Olympe de Gouges
Name:Marie Gouze
Alias:Olympe de Gouges
Geboren am:07.05.1748
SternzeichenStier 21.04 - 21.05
Geburtsort:Montauban (F).
Verstorben am:03.11.1793
Todesort:Paris (F).
Die französische Aufklärerin, Frauenrechtlerin, Schriftstellerin war Verfasserin der "Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin" von 1791 – ihrer berühmtesten politischen Deklarationsschrift gegen die französische Verfassung. Olympe de Gouges ist ein Gegenentwurf zur männlichen "Déclaration des droits de l’homme et du citoyen" als Grundlage der französischen Verfassung und war der französischen Königin Marie-Antoinette gewidmet. Olympe de Gouges gilt als eine der ersten Frauenrechtlerinnen – mit Wirkung auch außerhalb Frankreichs. Auch als Schriftstellerin und Autorin von gesellschaftspolitischen und sozialkritischen Theaterstücken und Romanen erwies sie sich bereits früh als glühende Anhängerin der Aufklärung und Menschenrechte. Mit ihrer Wandzeitung "Die drei Urnen oder das Wohl des Vaterlandes" und dem Aufruf zur Volkswahl gegen die Terrorherrschaft des Revolutionsführers Robespierre leitete sie im Sommer 1793 ihre Verhaftung ein, die mit ihrer Anhängerschaft zu den Girondisten und zur Monarchie sowie ihrer Aktivitäten als Frauenrechtlerin begründet wurde. Nach Aufenthalten in verschiedenen Gefängnissen, aus denen sie weiter gegen das politische System agitierte und schrieb, wurde sie zum Tod auf dem Schafott verurteilt und hingerichtet...
Olympe de Gouges kam als Marie Gouze am 7. Mai 1748 im südfranzösischen Montauban der Provinz Quercy (im heutigen Département Tarn-et-Garonne) zur Welt.
Sie war eine der jüngeren Töchter des Ehepaares Anne-Olympe und Pierre Gouze aus kleinbürgerlichen Verhältnissen – ihre Mutter war die Wäscherin Anne-Olympe Mouisset, die seit 1756 mit dem Metzger Pierre Gouze verheiratet war. Marie Gouzes leiblicher Vater war vermutlich Jean-Jacques Le Franc de Pompignan, ein katholischer Kleinadeliger, der nach Paris übersiedelte, dort als Literat Bekanntheit erlangte, in die Académie Française aufgenommen wurde und sich nie zu seiner Tochter bekannte. Marie Gouze verbrachte die Kinder- und Jugendjahre in ihrer okzitanischen Geburtsstadt Montauban. Nach den damaligen Gepflogenheiten genossen Mädchen keine oder nur sehr geringe Bildung. Daher wird das junge Mädchen nur elementare Kenntnisse im Lesen und Schreiben gehabt haben. Mit 17 Jahren wurde sie gegen ihren Willen verheiratet – mit Louis-Yves Aubry, einem Gastwirt aus Paris. Er eröffnete dort ein Gasthaus, dank ihrer Aussteuer für diese Ehe. 1766 gebar sie ihren Sohn Pierre. Kurze Zeit später soll ihr Mann bei der Überschwemmung des Flusses Tarn umgekommen sein.
Im Jahr 1768 siedelte die Witwe mit ihrem Sohn nach Paris über, wo bereits ihre Schwester und ihr Schwager lebten. Für den Rest ihres Lebens blieb Marie Aubry, die sich in ihrer Pariser Zeit den Künstlernamen Olympe de Gouges, zusammengesetzt aus dem mütterlichen Zweitvornamen und einer Schreibweisen ihres Mädchennamens Gouze, zulegte, unverheiratet. Sie ging eine freie, über 15 Jahre währende Verbindung zu Jacques Biétrix de Rozières ein, einem adeligen Transportunternehmer in Diensten der königlichen Armee. Der Lebensabschnitt zwischen ihrer Pariser Niederlassung und ihrem ersten Erscheinen als Theaterautorin ist nicht gesichert überliefert. In dieser Zeit von 1768 bis 1784 wird sie sich in Sprach-, Kultur- und politischen Kenntnissen weitergebildet haben. Auch war es die Zeit der ersten literarischen Gehversuche, in denen sie Dramen, Komödien und andere kleine gesellschaftspolitische Stücke verfasste, darunter auch der sozialkritische Titel "Remarques patriotiques", in dem sie ein umfassendes Sozialprogramme formuliert.
Im Jahr 1784 erschien als ihre erste Publikation der Briefroman "Mémoire de Mme. de Valmont", der sich mit biografischem Hintergrund dem zeitgenössischen Problem unehelicher Kindern und der Zwangsverheiratung von Mädchen annahm. Bereits zuvor schrieb sie ein Drama, das die leidvolle Situation der Sklaven in den französischen Kolonien anklagt, angelegt als Theaterstück mit dem Titel "Zamore et Mirza ou l’heureux naufrage". Damit erhob sich die femme de lettres als erste Frau überhaupt öffentlich gegen diese Missstände ihres Landes. Vor allem wirtschaftliche Interessen verhinderten eine Aufführung im Pariser Nationaltheater "Comédie Française". Die Autorin landete auf Geheiß des Herzogs von Duras als Verantwortlicher des königlichen Theaters einige Zeit in der Bastille. Erst 1789, im Jahr der französischen Revolution kam es zur öffentlichen Inszenierung, die als Skandal galt und schnell zur Absetzung des Stückes führte. In dieser Zeit verfasste und veröffentlichte sie – entgegen zahlreicher Anfeindungen wegen ihrer aufklärerischen Idealen - etliche politische Broschüren, Flugblätter und Plakate. Ihr Stück "Le Couvent" wurde 1790 im Théâtre Français Comique & Lyrique aufgeführt.
Im Jahr 1791 schrieb die Vordenkerin ihr zeitgenössisch unpassendstes Werk, die "Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin", nieder – in dem sie gleiche – auch politische - Rechte und Pflichten für die Frauen skizzierte sowie deren existentielle Unabhängigkeit. Ihre Schrift, die sie an die Nationalversammlung schickte, ist zu verstehen als Protestnote und ausdrücklicher Gegenentwurf zur ersten geschriebenen französischen Verfassung in Folge der Revolution, die mit den Leitworten "Liberté, Égalité, Fraternité" angetreten war. Nicht nur waren ihre Verfasser ausschließlich Männer, sondern inhaltlich waren Frauen von der Égalité ausgeschlossen, denn sie fußte auf der "Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte" (Déclaration des Droits de l’Homme et du Citoyen). Im Jahr darauf erschien de Gouges` großer utopischer Roman "Der philosophische Prinz", in dem sie auf radikale Weise die Gleichheit der Frau in allen Rechten thematisiert. Olymp de Gouges‘ letztes Stück, das Drama "L´entrée de Dumourier à Bruxelles ou les vivandiers" von 1793, steckte damals voller politischer Brisanz, denn Dumouriez, der Protagonist des Stückes, wechselte kurz nach der Uraufführung in das Lager des politischen Gegners.
Darüber hinaus mahnte die kritische Autorin öffentlich vor revolutionären Radikalisierungen oder Hetzkampagnen, äußerte sie sich gegen den Terror der Revolutionsherrschaft oder gegen die Todesstrafe – auch für das ehemalige Königspaar. In ihrer Wandzeitung "Les trois urnes ou le salut de la patrie" warb sie für eine direkte Volkswahl und wurde dabei am 20. Juli 1793 verhaftet, als sie sie plakatieren wollte. Olympe de Gouges wurde zunächst für kurze Zeit in der Commune de Paris eingesperrt und dann in der Abtei de Saint-Germain des Pres sowie in weiteren Revolutionsgefängnissen untergebracht. Es folgten langwierige Verhöre und eine Hausdurchsuchung. Selbst im Arrest blieb sie aktiv und schrieb unbeugsame Briefe, unter anderem an das Revolutionstribunal. Die katastrophalen Zustände im Arrest reiben sie auf, erschöpfen sie und lassen sie erkranken. Ab dem 28. Oktober saß sie in der "Conciergerie" im Pariser Palais de la Cité, einem Gefängnis mit 1.200 Insassen, ein. Am 1. November wurde ihr der Prozess vor dem Sondergericht als höchste richterliche Instanz gemacht. Ihr Urteil: Tod durch die Guillotine. Das Gericht ließ keine Berufung zu und das Urteil wurde am Nachmittag auf dem Place de la Concorde vollstrecken.
Olympe de Gouges starb am 3. November 1793 in Paris durch Enthauptung.
Name:Marie Gouze
Alias:Olympe de Gouges
Geboren am:07.05.1748
SternzeichenStier 21.04 - 21.05
Geburtsort:Montauban (F).
Verstorben am:03.11.1793
Todesort:Paris (F).
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