Max Reger

Name:Max Reger

Geboren am:19.03.1873

SternzeichenFische 20.02 - 20.03

Geburtsort:Brand (D).

Verstorben am:10.05.1916

Todesort:Leipzig (D).

Der deutsche Komponist, Organist, Pianist und Dirigent hat sich vor allem durch seine Orgelwerke einen Namen als anerkannter Künstler gemacht. Seine Leistungen sind vor allem auf dem Gebiet der Weiterentwicklung traditioneller Barockgattungen wie Choralvorspiel, Phantasie, Fuge und Passacaglia zu sehen, darunter besonders seine Choralwerke. Darüber hinaus gilt Max Reger als Meister der chromatischen Polyphonie. Der produktive Musiker beeinflusste die Wiener Schule und ist bis heute gleichfalls bekannt für seine außerordentlichen Werke in der Kammer- Lied-, Chor- und Orchestermusik. Ab 1907 war er Kompositionslehrer am Leipziger Konservatorium, daneben von 1911 bis 1914 Leiter der Meininger Hofkapelle. Reger Knüpfte in seinem Schaffen an Brahms an und gelangte zu einer Synthese moderner Harmonik mit den Formen des Spätbarock und der Klassik. Seine Kompositionen zählten in den 1920er Jahren zu den am meisten interpretierten Werken...
Max Reger wurde am 19. März 1873 in Brand im Fichtelgebirge geboren.

Bereits ab seinem fünften Lebensjahr erhielt er zunächst von der Mutter und später vom Vater Klavierunterricht. Seine Jugend verlebte er in Weiden i. d. Oberpfalz, wo er ab 1884 von Adalbert Lindner in Klavier und Orgel unterrichtet wurde. Bereits als 15-Jähriger komponierte er eigene Werke. Ab dem Jahr 1886 besuchte er die Königliche Präparandenschule, mit dem Ziel, Lehrer zu werden – so wie seine Eltern es wollten. In diesem Jahr lernte er durch sein Orgelspiel in der Stadtpfarrkirche St. Michael vermutlich erstmals den evangelischen Choral kennen. Der Besuch der Bayreuther Festspiele 1888 beeindruckte Reger so nachhaltig, dass er beschloss, Musiker zu werden. Im gleichen Jahr entstand sein erstes Orchesterwerk, eine Ouvertüre h-moll, die dem Musiktheoretiker und späteren Lehrer Hugo Riemann positiv stimmte.

Im Jahr 1889 beendete er die Präparandenschule und betrieb eifrig musikalische Privatstudien. Reger komponierte Kammermusik, darunter ein Streichquartett, das er Joseph Rheinsberger, Professor an der Münchner Akademie der Tonkunst, zusandte. Damit wollte er seinen Vater überzeugen, um den Berufsweg des Musikers einschlagen zu dürfen. Die Bedenken des Vaters blieben, dennoch begann der Sohn am 20. September 1890 am Konservatorium in Wiesbaden seine Studien in den Hauptfächern Klavier und Theorie bei Riemann. Zugleich arbeitete er dort zur Studienfinanzierung als Lehrer für Klavier und Orgel. Im Laufe seiner Studienzeit verband ihn mit seinem Lehrer eine engere Verbindung. Am 27. Juni 1891 beendete er seine Studien. Mit einem freiwilligen Jahr bei Hofkapellmeister Mannstaedt entging Reger einer dreijährigen Militärverpflichtung.

Im Dezember 1892 lieferte er erstmals leichtgängige Walzer-Capricen beim Verlag Augener & Co. in London ab, bei dem er für sieben Jahre unter Vertrag stand und für den er produktiv war. Im Jahr darauf wurden Regers erste fünf Opera veröffentlicht. Der Musiker erteilte im Hause von Bagenski Klavierunterricht, wo er auch seiner späteren Ehefrau Elsa von Bercken, geb. von Bagenski, begegnete. 1893 erfolgten Auftritte als Pianist im Casino und im Konservatorium. In dieser Zeit fand Max Reger seine Berufung als Klavierspieler und er wurde in der Presse als neues Talent gehandelt. Er selbst rezensierte ab diesem Jahr in der Allgemeinen Musik-Zeitung. Der Komponist mit Hang zur Übersteigerung, wie die zeitgenössische Presse über ihn urteilte, machte sich frei vom Musikdogma seines Lehrers Riemann und wandte sich Liszts Werken zu. Die Premiere seiner Cellosonate op. 5 im Oktober 1893 kam nicht gut an.

Regers Uraufführungen der Werke Klaviertrios op. 2, der Violinsonate op. 1, der Cellosonate op. 5 und Liedern in der Sing-Akademie am 14. Februar 1894 wurden ebenfalls von der Kritik verrissen. Der musikalische Misserfolg und eine unglückliche Liebe zu Mathilde Hilf, Tochter eines Wiesbadener Regierungsrats, trieben ihn in erste Depressionen und in den Alkohol. Andererseits erschien im Herbst eine positive Kritik von Arthur Smolian, Lehrer am Badischen Konservatorium in Karlsruhe, zu seinen Debütwerken. Und auch sein ehemaliger Lehrer Riemann bezeichnete Reger in seinem Lexikon als vielseitiges Kompositionstalent. Positiven Bescheid bekam er gleichfalls zu seiner Ouvertüre zu Grillparzers Esther für Klavier zu vier Händen. Am 23. Juli 1895 beendete er das Hauptwerk dieses Jahres, die Orgelsuite op. 16, die er selbst als gelungen betrachtete. Richard Strauss zollte ihm im September des gleichen Jahres Beifall für seine Bach-Bearbeitungen.

Im Jahr darauf machte er die persönliche Bekanntschaft von Richard Strauss und Ferruccio Busoni auf einem Konzert der Museumsgesellschaft in Frankfurt. Im Juli 1897 machte Richard Strauss beim Verlag Jos. Aibl in München Werbung für Max Reger, den er dort als qualifizierten Bearbeiter von Musikstücken empfahl. Eine Zusammenarbeite sollte sich aber erst später ergeben. Sein eigener Verlag in London ließ dagegen zahlreiche Bearbeitungen Regers liegen, lehnte sie ab oder veröffentlichte sie mit Verspätungen. Bewerbungen als Kapellmeister in Heidelberg und Bonn wurden 1898 abgelehnt. Reger flüchtete sich weiter in den Alkohol. Mit der Aufführung von seiner Orgelsuite durch Karl Straube in der Frankfurter Paulskirche begann eine Künstlerfreundschaft, die ein Leben lang andauerte. Reger, mittlerweile alkohol- und nikotinabhängig, kehrte zurück ins elterliche Haus in Weisen. Auch stand eine erneute Operation am Hals wegen eines Geschwürs an.

Die Einsamkeit im elterlichen Haus förderte die Produktivität des Künstlers. Dort vollendete er unter anderem die Walzer op. 22, die Aquarellen op. 25 oder den Donauwalzer sowie die Werke op. 23-26. Reger widmete in dieser Zeit die Choralfantasie "Ein` feste Burg" seinem Unterstützer Straube, die er auch uraufführte. Sie war zugleich der Start zu Regers großen Orgelwerken, die nicht nur einen innovativen und unverwechselbaren Orgelstil ausdrückten, sondern auch seinen wachsenden Erfolg begründeten. Auf Vermittlung von Richard Strauss brachte er seine Werke größtenteils bei den Verlagen Forberg in Leipzig und Jos. Aibl unter. Auch im Jahr 1899 komponierte der Künstler eifrig Klavierstücke, Orgelwerke, Kammermusik und Lieder und Straube setzte die Uraufführungen von Regers Werken fort. Ihm war es stets guter Brauch, sich für Dienste von Freunden und Bekannten mit Werkswidmungen zu bedanken – so beispielsweise mit seinem Opus 29 für die Verlagsvermittlung von Strauss.

Seine vier Sonaten op. 42 fanden 1899 in kurzer Zeit Verbreitung und sie waren sein Debüt für die Gattung der Soloviolinkomposition. Im Jahr 1900 gelang im sein großer Wurf Fantasie und Fuge über Bach. In dieser Zeit fanden auch andere Organisten, selbst aus dem Ausland, Interesse an Regers Kompositionen. Im Dezember 1900 fand die Uraufführung seiner Violinsonate op. 41 in München wohlwollend Aufnahme. Sie zeichnete sich seinerzeit durch eine innovative und bemerkenswerte Sprache aus. Das Jahr 1901 wurde für Reger ein erfolgreiches Jahr, nicht nur dass seine Werke vielfach gespielt wurden, sondern sie fanden auch großen Anklang. Mit seiner Familie wechselte er in diesem Jahr von Weiden nach München, wo er besondere Anerkennung erfuhr. In München begann auch seine umfangreiche Konzerttätigkeit, die eine Grundlage seines Erfolges wurde. Doch er erlebte dort auch kritische Distanz, so zur Uraufführung seiner Inferno-Fantasie 1902.

Im gleichen Jahr wurde seine erste Klarinettensonate hoch gelobt – wegen der impressionistischen Klangsinnlichkeit. Ab dieser Zeit widmete er sich in den folgenden Jahren hauptsächlich der Kammermusik. Am 25. Oktober 1902 heiratete er Elsa von Bercken. Reger war nun auch in der Lage, eine Familie allein zu versorgen. Ein Wechsel zum Leipziger Verlag Lauterbach & Kuhn erwies sich wegen dessen finanzieller Schwäche als nicht vorteilhaft. Seine Modulationslehre fand 1903 große Anerkennung und international weite Verbreitung. Das Jahr 1904 war künstlerisch eine Phase der Vereinfachung . Ab diesem Jahr erntete er die Früchte seiner engagierten Konzerttätigkeit, Ausschlag dazu gab sein Auftritt beim Frankfurter Tonkünstlerfest des Allgemeinen Deutschen Musikvereins ADMV: Reger fand in der Folge zahlreiche Engagements im In- und Ausland. Ab diesem Jahr wurden seine Beethoven-Varianten mit spektakulärem Erfolg gekrönt, die selbst seine schärfsten Kritiker überzeugten. Im Jahr 1905 feierte Reger mit der Aufführung seines sinfonischen Erstlingswerks Sinfonietta grandiose Zustimmungen.

Im Jahr darauf dirigierte der Komponist erstmals – und zwar sein Werk Sinfonietta in Heidelberg. In dieser Zeit erfolgte auch der Austritt aus dem ADMV aufgrund von unüberwindbaren Unstimmigkeiten zwischen ihm und der so genannten Clique der Neudeutschen; später trat er dem Verein wieder bei. Reger feierte internationale Erfolge auf seinen Konzertenreisen bis nach St. Petersburg. 1907 wurde er zum Universitätsmusikdirektor und Professor am Königlichen Konservatorium in Leipzig berufen. Die Aufgabe als Leipziger Professor, für den eigens eine Meisterklasse für Komposition eingerichtet wurde, erfüllte er bis zu seinem Tod. Im gleichen Jahr adoptierte das Ehepaar Reger das Waisenkind Christa (1905-1969). Das Stipendium des C. F. Peters-Verlags machte es ihm möglich, seine große Leidenschaft, die Komposition von Sinfoniewerke, zu leben. Sie bescherte ihm die Anerkennung als großer Komponist – neben Richard Strauss. Für sein Klaviertrio wurde der Komponist mit der Silbernen Medaille für Kunst und Wissenschaft vom hessischen Großherzog ausgezeichnet und für seine Komposition des 1. Teils des 100. Psalms mit dem philosophischen Ehrendoktor. Eine zweite Tochter, Lotti (1907-1963), wurde von dem Ehepaar adoptiert.

Im Jahr 1910 erlebte der Künstler auf dem Reger-Fest in Dortmund, an dem ein repräsentativer Überblick über seine Werke dargeboten wurden, einen beruflichen Höhepunkt. Im gleichen Jahr wurde ihm der medizinische Ehrendoktor der Universität Berlin verliehen. Doch das Jahr wurde auch die Zeit seiner schärfsten Kritiker, darunter Walter Niemann. Sie ließen sein Alkoholproblem wieder hochkommen. 1911 wurde Reger zum Hofkapellmeister Herzog Georgs II. von Sachsen-Meiningen berufen sowie vom Herzog Carl Eduard von Sachsen-Coburg-Gotha zum Hofrat ernannt. Auch in den folgenden Jahren hielten seine unruhigen Konzert- und Lehrtätigkeiten an – mit Erfolg. In seiner rastlosen Arbeit verfiel er erneut dem Alkohol und es folgte 1914 der Zusammenbruch sowie eine Schaffenskrise. Aus dieser kam er erst wieder 1915 heraus, nach einem Umzug nach Jena. Diese Zeit wurde die kurze Epoche seines Spätwerks, die durch elegische Resignation geprägt war. Im Jahr darauf begann wieder eine rasante Konzerttätigkeit alten Ausmaßes.

Max Reger starb am 10. Mai 1916 an Herzversagen im Leipziger Hotel Hentschel.

Name:Max Reger

Geboren am:19.03.1873

SternzeichenFische 20.02 - 20.03

Geburtsort:Brand (D).

Verstorben am:10.05.1916

Todesort:Leipzig (D).