Gottfried Keller

Name:Gottfried Keller

Geboren am:19.07.1819

SternzeichenKrebs 22.06 - 22.07

Geburtsort:Zürich (CH).

Verstorben am:15.07.1890

Todesort:Zürich (CH).

Der Dichter begann eine Künstlerlaufbahn als Landschaftsmaler, wandte sich im Vormärz zur politischen Lyrik und beschloss sein Leben als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Schriftsteller des 19. Jahrhunderts. Gottfried Keller zählte zu den großen Erzählern des bürgerlichen Realismus durch seine beiden Romane "Der grüne Heinrich" und "Martin Salander" sowie durch seine Novellen und andere Erzählformen. Seine außerordentliche Erzählkunst ist durch eine ungewöhnliche Ausdrucksvielfalt, hintergründiger bis bissiger Satire, Ironie und Humor gekennzeichnet...
Gottfried Keller wurde am 19. Juli 1819 in Zürich geboren.

Sein Vater war Drechslermeister, der 1824 starb. Keller verbrachte Kindheit und Jugend in bescheidenen Verhältnissen. Dieser Welt blieb er stets verbunden. Ein Schülerstreich im Jahr 1834 verwehrte Keller den weiteren Besuch der kantonalen Industrieschule. Er musste sie verlassen. Er fing bei einem Vedutenmaler eine Lehre an. In dieser Zeit malte er nicht nur, sondern widmete sich auch dem Lesen und Dichten. Ab 1840 studierte Keller mit Hilfe der finanziellen Unterstützung seiner Mutter an der Kunstakademie in München. Er brach ab und ging 1842 nach Zürich zurück. Dort schloss er sich den liberalen deutschen Emigranten an.

Ab 1848 fing er ein Studium in Heidelberg an, das ihm durch Stipendien der Züricher Kantonalregierung und die Unterstützung der Mutter ermöglicht wurde. Er lernte dort Ludwig Feuerbach kennen, dessen materialistische Philosophie ihn beeindruckte und beeinflusste. Von 1850 bis 1855 hielt er sich in Berlin auf. In dieser Zeit schuf er bedeutende Prosawerke wie zum Beispiel "Der grüne Heinrich", mit seinen Dramen dagegen hatte er keinen Erfolg. In dieser Zeit knüpfte er Kontakte mit Georg Herwegh, Ferdinand Freiligrath, Georg Semper oder Friedrich Theodor Vischer. Doch er kehrte wieder nach Zürich zurück.

Seine literarischen Arbeiten reichten aber nicht aus für den eigenen Lebensunterhalt, so lebte er bis 1861 ohne eigenen Verdienst bei der Mutter und seiner Schwester Regula. In diesem Jahr wurde er Erster Stadtschreiber den Kantons Zürich. Das Amt übte er insgesamt 15 Jahre mit großer Selbstdisziplin und Gewissenhaftigkeit aus. Danach arbeitete Gottfried Keller ausschließlich literarisch. Als Demokrat mit Blick auf das Gemeinwohl schlug Keller einen Mittelweg ein zwischen radikaldemokratischer Gesinnung und bürgerlichem Klassenbewusstsein. Er unterhielt freundschaftliche Beziehungen zu dem Maler Arnold Böcklin und einen freundschaftlichen Briefverkehr mit Paul Heyse und Theodor Storm.

Der autobiographisch gefärbte Roman "Der grüne Heinrich" gilt als bedeutendster Entwicklungsroman des bürgerlichen Realismus. Er liegt in zwei Fassungen vor. Einmal wird der Bildungsweg im "Grünen Heinrich" nach hoffnungsvollen und enttäuschenden Ansätzen nicht positiv abgeschlossen. Der Mittelweg zwischen persönlicher Selbstverwirklichung und gesellschaftlichen Anforderungen gelingt nicht. In der anderen Fassung gibt es zwar auch ein Scheitern des Künstlers Heinrich Klee, doch am Ende findet er als Oberamtmann eine nützliche Tätigkeit als Sinnerfüllung des Lebens. Mit dieser Schlussperspektive orientiert sich Keller am Gattungsmodell von Goethe. Die Erstfassung entstand in den Jahren 1854 bis 1855, die Zweitfassung zwischen 1879 und 1880.

Kellers Erzählwerke präsentieren eine große Spannweite der Erzählkunst, der er seine eigene Note verpasste. Bereits in dem ersten Zyklus seiner Novellen, Märchen und Geschichten, in "Die Leute von Seldwyla" (1865) – entstanden in der Berliner Zeit – beherrscht er meisterhaft den grotesken, satirischen, heiteren, komischen und tragischen Stil. Der zweite Zyklus entstand 1874. In beiden Teile wie auch in seinen anderen Novellen bleibt Keller heimatlichen Stoffen verhaftet und durchbricht damit eine Literatur-Programmatik, allgemeine zeitgeschichtliche Ereignisse darzustellen. Stets geht er vom Gegenständlichen aus als Zeichen seiner Verbundenheit mit der bürgerlichen Gesellschaft. In den fünf Erzählungen des Zyklus "Züricher Novellen" (1878) stellt er vor dem Hintergrund historischer Beispiele den Wert der bürgerlichen Gesellschaft oder der Menschlichkeit in den Blickpunkt und verfolgt damit auch einen pädagogischen Zweck.

Bereits in diesem Werk kündigt sich Kellers distanzierte Haltung gegenüber der sich entwickelnden Gegenwart an. In den Liebesgeschichten des "Sinngedichtes" (1881) geht es um das antithetische Thema von Sein und Schein. Sie gelten als Höhepunkt in der Novellistik von Keller. Der zweite Roman "Martin Solander" setzt die der Gegenwart abgewandte Haltung des Autors fort, indem er die kapitalistische Ideologie und Fortschrittsgläubigkeit entlarvend anklagt als Aufgabe demokratischer Ideen von 1848. Gottfried Kellers lyrisches Werk blieb stets hinter seinen erzählerischen Leistungen. Seine lyrischen Werke verpackt er in traditionelle Strophen- und Versformen als Lied, Sonette, Ghasele oder Ballade. Er wurde inspiriert durch die politische Dichtkunst um 1840 wie beispielsweise von Georg Herwegh oder Anastasius Grün. Im Gegensatz zu ihnen wendet sich Keller der konkreten Wirklichkeit zu und unterdrückt das rhetorische Pathos.

In der ersten Ausgabe "Gedichte" (1846) erscheinen politische Werke und Naturlyrik im Sinne des Vormärz. Enttäuscht von den Ergebnissen von 1848, widmete er sich nur der Naturlyrik, in der nicht nur von der Schönheit der Naturerscheinungen die Rede ist, sondern auch von Feuerbachs Religionskritik. Die Festdichtungen zu Gelegenheiten wie Sänger-, Schützen- oder Kadettenfesten sind Zeichen für das Interesse von Keller am heimatlichen Geschehen. War der berufliche Anfang von Kellers Leben von ständigem Auf und Ab sowie von Ungewissheit gekennzeichnet, so galt der Schweizer Autor am Ende seines Lebens als berühmter deutscher Literat.

Gottfried Keller verstarb am 15. Juli 1890 in Zürich.

Name:Gottfried Keller

Geboren am:19.07.1819

SternzeichenKrebs 22.06 - 22.07

Geburtsort:Zürich (CH).

Verstorben am:15.07.1890

Todesort:Zürich (CH).