verhältnissen auf. Schon in seiner Jugend zeigte sich sein abenteuerlicher und rebellischer Geist, der durch das Leben in einer Hafenstadt mit internationalem Flair und regen Handelsverbindungen genährt wurde. Die Welt der Seefahrt und der Handelswege übte eine starke Faszination auf den jungen Garibaldi aus, was ihn schließlich dazu brachte, eine Karriere als Seemann einzuschlagen. Diese frühen Erfahrungen auf See prägten Garibaldis Vorstellung von Freiheit und Unabhängigkeit und legten den Grundstein für seine späteren militärischen und politischen Aktivitäten.

Garibaldis Jugend war auch von einer wachsenden Sensibilität für soziale Ungerechtigkeiten und die Unterdrückung der italienischen Bevölkerung geprägt, die zu dieser Zeit in verschiedenen Staaten zersplittert und von fremden Mächten beherrscht wurde. Die Begegnung mit den Ideen des Nationalismus und der Republikanerbewegung, insbesondere durch den Einfluss von Giuseppe Mazzini, einem führenden italienischen Freiheitskämpfer, führte zu Garibaldis Entschluss, sich dem Kampf für die Befreiung Italiens zu widmen. Dieser Weg war geprägt von einer tiefen Überzeugung und einem unermüdlichen Willen, die italienische Einheit zu erreichen.

Krieger und Revolutionär

Giuseppe Garibaldi war nicht nur ein nationalistischer Idealist, sondern auch ein pragmatischer Krieger. Sein Ruf als unerschrockener und geschickter Militärführer wurde in den zahlreichen Kämpfen und Kriegen begründet, die er in verschiedenen Teilen der Welt führte. Seine erste bedeutende militärische Erfahrung sammelte Garibaldi in Südamerika, wo er in den 1830er und 1840er Jahren in den Unabhängigkeitskriegen von Uruguay und Brasilien kämpfte. Diese Erfahrungen schärften seine Fähigkeiten in Guerillakriegführung und unkonventioneller Kriegsführung, die er später in Italien erfolgreich anwendete.

Garibaldis Ruhm wuchs mit seiner Rückkehr nach Europa, wo er sich aktiv an den italienischen Freiheitskämpfen beteiligte. Besonders bekannt wurde er durch seinen Einsatz in der sogenannten „Expedition der Tausend“ im Jahr 1860, bei der er mit einer Freiwilligenarmee von etwa tausend Männern (den „Rothemden“) nach Sizilien segelte, um die Herrschaft der Bourbonen zu stürzen und das Königreich beider Sizilien zu erobern. Dieser militärische Erfolg war ein entscheidender Schritt auf dem Weg zur Einigung Italiens und machte Garibaldi zu einem Nationalhelden. Seine Fähigkeit, Männer aller Schichten für den Kampf zu mobilisieren, zeugte von seiner charismatischen Führung und seinem tiefen Glauben an die Sache der Freiheit.

Charakter und Persönlichkeit

Garibaldi war eine äußerst charismatische Persönlichkeit, deren Mut und Hingabe an die Sache der Freiheit ihm den Respekt und die Bewunderung von Menschen auf der ganzen Welt einbrachte. Sein Leben war von einer kompromisslosen Hingabe an seine Ideale geprägt, was ihn oft in Konflikt mit politischen und militärischen Führern seiner Zeit brachte. Garibaldi war bekannt für seine Einfachheit und seine direkte Art, die ihn in den Augen seiner Anhänger und vieler Zeitgenossen zu einem authentischen Führer machte. Trotz seiner zahlreichen militärischen Erfolge blieb er ein Mann des Volkes, der sich stets um das Wohlergehen seiner Soldaten und die Anliegen der einfachen Menschen kümmerte.

Sein persönliches Leben war ebenso stürmisch wie sein politisches. Garibaldi war zweimal verheiratet und hatte mehrere Kinder, doch seine Ehen waren von Tragödien und persönlichen Opfern geprägt. Seine erste Frau, Anita, begleitete ihn in vielen seiner Kämpfe und starb tragisch während des Rückzugs aus Rom im Jahr 1849. Diese persönlichen Verluste verstärkten Garibaldis Entschlossenheit und seinen Einsatz für die italienische Sache. Trotz dieser Schicksalsschläge blieb er bis zum Ende seines Lebens ein unermüdlicher Kämpfer für Freiheit und Gerechtigkeit.

Politische Philosophie und Einfluss

Giuseppe Garibaldi war nicht nur ein Mann der Tat, sondern auch ein politischer Denker, dessen Ideen weit über die Grenzen Italiens hinaus wirkten. Er war ein überzeugter Republikaner und glaubte fest an die Notwendigkeit der Volkssouveränität und der Gleichheit aller Menschen. Diese Überzeugungen standen oft im Widerspruch zu den monarchistischen Kräften, die die Einigung Italiens letztlich unter der Führung des Hauses Savoyen erreichten. Trotz dieser Differenzen arbeitete Garibaldi pragmatisch mit diesen Kräften zusammen, um das übergeordnete Ziel der nationalen Einheit zu erreichen.

Garibaldis politisches Vermächtnis ist komplex. Einerseits wird er als Held der italienischen Einigung gefeiert, andererseits war er ein radikaler Denker, der sich zeitlebens für soziale Reformen und die Rechte der Unterdrückten einsetzte. Sein Idealismus und sein Einsatz für die Freiheit inspirierten nicht nur Italien, sondern auch viele andere nationale Bewegungen weltweit. Garibaldi war ein Internationalist, der sich für die Freiheit und die Rechte der Menschen auf der ganzen Welt einsetzte, von Südamerika bis nach Europa.

Vermächtnis und historische Bedeutung

Giuseppe Garibaldi gilt als eine der zentralen Figuren in der Geschichte Italiens und der europäischen Freiheitsbewegungen des 19. Jahrhunderts. Sein Beitrag zur italienischen Einigung und seine Rolle als Anführer der revolutionären Bewegungen haben ihm einen festen Platz im kollektiven Gedächtnis Italiens eingebracht. Garibaldi wird oft als „Held der zwei Welten“ bezeichnet, in Anerkennung seiner militärischen und politischen Leistungen in Südamerika und Europa.

Sein Vermächtnis ist jedoch nicht auf Italien beschränkt. Garibaldis Kampf für Freiheit und Gerechtigkeit, seine militärische Brillanz und seine charismatische Führung haben ihn zu einem Symbol des Widerstands gegen Unterdrückung gemacht. In vielen Ländern wird er als ein Vorbild für die Freiheitsbewegungen und als eine Figur gefeiert, die den Mut und die Entschlossenheit verkörpert, die notwendig sind, um für höhere Ideale zu kämpfen.

Abschließende Gedanken

Giuseppe Garibaldi war ein außergewöhnlicher Mensch, dessen Leben und Werk die Geschichte Italiens und der Welt nachhaltig beeinflussten. Sein unermüdlicher Einsatz für Freiheit und Einheit, gepaart mit seiner militärischen Genialität und seinem tiefen Mitgefühl für die Belange der einfachen Menschen, machen ihn zu einer der faszinierendsten und inspirierendsten Persönlichkeiten des 19. Jahrhunderts. Garibaldis Leben ist ein Zeugnis für die Kraft des menschlichen Willens und die Fähigkeit eines Einzelnen, die Geschichte zu verändern. Sein Vermächtnis lebt weiter in den Idealen der Freiheit und Gerechtigkeit, für die er zeitlebens kämpfte.


Name:Giuseppe Garibaldi

Geboren am:04.07.1807

SternzeichenKrebs 22.06 - 22.07

Geburtsort:Nizza (I).

Verstorben am:02.06.1882

Todesort:Caprera (I).