Jan Philipp Reemtsma
Name:Jan Philipp Reemtsma
Geboren am:26.11.1952
SternzeichenSchütze 23.11 - 21.12
Geburtsort:Bonn (D).
Reemtsma studierte nach seinem Schulabschluss Literaturwissenschaft und Philosophie an der Universität Hamburg. Es folgte im Jahr 1993 die Promotion zum Dr. phil und danach die Habilitation. Ab 1996 war Reemtsma Professor für Neuere Deutsche Literatur an der Universität Hamburg. Er trat durch sein Vermögen nicht nur als Mäzen auf, sondern war selbst wissenschaftlich tätig. In der Literaturwissenschaft widmete er sich hauptsächlich der Forschung über Arno Schmidt und Christoph Martin Wieland. 1981 gründete Jan Philipp Reemtsma die Arno-Schmidt-Stiftung, die sich der Herausgabe seiner Werke verpflichtete.
So werden die "Bargfelder Ausgabe" der Werke von Arno Schmidt von Reemtsma mitherausgegeben. Seit 1983 stand er der Stiftung, die einen renommierten Literaturpreis vergibt, vor. Auch die Pflege und Herausgabe der Werke von Christoph Martin Wieland unterstützt Reemtsma finanziell und wissenschaftlich. So war er Mitherausgeber seiner "Politischen Schriften, insbesondere zur Französischen Revolution". Zu seinen weiteren Schwerpunkten zählen die Literatur des 18. und 20. Jahrhunderts, die Zivilisationstheorie sowie die Geschichte der menschlichen Destruktivität. 1984 gründete er das Institut für Sozialforschung in Hamburg, wodurch ihm großes öffentliches Ansehen zuteil wurde. Auch in dieser Einrichtung gehörte er dem Vorstand an. Das Institut betreibt aufwändige Studien zu wissenschaftlichen Projekten, realisiert Tagungen und Ausstellungen.
Zu den Forschungsbereichen zählen unter anderem "Theorie und Geschichte der Gewalt", "Die Gesellschaft der Bundesrepublik" sowie "Nation, Ethnizität und Fremdenfeindlichkeit". Reemtsma selbst beschäftigt sich umfassend mit wissenschaftlichen Fragen zu der Gewalt in der Gesellschaft. Zu den gesellschaftspolitischen Projekten des Instituts für Sozialforschung zählte die sogenannte Wehrmachtsausstellung mit dem Titel "Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1944" als Wanderausstellung, die in der Zeit von 1995 bis 1999 in über 30 Städten in Österreich und Deutschland stattfand. Die Arbeit rief massive Proteste hervor, sodass sie zunächst zur wissenschaftlichen Konzeptüberarbeitung zurückgezogen wurde. Jan Philipp Reemtsma hatte sich nicht nur als Mäzen, sondern auch als Forscher um verschiedene Wissenschaftszweige verdient gemacht.
Zu seinen Auszeichnungen zählen unter anderem die Mitgliedschaft der Freien Akademie der Künste Hamburg und der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt, 1997 Lessing-Preis der Freien und Hansestadt Hamburg, 1999 Verleihung der Ehrendoktorwürde der Universität Konstanz sowie der Gerhard-Mercator-Professur der Gerhard-Mercator-Universität/Gesamthochschule Duisburg, 2001 Verleihung des Niedersächsischen Kunstpreises für Literatur/Nicolas-Born-Preis und 2002 Verleihung der Leibniz-Medaille der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Spektakuläres Aufsehen erregte im Frühjahr 1996 seine Entführung, bei der er für 33 Tage in Gefangenschaft geriet. Reemtsma wurde am 25. März auf seinem Grundstück in Hamburg-Blankenese von zwei Männern überwältigt und entführt. Die Erpresser, die später gefasst wurden, forderten ein Lösegeld von 30 Millionen DM - die höchste jemals in Deutschland erpresste Lösegeldsumme.
Über diese Zeit entstand sein Werk "Im Keller" (1997). Neben seiner Tätigkeit als Philologe tritt Reemtsma auch als Autor, Publizist und Redner auf. Zu seinen literarischen Werken zählen unter anderem: "Mehr als ein Champion. Über den Stil des Boxers Muhammad Ali" (1995), "Mord am Strand. Allianzen von Zivilisation und Barbarei" (1998) sowie "Wie hätte ich mich verhalten?'' und andere nicht nur deutsche Fragen" (2001). Sie belegen Reemtsmas große Differenzierungsmöglichkeiten und seine Fähigkeit, unterschiedliche Sujets zu thematisieren. 1999 hatte er die Mercator-Professur an der Universität Duisburg-Essen inne. Für Jürgen Habermas hielt er 2001 anlässlich der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels die Laudatio; sowie am 25. Oktober 2003 die Laudatio für Alexander Kluge anlässlich der Darmstädter Verleihung des Georg-Büchner-Preises an diesen.
Im Jahr 2007 emeritierte er als Professor für Neuere Deutsche Literatur an der Universität Hamburg.
Das Hexameron von Harwich - Ein britisches Fragment
1993
Das Buch vom Ich. Christoph Martin Wielands "Aristipp und einige seiner Zeitgenossen"
1995
Mehr als ein Champion. Über den Stil des Boxers Muhammad Ali
1995
Der Vorgang des Ertaubens nach dem Urknall. 10 Reden und Aufsätze
1997
Im Keller
1998
Mord am Strand. Allianzen von Zivilisation und Barbarei
1999
Der Liebe Maskentanz. Aufsätze zum Werk Christoph Martin Wielands
2000
Stimmen aus dem vorigen Jahrhundert
2001
"Wie hätte ich mich verhalten?" und andere nicht nur deutsche Fragen
2002
Verbrechensopfer. Gesetz und Gerechtigkeit (mit Winfried Hassemer)
2002
Die Gewalt spricht nicht. Drei Reden
2003
Warum Hagen Jung-Ortlieb erschlug. Unzeitgemäßes über Krieg und Tod
2005
Das unaufhebbare Nichtbescheidwissen der Mehrheit
2005
Folter im Rechtsstaat?
2005
Rudi Dutschke, Andreas Baader und die RAF (mit Wolfgang Kraushaar und Karin Wieland)
2006
Über Arno Schmidt. Vermessungen eines poetischen Terrains
2007
Gebt der Erinnerung Namen. Zwei Reden (mit Saul Friedländer)
2008
Vertrauen und Gewalt. Versuch über eine besondere Konstellation der Moderne
Lessing-Preis der Freien und Hansestadt Hamburg
1999
Ehrendoktor der Universität Konstanz (Fachbereich Geschichte und Soziologie)
2001
Nicolas-Born-Preis des Landes Niedersachsen
2002
Leibniz-Medaille der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften
2003
Heinz-Galinsky-Preis der Heinz-Galinsky-Stiftung
2005
Preis der Kritik des Hoffmann und Campe Verlages Hamburg
2007
Ehrendoktor der Universität Magdeburg
2007
Teddy Kolleg Price der Jerusalem Foundation
2008
Ferdinand-Tönnies-Medaille der Universität Kiel
2008
Stiftungsprofessur an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz
Name:Jan Philipp Reemtsma
Geboren am:26.11.1952
SternzeichenSchütze 23.11 - 21.12
Geburtsort:Bonn (D).
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