Josephine Baker

Name:Josephine Freda MacDonald

Alias:Josephine Baker

Geboren am:03.06.1906

SternzeichenZwillinge 22.05. - 21.06

Geburtsort:St. Louis (USA).

Verstorben am:12.04.1975

Todesort:Paris (F).

Die amerikanische Südstaatentochter trat seit ihrem 16. Lebensjahr als leidenschaftliche Tänzerin auf. Ab Mitte der 1920er Jahre trug Josephine Baker von Paris aus zum Siegeszug des Jazz und Charleston durch Europa und die ganze Welt bei. Nach ihrem mutigen Einsatz für die Résistance sang sie sich in der Nachkriegszeit als Chansonette in der französischen Hauptstadt und auf Welttourneen in die Herzen eines internationalen Publikums. Neben ihrer Karriere engagierte sich Baker stark für die Toleranz gegenüber Rassen und Religionen. Die Stücke "J’ai deux amours", "Aux Îles Hawai" und "Pretty Little Baby" zählten zu ihren populärsten Liedern. Als Schauspielerin verkörperte sie in den Filmen "La Sirène des Tropiques" (1927), "Zouzou" (1934) und "Princesse Tam-Tam" (1935) die Hauptrolle...

Josephine Baker wurde am 3. Juni 1906 in St. Louis (USA) geboren.

Ihr Vater war ein aus Spanien stammender Kaufmann, ihre afroamerikanische Mutter arbeitete als Wäscherin. Baker wuchs zunächst in einfachen Verhältnissen in ihrer Heimatstadt auf, wo sie zu Kinderarbeit gezwungen war. Später kam sie zu ihrer Großmutter nach Philadelphia, wo sie die Grundschule nachholen konnte. Bereits auf der Schule zeigte sich Bakers Neigung für die musischen Fächer. Sie spielte gerne Theater und tanzte viel. Nach der Schule trat Baker noch als Teenager 1922 in eine Theatertruppe ein, die durch die USA tourte. Ein Jahr später feierte sie in der New Yorker Music Hall ihr Bühnendebüt als Tänzerin. Rasch folgten weitere erfolgreiche Auftritte am dortigen Broadway Theatre.

Ihren internationalen Durchbruch als Tänzerin erlebte Baker 1925: Im Pariser Champs-Elysée-Theater tanzte sie sich mit der Truppe "Black Birds" in "La Révue Nègre" zum Welterfolg. Das Publikum war von dem neuartigen Tanzstil des Charleston begeistert. Zum Jahresende 1926 eröffnete Baker ihren eigenen Nachtklub "Chez Josephine" in Paris. Ihr erster Ehemann Pepito Abatino trat zugleich als ihr Manager auf. Ein Jahr später veröffentlichte sie ihre ersten Memoiren, die 1930 durch "Meine Reisen und Abenteuer" fortgesetzt wurden. Von 1928 bis 1930 begaben sich Baker und ihr Ehemann auf eine Welttournee. 1937 nahm die Tänzerin die französische Staatsbürgerschaft an. Möglich wurde dies durch ihre Heirat mit dem Industriellen Jean Lion.

In den 1920er und 1930er Jahren avancierte Baker zur Personifikation des "Jazz Hot", der sich mit ihr in Europa verbreitete. Die schwarze Tänzerin zog mit phantasievollen Kostümen, ihrem mitreißenden Temperament und ihrer körperlichen Sinnlichkeit das Publikum in ihren Bann. Wegen ihrer aufreizenden Kostüme und lasziven Tänze erhielt sie in zahlreichen Theatern Auftrittsverbote, wie etwa in Wien, Prag, Budapest und München. Die Stücke "J’ai deux amours", "Aux Îles Hawai" und "Pretty Little Baby" zählten indes zu ihren populärsten Liedern. Neben ihrem Tanz bot Baker auch Gesangsstücke dar. Außerdem trat sie in einigen Filmen neben Schauspielern wie Jean Gabin vor die Kamera. Als Schauspielerin verkörperte sie in den Filmen "La Sirène des Tropiques" (1927), "Zouzou" (1934) und "Princesse Tam-Tam" (1935) die Hauptrolle.

Auch in der Pariser Theaterkultur war sie aktiv. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs und der Besetzung Frankreichs durch das nationalsozialistische Deutschland, war Baker in Europa, den USA und Nordafrika für die französische Widerstandsbewegung der Résistance aktiv. Für diesen Einsatz in der Résistance wurde sie nach dem Krieg mit nationalen Ehrungen bedacht. In der Nachkriegszeit setzte Baker ihre künstlerische Tätigkeit in Paris fort, wo sie nun dem Gesang einen größeren Stellenwert als dem Tanz einzuräumen begann. So sang sie sich als Chansonette in die Herzen eines Weltpublikums. Von 1947 bis 1957 war sie mit ihren Orchesterleiter Jo Bouillon verheiratet.

Neben ihrer Karriere engagierte sich Baker stark für die Toleranz gegenüber Rassen und Religionen. In einem von ihr erworbenen Schloss wuchsen mehrere ihrer Adoptivkinder auf, die unterschiedlichen Ethnien und Religionen angehörten. Das Projekt entwickelte sich jedoch für die Künstlerin zum finanziellen Desaster. In ihrer Karriere verfasste Baker mehrere Autobiografien, die jeweils eine andere Lebensgeschichte darstellte. Die letzten großen Auftritte Bakers waren ihre Präsentation von 1968 im Ostberliner Friedrichstadtpalast, ihr Erfolg von 1973 in der New Yorker Carnegie Hall und ihre Show von 1974 im Hamburger Palladium.

Josephine Baker starb am 12. April 1975 in Paris.



Ergänzende Personencharakterisierung

Frühe Jahre und der Aufstieg aus der Armut

Josephine Baker  wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Ihre Kindheit war von sozialer Ungleichheit und Rassendiskriminierung geprägt. Schon in jungen Jahren musste sie arbeiten, um ihre Familie zu unterstützen, und fand Zuflucht im Tanzen und Singen, wo sie schnell bemerkenswerte Talente entwickelte. Ihre frühen Erfahrungen mit Armut und Diskriminierung prägten ihren starken Charakter und ihren unermüdlichen Willen, den Widrigkeiten des Lebens zu trotzen.

Baker begann ihre Karriere in den USA als Tänzerin in Vaudeville-Shows, bevor sie 1925 nach Paris zog, wo sie ihren Durchbruch feierte. In der französischen Hauptstadt eroberte sie das Publikum mit ihrer einzigartigen Mischung aus Tanz, Musik und Charme. Ihr Aufstieg aus der Armut zur internationalen Ikone war beeindruckend und zeugte von ihrer Entschlossenheit und ihrem außergewöhnlichen Talent, das sie von der Straße auf die größten Bühnen der Welt führte.

Die Verkörperung der Exotik und der internationale Ruhm

In Paris wurde Josephine Baker schnell zu einer Sensation. Mit ihrem berühmten „Bananenrock“-Tanz im Folies Bergèreschockierte und faszinierte sie das europäische Publikum gleichermaßen. Baker verkörperte in den Augen vieler Europäer das Bild der „exotischen“ und „wilden“ Frau, eine Rolle, die sie geschickt nutzte, um ihren Ruhm zu festigen. Ihr Bühnenauftritt war revolutionär und brach mit den Konventionen der damaligen Zeit, was ihr eine unvergleichliche Stellung in der Unterhaltungsbranche sicherte.

Bakers Karriere erreichte in den 1930er Jahren ihren Höhepunkt, und sie wurde zu einer der bestbezahlten und berühmtesten Künstlerinnen ihrer Zeit. Ihr internationaler Ruhm erstreckte sich weit über die Grenzen Frankreichs hinaus, und sie trat in Theatern und Nachtclubs auf der ganzen Welt auf. Trotz der Herausforderungen, die ihr als Schwarze Frau in einer von Rassenvorurteilen geprägten Welt begegneten, gelang es Baker, eine unvergleichliche Karriere aufzubauen und sich einen Platz in der Geschichte der darstellenden Künste zu sichern.

Widerstandskämpferin und Kämpferin für die Freiheit

Neben ihrer Karriere als Entertainerin war Josephine Baker auch eine leidenschaftliche Widerstandskämpferin und engagierte Aktivistin. Während des Zweiten Weltkriegs schloss sie sich der französischen Résistance an und nutzte ihre Prominenz, um für die Alliierten als Spionin zu arbeiten. Baker übermittelte geheime Nachrichten, die sie in ihren Musikalien versteckte, und half, Informationen über die deutschen Besatzer zu sammeln. Ihr Mut und ihre Entschlossenheit im Kampf gegen den Nationalsozialismus machten sie zu einer Heldin des Widerstands.

Nach dem Krieg wurde Baker von der französischen Regierung für ihre Dienste geehrt und erhielt das Croix de Guerre und die Médaille de la Résistance. Ihr Einsatz für Freiheit und Gerechtigkeit blieb jedoch nicht auf den Krieg beschränkt. In den folgenden Jahren setzte sich Baker unermüdlich für die Bürgerrechte ein, insbesondere in den USA, wo sie gegen die Rassentrennung und für die Gleichberechtigung von Schwarzen kämpfte. Ihre Teilnahme am Marsch auf Washington 1963 und ihre enge Zusammenarbeit mit Martin Luther King Jr. zeugen von ihrem tiefen Engagement für soziale Gerechtigkeit.

Mutter der „Regenbogenfamilie“ und Humanistin

Ein weiterer bemerkenswerter Aspekt von Josephine Bakers Leben war ihre Rolle als Mutter und Humanistin. Baker adoptierte 12 Kinder unterschiedlicher ethnischer Herkunft, die sie liebevoll ihre „Regenbogenfamilie“ nannte. Mit dieser Familie wollte Baker ein Beispiel für die Möglichkeit eines friedlichen und harmonischen Zusammenlebens von Menschen unterschiedlicher Hautfarbe und Kultur geben. Sie lebte mit ihren Kindern auf ihrem Anwesen Château des Milandes in Frankreich, wo sie versuchte, eine ideale Gemeinschaft zu schaffen, die auf Liebe, Toleranz und gegenseitigem Respekt basierte.

Bakers Engagement für ihre Kinder und die Botschaft, die sie mit ihrer Regenbogenfamilie vermitteln wollte, zeugt von ihrer tiefen Menschlichkeit und ihrem Wunsch, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Sie war überzeugt, dass der Schlüssel zu einem friedlichen Zusammenleben in der Akzeptanz und Wertschätzung der Unterschiede zwischen den Menschen liegt. Diese Überzeugung prägte nicht nur ihr Familienleben, sondern auch ihre öffentliche Rolle als Aktivistin und Künstlerin.

Kämpferische Persönlichkeit und Unbeugsamkeit

Josephine Baker war eine Frau von bemerkenswerter kämpferischer Persönlichkeit. Sie war entschlossen, ihren eigenen Weg zu gehen, und ließ sich weder von gesellschaftlichen Normen noch von den Erwartungen anderer einschränken. Ihr Mut, sich gegen Rassismus und Diskriminierung zu wehren, und ihre Entschlossenheit, für ihre Überzeugungen einzustehen, machten sie zu einer Vorreiterin in vielen Bereichen. Baker war nicht nur eine talentierte Künstlerin, sondern auch eine Frau von großer moralischer Stärke und unerschütterlichem Willen.

Ihre Unbeugsamkeit zeigte sich nicht nur in ihrem politischen und sozialen Engagement, sondern auch in ihrem persönlichen Leben. Trotz zahlreicher Rückschläge und Herausforderungen – von rassistischer Diskriminierung bis hin zu finanziellen Schwierigkeiten – blieb Baker stets ihrem eigenen Weg treu. Diese Entschlossenheit, trotz aller Widrigkeiten weiterzumachen, machte sie zu einer außergewöhnlichen Persönlichkeit, deren Einfluss weit über die Welt der Unterhaltung hinausreicht.

Vermächtnis und historische Bedeutung

Josephine Bakers Vermächtnis ist tief in der Geschichte des 20. Jahrhunderts verankert. Sie war nicht nur eine wegweisende Entertainerin, sondern auch eine bedeutende Kämpferin für soziale Gerechtigkeit und Menschenrechte. Ihr Leben und Wirken haben Generationen von Künstlern und Aktivisten inspiriert und ihr Einfluss ist bis heute spürbar. Baker brach die Barrieren von Rassismus und Sexismus und zeigte der Welt, dass eine Schwarze Frau nicht nur erfolgreich, sondern auch eine kraftvolle Stimme für Veränderung sein kann.

Ihr Beitrag zur Kunst, zur Politik und zur Menschlichkeit macht Josephine Baker zu einer einzigartigen Figur der Geschichte. Sie wird als Symbol für den Kampf gegen Ungerechtigkeit und für die Kraft der Kunst, soziale und politische Veränderungen herbeizuführen, in Erinnerung bleiben. Ihr Leben ist ein Beispiel für den Mut, die Kreativität und die Entschlossenheit, die notwendig sind, um die Welt zu verändern. Josephine Bakers Erbe lebt in den vielen Menschen weiter, die von ihrer Geschichte und ihrem Kampf für eine gerechtere Welt inspiriert wurden.


Name:Josephine Freda MacDonald

Alias:Josephine Baker

Geboren am:03.06.1906

SternzeichenZwillinge 22.05. - 21.06

Geburtsort:St. Louis (USA).

Verstorben am:12.04.1975

Todesort:Paris (F).