Jasper Johns

Name:Jasper Johns

Geboren am:15.05.1930

SternzeichenStier 21.04 - 21.05

Geburtsort:Augusta (USA).

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Der US-amerikanische Bildhauer, Maler und Grafiker zählt zu den bedeutendsten Künstlerpersönlichkeiten der Nachkriegsmoderne; er gilt als Wegbereiter der Pop-Art und des Minimalismus und hat mit seinem Werk die amerikanische Kunstlandschaft grundlegend geprägt. Bereits in den 1950er Jahren wendet sich Jasper Johns gegen die emotionale Geste des Abstrakten Expressionismus und realisiert stattdessen Darstellungen scheinbar banaler Objekte: Zielscheiben, Zahlen, Karten, Buchstaben oder die amerikanische Flagge werden bei ihm zu zentralen Bildmotiven. Mit diesen Arbeiten unterlief er bewusst die Trennung zwischen Zeichen und Bild, Inhalt und Form. In seiner Technik bevorzugt er die Enkaustik – ein antikes Verfahren mit heißem Wachs – ebenso wie Öl auf Leinwand, Collage-Elemente, Gipsabgüsse und Metallobjekte, sogenannte „Sculpmetals“. Seine frühen Flaggenbilder lösten in der amerikanischen Kunstszene intensive Debatten über nationale Symbole, Wahrnehmung und Bildbedeutung aus. Besonders bemerkenswert ist die formale Deckung von Bildgegenstand (Flagge) und Bildträger (Bildformat) – eine visuelle Gleichsetzung, die in der Kunstgeschichte bis dahin beispiellos war. Auch sein druckgrafisches Werk ist umfangreich: Johns experimentiert mit Lithographien, Siebdrucken, Radierungen und Zeichnungen. In all seinen Arbeiten ging es Johns um die Mechanismen des Sehens und Verstehens, um die Frage, was ein Bild zu einem Bild macht – und was es bedeutet, wenn das Vertraute plötzlich fremd erscheint...
Jasper Johns wurde am 15. Mai 1930 in Augusta, Georgia, geboren.

In den Jahren von 1947 bis 1948 war Jasper Johns Student an der University of South Carolina. Danach studierte er von 1949 bis 1952 an einer privaten Kunstschule in New York. Nach seinem Abschluss leistete er für zwei Jahre seinen Militärdienst ab. Dabei kam er unter anderem auch nach Japan. Von dort nahm er Anregungen für seine spätere Motivik mit. 1952 hielt er sich wie sein Freund, der Maler Robert Rauschenberg, in New York auf und knüpfte Kontakte zum Kreis um John Cage. Johns malte zunächst im Stil des Abstrakten Expressionismus, von dem er sich aber Mitte der 1950er Jahre abwandte. In dieser Zeit bildete er banale Alltagsdinge wie Konservendosen oder Zielscheiben ab und machte sie so zu Kunstsujets. Es entstanden zum Beispiel Arbeiten mit dem Titel "Flagge auf orangefarbenem Grund" (1959). Sie waren oftmals in Öl oder Enkaustik ausgeführt. Die Bekanntschaft mit dem Galeristen Leo Castelli brachte dem Künstler Berühmtheit in der Kunstszene von New York ein. Seine Flaggenbilder wurden in dieser Zeit erstmals in einer Einzelausstellung präsentiert. Weiterhin machte er Schießscheiben, Zahlenreihen oder Landkarten zum Kunstgegenstand.

Die Ablösung vom Abstrakten Expressionismus war damit vollendet. Seine Flaggenbilder zeigten in der Malkunst bisher Einmaliges. Sie brachten den Bildgegenstand zur Deckung mit dem Bild selbst. Damit kam in der Kunsttheorie, erstmals nach Duchamps Werk "Fountain", die Frage nach der Identität von Bild und Gegenstand auf, die später von den Konzeptionellen Künstlern wieder aufgenommen wurde. 1958 entstanden dreidimensionale Arbeiten als Assemblagen, die aus der Kombination verschiedener Objekte zusammengestellt wurden. Auch hierbei verwendete der Künstler Ölfarbe oder Enkaustik. Weiterhin fertigte Johns im Jahr 1960 Glühbirnen oder Konservendosen zu "Sculpmetals" an, die er in Bronze goss und bemalte. Im Jahr darauf wurde ihm auf der Biennale in Pittsburgh der Carnegie-Preis verliehen. 1960 begann er erste Versuche mit der Technik der Lithographie. Jasper Johns unternahm im Jahr 1964 eine Reise nach Hawaii und nach Japan. In diesem Jahr wurde er auch mit dem ersten Preis der Biennale in Venedig geehrt. Es folgten weitere Auszeichnungen. Sein späteres Werk knüpft an Jackson Pollocks Farbgespinste, an seine "All-over Paintings" an. Dabei sind die Bilder mit Farbbündeln von Linien gefüllt. Die Bezeichnung kommt daher, weil diese Technik und die Gestaltung den Bildern keinen Mittelpunkt verleiht. Seine Bedeutung in der Maler ist seine Vorreiterrolle in der Pop-Art und in der Minimal Art. Er verwendete Alltagsdinge, die er in seine Gemälde und Plastiken einbaute.

In den folgenden Jahrzehnten festigte Jasper Johns seine Stellung als zentrale Figur der modernen amerikanischen Kunst. Seit den 1970er Jahren arbeitete er zunehmend mit strukturierter Oberfläche, symbolischer Chiffrierung und wiederkehrenden Motiven wie Zahlenreihen, Landkarten, Alphabetsystemen oder fragmentierten Körperteilen. Seine Werke wurden weltweit in großen Museen gezeigt, unter anderem im Museum of Modern Art (MoMA), dem Whitney Museum und dem Centre Pompidou in Paris. In den 1990er und 2000er Jahren wandte sich Johns vermehrt Themen wie Erinnerung, Vergänglichkeit und Identität zu. In seinem Spätwerk sind häufig autobiografische und literarische Bezüge zu finden – etwa zu Samuel Beckett oder Hart Crane. Charakteristisch bleibt dabei seine Arbeitsweise, bestehend aus Überlagerung, Wiederholung und Variation. Seine Werke kreisten auch weiterhin um das Verhältnis von Bild, Sprache und Wahrnehmung. 2011 wurde Johns mit der Presidential Medal of Freedom geehrt – der höchsten zivilen Auszeichnung der Vereinigten Staaten. Bereits 1990 hatte er die National Medal of Arts erhalten. Seine Bedeutung als Künstler wurde damit auch staatlich gewürdigt.

In den 2010er und 2020er Jahren blieb Johns weiterhin aktiv und präsent im internationalen Kunstgeschehen. Eine umfassende Retrospektive unter dem Titel "Jasper Johns: Mind/Mirror" wurde 2021 zeitgleich im Whitney Museum of American Art in New York und im Philadelphia Museum of Art gezeigt. Die Ausstellung war die größte Werkschau zu Johns seit Jahrzehnten und betonte die dialogische Struktur seines Œuvres – Bildpaare, Spiegelungen und Doppelungen als formale wie inhaltliche Prinzipien. Zugleich wurde sein Werk durch digitale Medien, Forschungsprojekte und neue Publikationen nochmals intensiv rezipiert. Seine späten Arbeiten zeigen eine reduzierte, manchmal melancholische Farbigkeit und eine nachdenkliche Reflexion über Zeit, Körper und Erinnerung. Jasper Johns lebt zurückgezogen, zuletzt überwiegend in Sharon, Connecticut. Trotz seines hohen Alters bleibt sein Einfluss auf Generationen von Künstlerinnen und Künstlern ungebrochen.

Jasper Johns lebt seit 1988 in New York und Saint-Martin.

Name:Jasper Johns

Geboren am:15.05.1930

SternzeichenStier 21.04 - 21.05

Geburtsort:Augusta (USA).

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