Nikolaus Lenau
Name:Nikolaus Niembsch
Alias:Nikolaus Lenau
Geboren am:13.08.1802
SternzeichenLöwe 23.07 - 23.08
Geburtsort:Csatàd / Lenauheim
Verstorben am:22.08.1850
Todesort:Wien
Mit bürgerlichem Namen hieß Nikolaus Lenau Nikolaus Niembsch, Edler von Strehlenau (ab 1822). Lenau wuchs in der erzieherischen Enge einer verarmten Offiziersfamilie auf. Seine Kindheit und Jugend verlebte er in Pest, Trokaj, Wien und Stockerau bei Wien. Von 1812 bis 1815 ging er auf das Piaristengymnasium in Pest. 1816 zog die Familie nach Tokaj, wo er neben Privatunterricht auch Geigen- und Gitarrenstunden bekam. 1817 legte er seine Prüfung am Piaristengymnasium in Sátoraljaújhely ab und 1818 am Gymnasium in Pest. Danach siedelte er über zu seinen wohlhabenden Großeltern väterlicherseits nach Stockerau bei Wien. 1820 erhielt sein Großvater Oberst Josef Niembsch den Adelstitel, den Nikolaus Lenau nach dessen Tod 1822 vererbt bekam. Daraus leitete er seinen Künstlernamen ab.
Nach seiner schulischen Ausbildung studierte er mit finanzieller Unterstützung der Großeltern von 1822 bis 1832 Jura, Philosophie, Landwirtschaft und Medizin in Preßburg, Wien, Ungarisch-Altenburg und Heidelberg, ohne jedoch ein Studium abzuschließen. 1828 konnte er erstmals eines seiner Werke, das Gedicht "Die Jugendträume" in J.G. Seidls Taschenbuch "Aurora" veröffentlichen. Ab 1830 benutzte er sein Pseudonym Lenau. In Württemberg hatte er 1831 erstmals Kontakt zu den Mitgliedern des "Schwäbischen Dichterkreises", dort begegnete er Gustav Schwab, Ludwig Uhland, Justinus Kerner, dem Grafen Alexander v. Württemberg und Carl Mayer. Dem Professor, Redakteur und Dichter Gustav Schwab verdankte er erste Publikationen im Cotta-Verlag. In Stuttgart verkehrte er in verschiedenen Salons, in denen er eigene Gedichte rezitierte.
Von 1832 bis 1833 reiste er nach Amerika, um dort einen Neuanfang zu wagen, der aber scheiterte. Dort traf er auf eine ähnliche Situation wie zu Hause, die ihm keine neuen Motive für sein dichterisches Schaffen vermittelte. In Ferdinand Kürnbergers Roman "Der Amerika-Müde" (1855) wurden seine Erlebnisse verarbeitet. Lenau versuchte mit dieser Reise vor der politischen und geistigen Enge im zeitgenössischen Deutschland zu fliehen. Aufbrüche begleiteten ihn seit seiner Kindheit und auch in späterer Zeit. Diese Heimatlosigkeit übertrug sich auf sein dichterisches Schaffen, in dem er sich zwischen Melancholie und Engagement bewegte. 1833 verliebte Lenau sich in die verheiratete Wienerin Sophie von Löwenthal, in deren Haus er in den Jahren 1837 bis 1841 mit Unterbrechungen lebte. Er begann ein unruhiges Reiseleben zwischen Württemberg und Wien.
Lenau ging mehrere Verlobungen ein, die er als Ausweg aus seiner unglücklichen Liebe betrachtete, - doch keine davon führte zu einem glücklichen Ende. 1836 lernte er den dänischen Theologen Hans Lassen Martensen. Er sowie die Lektüre von Georg Wilhelm Friedrich Hegel beeinflussten sein Denken und Schaffen. Zwischen 1833 und 1842 verfasste Nikolaus seine drei großen Mischformen "Faust" (1836), "Savonarola" (1837) und "Die Albigenser" (1842). Diese dramatischen Werke mit epischem Ton sind gekennzeichnet durch ausgesprochen lyrische Elemente, die sich auch in anderen dramatischen Stücken und in seinen Versepen wiederfinden. Lenaus poetische Produktivität konzentrierte sich vor allen Dingen auf die Naturlyrik. Mit seinen Bildern von der Natur sind zugleich Tod, Vereinsamung, Vergänglichkeit und Verlust verbunden. Lenau schlägt darin einen Ton von Trauer und Melancholie an.
Dem stehen seine politischen oftmals aggressiven und anklagenden Dichtungen gegenüber, die eine europäische Freiheit, Emanzipation, Liberalismus und Demokratie propagieren. Diese beiden Seiten machen die Ambivalenz im dichterischen Schaffen von Nikolaus Lenau aus. Seine lyrischen Werke zeichnen sich nicht nur aus durch reiche Bilder und Metaphern, sondern ebenso durch eine lautmalerische Sprache, die alle Sinne anspricht. 1844 folgte der körperliche und seelische Einbruch, von dem sich Nikolaus Lenau nie mehr erholte. Der sensible Dichter verfiel dem Wahnsinn, erlitt einen Schlaganfall und verübte mehrere Selbstmordversuche. Er kam in geschlossene Heilanstalten in Stuttgart und Wien, in denen er noch insgesamt sechs Jahre verbrachte. Seine Arbeit am "Don-Juan" wurde nie fertiggestellt.
Nikolaus Lenau starb am 22. August 1850 in Oberdöbling/Wien.
1823 - Abschied. Lied eines Auswanderers
1828 - Die Jugendträume
1832 - Winternacht
1835 - Polenlieder
1836 - Faust
1837 - Savonarola
1838 - Stimme des Kindes
1840 - In der Neujahrsnacht
1842 - Die Albigenser
1843 - Waldlieder
1844 - Blick in den Strom
1844 - Eitel nichts!
1844 - Der Postillion
1844 - Don Juan (Fragment)
Name:Nikolaus Niembsch
Alias:Nikolaus Lenau
Geboren am:13.08.1802
SternzeichenLöwe 23.07 - 23.08
Geburtsort:Csatàd / Lenauheim
Verstorben am:22.08.1850
Todesort:Wien
Top 10 der Biografien
Häufig aufgerufene Biografien dieser Woche:
Listen bedeutender Menschen
Die Formel 1 Weltmeister
Die Geschichte der Formel 1 ist eine lange und kollektive Leistung herausragender Fahrer, die im Laufe der Jahrzehnte die Königsklasse des Motorsports geprägt haben. Seit der ersten offiziellen Form...
Die Präsidenten der Vereinigten Staaten
Der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika (The President of the United States of America) ist das zentrale Symbol für die Macht und die Prinzipien der amerikanischen Demokratie. Als Staatsob...
Der Deutsche Aktienindex DAX
Die 30 DAX-Unternehmen und ihre Vorstände und AufsichtsräteDer DAX, Deutschlands bekanntester Aktienindex, spiegelt die Wertentwicklung der 40 größten und liquidesten Unternehmen des Landes wider....
Erfinder, Entdecker, Erleuchtete
Am 21. Juli 1969 betrat ein Amerikaner als erster Mensch den Mond. So wie Neil Armstrong damals "einen großen Schritt für die Menschheit" vollzog, haben zahlreiche Persönlichkeiten vor und nach ihm...