Johann Joachim Winckelmann

Name:Johann Joachim Winckelmann

Geboren am:09.12.1717

SternzeichenSchütze 23.11 - 21.12

Geburtsort:Stendal

Verstorben am:08.06.1767

Todesort:Triest

Der Antiquar und Schriftsteller gilt als der Begründer der klassischen wissenschaftlichen Archäologie und der neuen Kunstgeschichte. Diese Rolle wurde auch dem zur Zeit des Renaissance-Humanismus wirkenden Flavio Biondo zugeschrieben. In seinem Hauptwerk "Geschichte der Kunst des Altertums" verfasste Johann Joachim Winckelmann die Grundsätze dazu. Zu seinen Neuerungen zählt, dass er nicht wie herkömmlich eine Künstlergeschichte erzählt, sondern eine Stilgeschichte entwickelt, die sich zusammensetzt aus Kunst und Leben. In seiner Schrift "Gedanken über die Nachahmung der griechischen Werke in der Malerei und Bildhauerkunst" legte er programmatisch seine Kunstvorstellung dar. Es beeinflusste die Künstler des Klassizismus in ihrem Schaffen maßgeblich...
Johann Joachim Winckelmann wurde am 9. Dezember 1717 als Sohn eines Schumachers in Stendal geboren.

Nach dem Schulbesuch studierte Johann Joachim Winckelmann an der Universitäten Halle in der Zeit von 1738 bis 1740 Theologie. Dann wechselte er an die Universität Jena, um dort von 1741 bis 1742 Medizin zu studieren. In den Jahren von 1743 bis 1748 nahm er eine Stelle als Konrektor der Lateinschule in Seehausen in der Altmark an. Ab 1748 war er auf Schloss Nöthnitz bei Dresden Bibliothekar des sächsischen Reichsgrafen Heinrich von Bünau. 1754 kündigte er die Stelle auf. In dieser Zeit trat er zum Katholizismus über. Im Jahr darauf zog er nach Rom, was ihm durch ein kursächsisches Stipendium ermöglicht wurde. Dort war er ab dem Jahr 1757 als Bibliothekar des Kardinals Archinto angestellt. Bereits in dieser Zeit setzte er sich intensiv mit der antiken Kunst auseinander und entwickelte seine Auffassung davon.

Es folgte ein Aufenthalt in Florenz, wo er mit der Katalogisierung einer Sammlung von Gemmen beschäftigt war. Ab 1759 hielt sich Winckelmann als Vertrauter beim Kardinal Alessandro Albani auf. Dieser vermittelte ihm die Stelle des Leiters der päpstlichen Altertumsverwaltung. Es folgten insgesamt vier Reisen nach nach Neapel und Pompeji, auf denen er für kunsthistorische und archäologische Schriften recherchierte und Material sammelte. Unter anderem entstand daraus auch sein Hauptwerk mit dem Titel "Geschichte der Kunst des Altertums", in dem er die klassische Archäologie und die neuer Kunstwissenschaft begründet. Seine gesamten Schriften weisen ihn als kompetenten Kunstwissenschaftler und wichtigen Theoretiker des Klassizismus aus. 1755 entstand Winckelmanns Abhandlung mit dem Titel "Gedancken über die Nachahmung der Griechischen Wercke".

Bereits hierin äußert er seine neue Auffassung von der Antike und ihrer Kunst. Klar favorisierte er die griechische Zeit der Antike, auf die er hauptsächlich seine Aufmerksamkeit richtete, vor der römischen. Das Neue in Winckelmanns kunsttheoretischer Auffassung war die Entwicklung einer Stilgeschichte in der Kunst gegenüber der herrschenden Künstlergeschichte. Winckelmann verstand Kunst als das Produkt von Kunst und Leben. Für ihn war die griechische Kunst gleichzusetzen mit Vollkommenheit, die sich nur durch Gesundheit, körperliche Schönheit und das gute Klima der Region entwickeln konnte. Mit der Vollkommenheit der griechischen Kunst ging für Winckelmann auch die ideale Form einher, deshalb sei sie und nicht die Natur nachzuahmen. Er formulierte für die griechische Klassik die für Künstlergenerationen folgenreiche Definition "Edle Einfalt und stille Größe".

Winckelmanns präzise und kreative Sprachformulierungen schufen ein ganzes Begriffssystem, das ästhetische und kunsttheoretische Sachverhalte erfasst. In seinem Hauptwerk "Geschichte der Kunst des Althertums" systematisierte und entfaltete er historisch seine Vorstellungen von der griechischen Kunst der Antike, die die Epoche der deutschen Klassik für ihre Humanitätsideale vereinnahmte. Die Statue des Apoll von Belvedere zählte er zum höchsten überlieferten Kunstideal. Sein Bild von Griechenland und dessen antiker Kunst prägte bezeichnenderweise das Schönheitsideal der deutschen Klassikströmung in der bildenden Kunst, Philosophie und Literatur. Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich Schiller, Johann Gottfried Herder und Georg Wilhelm Friedrich Hegel vertraten es.

Zu Johann Joachim Wickelmanns weiteren Werken zählen unter anderem "Anmerkung über die Baukunst der Alten" (1762), "Sendschreiben von den Herculanischen Entdeckungen" (1762), "Abhandlung von der Fähigkeit der Empfindung des Schönen in der Kunst" (1763), "Versuch einer Allegorie, besonders für die Kunst" (1766), "Anmerkungen über die Geschichte der Kunst des Alterthums" (1767), "Monumenti antichi inediti spiegati ed illustrati" (1767-1768).

Johann Joachim Winckelmann wurde am 8. Juni 1767 in einem Hotelzimmer in Triest von Francesco Arcangeli überfallen und durch Messerstiche so schwer verletzt, dass er einige Stunden später an den Folgen seiner Verletzung starb.

Name:Johann Joachim Winckelmann

Geboren am:09.12.1717

SternzeichenSchütze 23.11 - 21.12

Geburtsort:Stendal

Verstorben am:08.06.1767

Todesort:Triest