Peter Handke
Name:Peter Handke
Geboren am:06.12.1942
SternzeichenSchütze 23.11 - 21.12
Geburtsort:Griffen, Kärnten (A).
Handke verbrachte seine Kindheit zum Teil in Kärnten und in Berlin. In Tanzenberg hielt er sich als Internatsschüler auf. 1961 absolvierte Handke in Klagenfurt sein Abitur. Nach der Schule fing er ein Jurastudium in Graz an. Dort lernte er die Grazer Gruppe "Forum Stadtpark" kennen. Es folgten Veröffentlichungen von Prosatexten und eine Mitarbeit beim Rundfunk. 1966 erschien sein Erstlingsroman "Die Hornissen". Handke brach sein Studium ab. Seitdem lebte er als Berufsschriftsteller. Handke wechselte seine Wohnsitze zwischen Deutschland, Österreich und Frankreich. Seit 1991 lebt er in Chaville bei Paris. Handke schaltete sich maßgeblich in die Diskussion um den Krieg im Kosovo und um die Auflösung Jugoslawiens ein. Seine politische Meinung dazu löste eine öffentliche, kontrovers geführte Diskussion aus. Peter Handkes Frühwerk widmet sich sprachkritischen Betrachtungen, die unter anderem Berthold Brecht oder die zeitgenössischen Theaterschriftsteller zum Gegenstand haben.
Frühes Leben und künstlerische Prägung
Sein frühes Leben war geprägt von der Erfahrung des Krieges und einer zerrissenen Familienstruktur, die in seinen späteren Werken immer wieder thematisiert wird. Aufgewachsen in einer ländlichen Umgebung, entwickelte Handke früh eine intensive Beziehung zur Natur, die sich in seiner präzisen und oft poetischen Sprache widerspiegelt. Seine Schulzeit und das Studium der Rechtswissenschaften in Graz brachten ihn in Kontakt mit der österreichischen Avantgarde, insbesondere mit der Grazer Gruppe, die ihn in seiner literarischen Entwicklung nachhaltig beeinflusste. Schon früh zeigte sich Handkes außergewöhnliches Talent, die Grenzen der Sprache auszuloten und neue Ausdrucksformen zu finden.
Literarischer Stil und Themen
Peter Handke ist bekannt für seinen unverwechselbaren literarischen Stil, der sich durch eine präzise, oft reduzierte Sprache und eine tiefgehende Reflexion über die menschliche Existenz auszeichnet. In seinen frühen Werken, wie dem Roman "Die Angst des Tormanns beim Elfmeter" (1970), zeigt sich seine Faszination für die Absurdität des Alltags und die Isolation des Individuums. Handkes Werk ist geprägt von einem ständigen Ringen mit der Sprache und der Suche nach neuen Formen des Ausdrucks. Dabei spielt er immer wieder mit den Erwartungen des Lesers und fordert konventionelle Erzählstrukturen heraus. Seine Arbeiten sind oft introspektiv und selbstreflexiv, wobei er existenzielle Fragen und die Beziehung zwischen Sprache und Wirklichkeit in den Mittelpunkt stellt.
Kontroversen und öffentliche Wahrnehmung
Handkes Karriere war immer wieder von Kontroversen begleitet, insbesondere in Bezug auf seine politischen Äußerungen und seine Haltung zum Balkankonflikt in den 1990er Jahren. Seine Unterstützung für Serbien und seine Kritik an der westlichen Berichterstattung brachten ihm viel Kritik ein und führten zu einer hitzigen öffentlichen Debatte. Diese Kontroversen warfen einen Schatten auf seine literarische Arbeit und polarisierten die öffentliche Meinung über ihn. Dennoch bleibt Handke eine zentrale Figur in der zeitgenössischen Literatur, deren Werk jenseits der politischen Debatten weiterhin große Anerkennung findet. Seine Fähigkeit, tiefgreifende philosophische Fragen aufzuwerfen und sprachlich meisterhaft umzusetzen, macht ihn zu einem der bedeutendsten Autoren seiner Generation.
Persönliche Werte und künstlerische Unabhängigkeit
Ein zentrales Merkmal von Peter Handkes Persönlichkeit ist seine kompromisslose künstlerische Unabhängigkeit. Er hat stets darauf bestanden, seine eigenen Wege zu gehen und sich nicht den Erwartungen der Öffentlichkeit oder des Literaturbetriebs zu beugen. Diese Haltung spiegelt sich auch in seiner Ablehnung konventioneller Narrative und seiner Experimentierfreudigkeit mit literarischen Formen wider. Handkes Werke sind Ausdruck seiner tiefen Überzeugung, dass Literatur ein Mittel zur Erforschung der menschlichen Existenz ist, das frei von äußeren Einflüssen und Erwartungen sein muss. Diese Unabhängigkeit hat ihm zwar oft Kritik eingebracht, aber auch den Respekt und die Bewunderung vieler Kollegen und Leser gesichert.
Einfluss und Vermächtnis
Peter Handke hat die deutschsprachige Literatur nachhaltig geprägt. Seine Werke haben zahlreiche Autoren inspiriert und die literarische Landschaft Österreichs und darüber hinaus maßgeblich beeinflusst. Handkes Experimentierfreudigkeit und seine ständige Auseinandersetzung mit der Sprache haben neue Wege in der Literatur eröffnet und dazu beigetragen, dass er als einer der innovativsten Schriftsteller der Nachkriegszeit gilt. Sein Einfluss reicht weit über die Grenzen der Literatur hinaus, indem er auch das Theater, den Film und die gesellschaftliche Debatte mitgeprägt hat. Mit der Verleihung des Nobelpreises für Literatur im Jahr 2019 wurde sein Lebenswerk international anerkannt, auch wenn die Entscheidung kontrovers diskutiert wurde.
Späte Werke und fortwährende Kreativität
Trotz der Kontroversen und des fortgeschrittenen Alters bleibt Peter Handke ein produktiver Schriftsteller. Seine späten Werke zeichnen sich durch eine zunehmende Reflexion über das Altern, die Zeit und die Vergänglichkeit aus, ohne dabei seine charakteristische sprachliche Präzision zu verlieren. Handke hat es geschafft, seine kreative Energie über Jahrzehnte hinweg aufrechtzuerhalten und immer wieder neue Facetten seiner literarischen Fähigkeiten zu zeigen. Sein Werk bleibt ein lebendiges Zeugnis seines unermüdlichen Strebens nach Erkenntnis und künstlerischer Wahrheit. Auch in Zukunft wird Handke zweifellos weiterhin eine wichtige Stimme in der Weltliteratur bleiben, die sowohl bewundert als auch herausgefordert wird.
1966 - Der Jasager und der Neinsager
1966 - Weissagung und Selbstbezichtigung
1966 - Publikumsbeschimpfung und andere Sprechstücke
1967 - Begrüßung des Aufsichtsrates
1967 - Der Hausierer
1967 - Kaspar
1969 - Deutsche Gedichte
1969 - Die Innenwelt der Außenwelt der Innenwelt
1969 - Prosa, Gedichte, Theaterstücke, Hörspiele, Aufsätze
1969 - Das Mündel will Vormund sein
1970 - Die Angst des Tormanns beim Elfmeter
1970 - Geschichten aus dem Wienerwald von Ödön von Horvath
1970 - Wind und Meer. Vier Hörspiele
1971 - Chronik der laufenden Ereignisse
1971 - Der Ritt über den Bodensee
1972 - Der kurze Brief zum langen Abschied
1972 - Ich bin ein Bewohner des Elfenbeinturms
1972 - Stücke 1
1972 - Wunschloses Unglück
1973 - Die Unvernünftigen sterben aus
1973 - Stücke 2
1974 - Als das Wünschen noch geholfen hat
1975 - Der Rand der Wörter
1975 - Die Stunde der wahren Empfindung
1975 - Falsche Bewegung
1977 - Die linkshändige Frau
1977 - Das Ende des Flanierens
1977 - Das Gewicht der Welt
1979 - Langsame Heimkehr
1980 - Die Lehre der Sainte-Victoire
1981 - Über die Dörfer
1981 - Kindergeschichte
1982 - Die Geschichte des Bleistifts
1983 - Der Chinese des Schmerzes
1983 - Phantasien der Wiederholung
1986 - Die Wiederholung
1987 - Der Himmel über Berlin
1987 - Die Abwesenheit
1987 - Gedichte
1987 - Nachmittag eines Schriftstellers
1989 - Das Spiel vom Fragen oder Die Reise zum sonoren Land
1989 - Versuch über die Müdigkeit
1990 - Noch einmal für Thukydides
1990 - Versuch über die Jukebox
1991 - Shakespeare: Das Wintermärchen
1991 - Abschied des Träumers vom Neunten Land
1991 - Versuch über den geglückten Tag. Ein Wintertagtraum
1992 - Die Stunde, da wir nichts voneinander wussten
1992 - Die Theaterstücke
1992 - Drei Versuche. Versuch über die Müdigkeit. Versuch über die Jukebox. Versuch über den geglückten Tag,
Langsam im Schatten. Gesammelte Verzettelungen
1994 - Die Kunst des Fragens
1994 - Mein Jahr in der Niemandsbucht
1996 - Eine winterliche Reise zu den Flüssen Donau, Save, Morawa und Drina oder Gerechtigkeit für Serbien
1996 - Sommerlicher Nachtrag zu einer winterlichen Reise
1997 - Zurüstungen für die Unsterblichkeit. Königsdrama
1997 - In einer dunklen Nacht ging ich aus meinem stillen Haus
1982 - 1987, 1998 - Am Felsfenster morgens ...
1998 - Ein Wortland. Eine Reise durch Kärnten, Slowenien, Friaul, Istrien und Dalmatien mit Liesl Ponger
1999 - Die Fahrt im Einbaum oder Das Stück zum Film vom Krieg
1999 - Lucie im Wald mit den Dingsda. Mit 11 Skizzen des Autors
1999 - Unter Tränen fragend
2002 - Der Bildverlust oder Durch die Sierra de Gredos
1992-2000, 2002 Mündliches und Schriftliches
2003 - Rund um das Große Tribunal
2003 - Untertagblues. Ein Stationendrama
2003 - Warum eine Küche?
2003 - Sophokles: Ödipus auf Kolonos, Übersetzung
2004 - Don Juan
2005 - Die Tablas von Daimiel
2005 - Gestern unterwegs. Aufzeichnungen November
2006 - Spuren der Verirrten
2007 - Kali. Eine Vorwintergeschichte
2007 - Leben ohne Poesie. Gedichte
2007 - Meine Ortstafeln. Meine Zeittafeln. Essays
2008 - Die morawische Nacht
Gerhart-Hauptmann-Preis
1972
Literaturpreis des Landes Steiermark
1973
Schillerpreis der Stadt Mannheim
1973
Georg-Büchner-Preis (Preisgeld 1999 zurückgegeben)
1975
Filmband in Gold für Drehbuch Falsche Bewegung
1978
Bambi für Regie
1978
Prix Georges Sadoul
1979
Preis der Gilde deutscher Filmtheater
1979
Franz-Kafka-Preis
1983
Kulturpreis des Landes Kärnten
1983
Franz-Grillparzer-Preis
1985
Anton-Wildgans-Preis (abgelehnt)
1986
Literaturpreis der Stadt Salzburg
1987
Großer Österreichischer Staatspreis für Literatur
1988
Bremer Literaturpreis
1991
Franz-Grillparzer-Preis
1993
Ehrendoktorat der Katholischen Universität Eichstätt
1995
Schiller-Gedächtnispreis
2001
Blauer-Salon-Preis des Literaturhaus Frankfurt
2002
Ehrendoktorat der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt
2003
Ehrendoktorat der Paris-Lodron-Universität Salzburg
2004
Siegfried-Unseld-Preis
Name:Peter Handke
Geboren am:06.12.1942
SternzeichenSchütze 23.11 - 21.12
Geburtsort:Griffen, Kärnten (A).
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