Jean Paul
Name:Johann Paul Friedrich Richter
Alias:Jean Paul
Geboren am:21.03.1763
SternzeichenWidder 21.03 - 20.04
Geburtsort:Wunsiedel
Verstorben am:14.11.1825
Todesort:Bayreuth
Paul besuchte von 1779 bis 1780 das Gymnasium in Hof. Aufgewachsen ist er in ärmlichen Verhältnissen, aus denen er sich sozusagen zwanghaft herauslas und herausschrieb. In seiner Jugend las sich Jean Paul nicht nur durch wissenschaftliche Werke, sondern eigentlich durch alle Bücher, die ihm in die Hände kamen. Seine Lesefrüchte legte er in Kollektaneen-Hefte an als Ausführungen, Notizen oder nur in Worten. Ein schier unerschöpfliches enzyklopädisches Lager in Zetteln, aus dem er später in seiner Schriftstellerei nicht nur fleißig schöpfte, sondern auch die bemerkenswertesten Verbindungen zwischen den einzelnen Motiven knüpfte - der Ursprung des Jean-Paul`schen Witzes.
Ab 1781 studierte er in Leipzig Theologie, jedoch nie mit dem Vorsatz, Pfarrer zu werden. 1783 kam sein Werk "Grönländische Prozesse" heraus. 1784 kehrte er nach Hof zurück. Von 1787 bis 1794 verdingte er sich als Haus- und Privatlehrer in Oberfranken. Immer wieder betätigte er sich schreibend, wie die Stücke wie "Ausweg aus des Teufels Papieren" (1789) oder die "Unsichtbare Loge" (1793) zeigen, doch ohne große Beachtung. Erst mit "Hesperus, oder 45 Hundposttage" (1795) setzte der Erfolg ein. Damit verbunden war 1796 eine Einladung nach Weimar, wo er Johann Gottfried Herder und Christoph Martin Wieland kennen lernte, Goethe und Schiller begegnete. Von 1800 bis 1801 lebte er in Berlin. Dort heiratete er Karoline Mayer (1777-1860). Nach den Zwischenstationen Mainingen (1801-1802) und Coburg (1803-1804) ging er nach Bayreuth in seinen fränkische Heimat zurück.
Jean Pauls satirische Anfangswerke bescherten ihm keinen Erfolg, die Form der Satire entsprach nicht mehr dem Zeitgeschmack. Erst als er sich im Roman nach dem Vorbild von Lawrence Sterne versuchte, wurde er zum viel beachteten Schriftsteller. Sein experimenteller Erzählstil trägt programmatisch das Merkmal der Unterbrechung der Linearität. Das eigentlich Erzählte wird vielfach unterbrochen durch Anreden an den Leser, Reflexionen, Träume, Visionen, Ausführungen, Abschweifungen. Diese Elemente zeigen oftmals einen Kontrast auf zur kalten Wirklichkeit, inneren Zerrissenheit oder zu empfindsamen Gefühlen. Dabei kommt dem Erzähler die Funktion zu, diese Gegensätze zusammen zu halten. In dieser Vielschichtigkeit bringt er die mögliche Unendlichkeit und erfahrene Endlichkeit zusammen. Der Roman gab ihm dazu den angemessenen Erzählraum, den er dafür benötigte.
Zudem stand das neuere Literaturgenre in der Gunst des Lesepublikums. Jean Paul vereinigt in diesen Werken und besonders im "Siebenkäs" (1796-1797) oder in den "Flegeljahren" (1804-1805) erklärtermaßen Poesie und Realität. Dabei ist die äußere Ausgangshandlung aus gängigen Romanmotiven genommen oder gar aus Trivialromanen. Hinzu gesellt sich ein komplexer, enzyklädischer Romanraum, in dem alles miteinander in Verbindung steht. Sein Humor verkleinert das Große und umgekehrt, vor der Unendlichkeit ist alles nichts. In dem Band "Vorschule der Ästhetik" (1804) beschreibt er seinen Erzählstil, der sich zwischen empfindsamer Gefühlsstimmung und Begeisterung als innere Erregtheit sowie entlarvter Wirklichkeit durch Humor und Satire bewegt.
Jean Paul selbst teilt sein Werk in drei Schulen ein: 1. Die erhabene "italienische" Schule mit Versatzstücken des Bildungs- und Staatsromans wie "Die unsichtbare Loge" oder "Hesperus". 2. Die komisch-realistische "niederländische" Schule wie seine "Idyllen". Und 3. die mittlere "deutsche" Schule wie Siebenkäs ( (1796-1797) oder "Flegeljahre. Eine Biographie" (1804-1805). Zwischen 1793 und 1805 waren die produktivsten Jahres des Schriftstellers. Sein Alterswerk, der ironisch-desillusionierende Roman war "Der Komet" (1820-1822), davor erschienen noch einmal drei größere Erzählwerke. Dennoch war Jean Paul nicht untätig in dieser Zeit. Er verfasste bedeutsame politische Satireschriften, die ein idyllisches äußeres Leben in Bayreuth beschreiben und dabei in Kontrast stehen zu unterdrückten humanistischen und weltbürgerlichen Idealen - wie zum Beispiel "Friedens-Predigt an Deutschland" (1808) oder "Politische Fastenpredigten" (1817).
Gerade als politischer Schreiber blieb er den zeitgenössischen Lesern und besonders den Autoren des Jungen Deutschlands in Erinnerung.
Jean Paul verstarb am 14. November 1825 in Bayreuth.
Name:Johann Paul Friedrich Richter
Alias:Jean Paul
Geboren am:21.03.1763
SternzeichenWidder 21.03 - 20.04
Geburtsort:Wunsiedel
Verstorben am:14.11.1825
Todesort:Bayreuth
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