Mohamed Al Fayed wurde am 27. Januar 1933 in Alexandria (Ägypten) als Sohn des Grundschullehrers Aly Al Fayed geboren.
Er wuchs in verarmten Verhältnissen auf. Schon in früher Jugend begann er in seiner Heimatstadt als Straßenverkäufer und Vertreter zu arbeiten. Die Bekanntschaft mit dem Geschäftsmann Adnan Khashoggi ermöglichte Fayed eine erste Festanstellung in dessen Importunternehmen in Saudi-Arabien. 1954 heiratete er Samira Kashoggi, von der er sich jedoch bereits vier Jahre später wieder scheiden ließ. 1966 wurde Al Fayed von einem der reichsten Männer der Welt, dem Sultan von Brunei, als Ratgeber engagiert. Die erfolgreiche Tätigkeit verschaffte ihm Wohlstand und Vermögen. In der ersten Hälfte der 1970er Jahre wechselte Fayed nach Großbritannien. Dort stieg er 1975 für einige Monate in das Management des Bergbau-Konzerns "Lonrho" ein. Meinungsverschiedenheiten mit der Unternehmensleitung zogen seinen Abschied und einen langwierigen Streit mit dem Lonrho-Chef Tiny Rowland nach sich. 1979 erstand Fayed, zusammen mit seinem Bruder Ali, das Ritz Hotel in Paris.
Im Jahr 1985 folgte das britische Unternehmen "Harrods", eines der renommiertesten Londoner Warenhäuser, wobei Fayed in Konkurrenz zum ebenfalls als Kaufinteressent auftretenden Lonrho geriet. Rowland eröffnete eine Kampagne gegen den Konkurrenten und strengte eine Untersuchung an, die 1990 zu unvorteilhaften Ergebnissen für Fayed führte. 1993 schien eine öffentliche Begegnung zwischen beiden Rivalen das Ende der Auseinandersetzung anzukündigen. Kurz darauf brachen jedoch neue Konflikte auf, so dass Fayed den langjährigen Streit erst nach dem Tod Rowlands mit dessen Witwe beilegte. Mehrere Bemühungen Al Fayeds um die Erlangung der britischen Staatsbürgerschaft blieben bisher erfolglos. Sein finanzielles Engagement für soziale und gemeinnützige Projekte konnte die Behörden nicht zum Einlenken bewegen. Auch der Umstand, dass der Geschäftsmann in zweiter Ehe mit einer Britin verheiratet ist und mit ihr vier Kinder britischer Staatsbürgerschaft hat, blieb in dieser Frage ohne Wirkung.
Zugleich rissen die Mutmaßungen über Bestechungs- und Korruptionsversuche Al Fayeds gegenüber britischen Politikern in der Öffentlichkeit nicht ab. Die Affären haben bereits mehreren Ministern ihr Amt gekostet. Mohamed Al Fayed kaufte außerdem das Satiremagazin "Punch" auf, um es neu herauszubringen. Er erwarb weiterhin 1997 den Fußballklub "Fulham FC". Durch die 1997 bekannt gewordene Verbindung zwischen seinem aus erster Ehe stammenden ältesten Sohn, Dodi Al Fayed, und
Diana Frances Spencer sah sich der Vater erneut in seiner Hoffnung auf Erlangung der britischen Staatsbürgerschaft bestärkt. Doch noch im selben Jahr zerstörte der tragische Unfalltod des Paares, der offenbar auf einen Fahrfehler des alkoholisierten Chauffeurs von Fayed beruhte, auch diese Hoffnung. Al Fayed suchte in der Folge die Unfallursache in einem Komplott des Herzogs von Edinburgh gegen Lady Diana und Dodi Fayed. Entsprechende öffentliche Erklärungen brachten ihm eine Verleumdungsklage des Betreffenden ein.
Auch wenn Al Fayed die Anerkennung als britischer Staatsbürger verwehrt blieb, so erhielt er doch mehrere Auszeichnungen: Der erfolgreiche Geschäftsmann ist Ehrenmitglied des Emmanuel College in Cambridge, seit 1993 Offizier der Légion d''honneur. 1985 wurde er mit der Grand Médaille der Stadt Paris ausgezeichnet, 1990 erhielt er den Verdienstorden des italienischen Staates verliehen. 2003 verlegte Al-Fayed seinen Wohnsitz von Surrey in die Schweiz. 2004 beging das traditionsreiche Kaufhaus Harrods in London sein 155. Jubiläum. 2005 zog Al Fayed nach Monaco.
Mohammed Al Fayed war seit 1985 in zweiter Ehe mit Heini Wathen verheiratet, mit der er vier Kinder bekam. Er verstarb am 30. August 2023 in London.
Ergänzende Personencharakterisierung von Mohamed Al Fayed
Mohamed Al Fayed, ein ägyptischer Geschäftsmann und Milliardär, ist eine schillernde Persönlichkeit, deren Leben von Höhen und Tiefen geprägt ist. Neben seiner Rolle als Geschäftsmann hat er auch in den Bereichen Philanthropie und Gesellschaft wichtige Spuren hinterlassen. Diese Charakterisierung beleuchtet Aspekte seines Lebens und seiner Persönlichkeit, die über die typischen biografischen Details hinausgehen.
Unternehmergeist und Visionen
Al Fayed zeichnet sich durch seinen unermüdlichen Unternehmergeist und seine visionären Ideen aus. Schon früh in seiner Karriere zeigte er eine außergewöhnliche Fähigkeit, Geschäftsmöglichkeiten zu erkennen und zu nutzen. Sein Erfolg als Geschäftsmann ist nicht nur auf harte Arbeit zurückzuführen, sondern auch auf seinen strategischen Weitblick. Er versteht es, Trends frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu handeln. Diese Eigenschaft hat ihm geholfen, eine Vielzahl von Unternehmen in unterschiedlichen Branchen erfolgreich zu führen.
Charisma und Führungsstil
Al Fayed ist bekannt für sein Charisma und seine überzeugende Art. Seine Fähigkeit, Menschen für sich zu gewinnen und zu inspirieren, ist bemerkenswert. Dies zeigt sich nicht nur in seinen geschäftlichen Erfolgen, sondern auch in seinen sozialen und philanthropischen Aktivitäten. Sein Führungsstil ist geprägt von einer Mischung aus Strenge und Fürsorglichkeit. Er fordert viel von seinen Mitarbeitern, unterstützt sie aber auch tatkräftig. Diese Kombination hat ihm Loyalität und Respekt eingebracht.
Philanthropisches Engagement
Ein weiterer wichtiger Aspekt von Al Fayeds Persönlichkeit ist sein starkes philanthropisches Engagement. Er hat im Laufe seines Lebens beträchtliche Summen für wohltätige Zwecke gespendet und sich für verschiedene soziale Projekte eingesetzt. Besonders am Herzen liegen ihm dabei Bildungsinitiativen und Gesundheitsprogramme. Sein Engagement in diesen Bereichen zeigt, dass er über seinen geschäftlichen Erfolg hinaus einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft ausüben möchte.
Wie viele prominente Persönlichkeiten war auch Al Fayed nicht frei von Kontroversen. Seine Auseinandersetzungen mit den britischen Behörden, insbesondere im Zusammenhang mit seinem Versuch, die britische Staatsbürgerschaft zu erlangen, sowie seine kritische Haltung gegenüber bestimmten politischen Figuren, haben immer wieder für Schlagzeilen gesorgt. Trotz dieser Kontroversen bleibt er eine respektierte Figur, die für ihre Standhaftigkeit und ihren Mut bekannt ist, gegen den Strom zu schwimmen.
Familienmensch und persönliche Werte
Abseits des Rampenlichts ist Al Fayed ein engagierter Familienmensch. Er legt großen Wert auf die Bindung zu seinen Kindern und Enkeln. Seine Familie spielt eine zentrale Rolle in seinem Leben und seinen Entscheidungen. Er betont oft die Bedeutung von familiären Werten und der Weitergabe von Traditionen und Weisheiten an die nächste Generation. Diese Werte spiegeln sich auch in seiner geschäftlichen Philosophie wider, wo er oft betont, dass langfristiger Erfolg auf soliden und ethischen Grundlagen aufbauen muss.
Leidenschaft für Kultur und Tradition
Al Fayed hat eine tiefe Leidenschaft für Kultur und Tradition. Dies zeigt sich nicht nur in seiner Liebe zur ägyptischen Kultur, sondern auch in seinem Engagement für den Erhalt und die Förderung kultureller Einrichtungen. Seine Restaurierung des Pariser Luxuskaufhauses Le Bon Marché und sein Engagement für die Bewahrung historischer Gebäude und Kunstwerke unterstreichen diese Leidenschaft. Er sieht Kultur als wesentlichen Bestandteil der Identität und als Erbe, das es zu bewahren gilt.
Al Fayed bleibt trotz seines fortgeschrittenen Alters ein Mann mit klaren Visionen für die Zukunft. Er setzt sich weiterhin aktiv für seine Geschäftsinteressen ein und verfolgt neue Projekte mit ungebrochenem Enthusiasmus. Seine Fähigkeit, sich ständig weiterzuentwickeln und an neue Gegebenheiten anzupassen, ist ein Schlüssel zu seinem andauernden Erfolg. Er betont oft, dass Stillstand der größte Feind des Fortschritts ist und dass man stets bereit sein muss, neue Wege zu gehen.
Einfluss auf die Gesellschaft
Der Einfluss von Mohamed Al Fayed auf die Gesellschaft geht über seine geschäftlichen Erfolge hinaus. Seine philanthropischen Beiträge haben das Leben vieler Menschen verbessert, und sein unermüdlicher Einsatz für Gerechtigkeit und Fairness hat ihm Respekt und Anerkennung eingebracht. Er bleibt eine kontroverse, aber auch inspirierende Figur, deren Leben und Werk viele Facetten haben. Seine Geschichte ist ein Beispiel für den Einfluss, den eine einzelne Person auf die Welt haben kann, wenn sie mit Leidenschaft, Entschlossenheit und einem klaren moralischen Kompass handelt.