Feodor Ingvar Kamprad wurde am 30. März 1926 im südschwedischen Elmtaryd Agunnaryd geboren.
Seine Eltern waren Bauern, die von sächsischen Emigranten abstammten. Nach dem Besuch des Gymnasiums nahm Kamprad eine Tischlerlehre auf.
Im Anschluss besuchte ab 1943 die Höhere Handelsschule in Göteborg. Noch im selben Jahr gründete er im Alter von 17 Jahren einen Versandhandel in Älmhült. Das Einstiegskapital von 300 Kronen lieh er sich dafür von seinem Vater. Das Unternehmen, das er nach den Anfangsbuchstaben seines Namens und seiner Heimatstadt "I[ngvar] K[amprad] E[lmtaryd] A[gunnaryd] " nannte, vertrieb Stühle, Kugelschreiber, Uhren und andere Möbel oder Haushaltsgegenstände. Fünf Jahre nach Gründung von IKEA erschien auch der erste Bestellkatalog, der zu einer überregionalen Expansion des Versandgeschäftes führte. Zu Beginn der 1950er Jahre erweiterte Kamprad sein Angebot um Möbel und Wohnungseinrichtungen, die er nach einem bald als typisch geltenden IKEA-Design von Fremdfirmen herstellen ließ.
Nun trennte sich Kamprad auch endgültig von seinen Beziehungen zu schwedischen Nationalsozialisten, die er während des Zweiten Weltkriegs und in der unmittelbaren Nachkriegszeit eingegangen war. Da Kamprad in den großen Möbelfirmen nicht Fuß fassen konnte, wandte er sich ab Beginn der 1960er Jahre der polnischen Möbelindustrie zu, mit der ihn seitdem intensive Geschäftsbeziehungen verbanden. 1963 heiratete Kamprad Margarete Stennert, mit der er drei Söhne und eine Adoptivtochter hat. Infolge der Kooperation mit dem offiziellen Schwedischen Warentester erlangte IKEA 1964 für sein Angebot das Attest von Qualitätsarbeit. Das einzigartige Einrichtungs- und Möbelhaus setzte sich nun zunehmend gegenüber den etablierten Möbelfirmen durch. Zu einem solchen Erfolg verhalf ihm nicht zuletzt das preisgünstige und qualitativ gehobene Niveau des IKEA-Angebots, das Kamprad durch die Platzierung von Selbstbedienungshäusern am Stadtrand möglich machte, in denen die Waren zur bald als typisch geltenden Eigenmontage und zum Eigentransport abgegeben wurden.
Erstmals verwirklichte das 1965 in Stockholm eröffnete Möbelhaus dieses typische IKEA-System für Selbstabholer, das sich bald über ganz Schweden verbreitete. 1973 leitete Kamprad mit der Eröffnung eines IKEA-Hauses in der Schweiz die Expansion ins europäische Ausland ein. Im Jahr darauf eröffnete das erste deutsche IKEA-Haus in München. Die Expansion des Unternehmens griff bald auch auf außereuropäische Länder über und umfasste bis 1983 14 Länder auf vier Kontinenten. Im Zuge der Auflösung der Sowjetunion erfasste die Expansion bald auch die osteuropäischen Länder. In den 1990er Jahren griff IKEA dann auch nach Asien über, wo Niederlassungen in Malaysia (1996) und China (1999) entstanden. Deutschland, wo IKEA zwei Dutzend Häuser betrieb, entwickelte sich zum bedeutendsten Absatzmarkt des Unternehmens. Indessen haben zum Teil schwindende Qualität des Angebots und ethisch problematische Produktionsbedingungen in der sogenannten Dritten Welt IKEA zeitweise ins Gerede gebracht, weshalb der Konzern sich seit in den folgenden Jahren deutlich um ein höherwertiges Angebot bemüht zeigte und seine Hersteller an bestimmte ethische Produktionsbedingungen bindete.
Neben den IKEA-Möbelhäusern war Kamprad außerdem Eigentümer verschiedener Banken und Versicherungen sowie der IKEA-Hotelkette in den USA. Kamprad erhielt 1981 eine Auszeichnung von der Internationalen Handelskammer für sein erfolgreiches Unternehmenskonzept. Zwei Jahre später wurde er mit der Ehrendoktorwürde der Universität Lund ausgezeichnet. Die drei Söhne des Unternehmers wurden in führenden Positionen des Konzerns beschäftigt. Durch eine besondere Erbfolgeregelung schloss Kamprad 1996 die alleinige Übernahme von IKEA durch einen seiner Söhne aus. Obwohl der Sitz von IKEA in den Niederlanden liegt, zog Ingvar Kamprad mit seiner Familie in der Schweiz. Anfang September 2004 fand die Eröffnung der ersten IKEA-Ausstellung im saudi-arabischen Gedda unter tragischen Begleitumständen statt. Dem massenhaften Ansturm der interessierten Kundschaft fielen drei Menschen zum Opfer. Kamprad rangierte seit den 1980er Jahren unter den reichsten Menschen der Welt. 2004 wurde sein Vermögen auf 18,5 Milliarden US-Dollar geschätzt.
Trotz der problematischen Konjunkturlage in Deutschland verfolgte der schwedische Möbelkonzern 2005 sein Expansionsprogramm in der Bundesrepublik weiter, das die jährliche Eröffnung von drei bis vier neuen IKEA-Möbelhäusern bis zum Jahr 2010 vorsah. 2011 starb seine Frau Margaretha. Ab 2013 lebte Kamprad wieder in Schweden; er ließ sich in der Nähe von Älmhult nieder. Ein Großteil seines Vermögens wurde wegen der Steuervorteile in seine INGKA-Stiftung mit Sitz in den Niederlanden verwaltet; Kamprad wurde in deren Aufsichtsrat aktiv. Der Wert der Stiftung wurde 2018 auf 36 Milliarden Euro geschätzt.
Ingvar Kamprad stab am 27. Januar 2018 in Bölsö bei Älmhult.