Rainer Werner Fassbinder

Name:Rainer Werner Fassbinder

Geboren am:31.05.1945

SternzeichenZwillinge 22.05. - 21.06

Geburtsort:Bad Wörishofen (D).

Verstorben am:10.06.1982

Todesort:München (D).

Der deutsche Schauspieler und Autor drehte 42 Filme, mit denen er als eigenwilliger Filmemacher zu einem der einflussreichsten Regisseure des Neuen Deutschen Films avancierte. Seine frühen Streifen, die sich stark an den Werken von Douglas Sirk orientieren, kommen dem Hollywood-Melodram nahe. Zeigten seine frühen Filme Probleme von Randgruppen, so befassten sich seine späteren Werke mit aktuellen politischen Fragen. Mit Filmen wie "Die Ehe der Maria Braun" (1978), "Lillie Marlene" (1980) oder "Lola" (1981) konnte er auch breitere Publikumserfolge verzeichnen. Rainer Werner Fassbinder erhielt fünf Bundesfilmpreise und mehrere internationale Auszeichnungen...
Rainer Werner Fassbinder wurde am 31. Mai 1945 als Sohn eines Arztes und einer Dolmetscherin in Bad Wörishofen geboren.

Noch bevor Rainer Werner Fassbinder das Abitur machte, verließ er die Schule. Er fing an, bei seinem Vater in einem Hausverwalterbüro in Köln zu arbeiten. In den Jahren von 1963 bis 1966 nahm er am Fridl Leonhard Studio in München Schauspielunterricht. Dort traf er auf die Schauspielerin Hanna Schygulla, die später unter seiner Regie zum Star wurde. In den beiden Jahren 1966 und 1967 drehte er die ersten zwei Kurzfilme "Die Stadtstreicher" und "Das kleine Chaos". Im Jahr 1966 wurde Fassbinder für seinen Film "Nur eine Scheibe Brot. Dialog über einen Auschwitzfilm" mit dem dritten Preis im Dramenwettbewerb der "Jungen Akademie München" ausgezeichnet. 1967 kam er zum "action-theater" in München, für das er Stücke selbst schrieb und bearbeitete sowie schauspielerte. Zu der Aufführung "Leonce und Lena" war er erstmals als Regisseur tätig. Später führte er dort sein eigenes Stück, das melodramatische Gastarbeiterstück "Katzelmacher" (1969) auf.

Nachdem sich die Gruppe aufgelöst hatte, gründete er das "anti-theater" mit den Mitgliedern Peer Raben, Kurt Raab, Hanna Schygulla und anderen. Das Ensemble erregte Aufmerksamkeit mit unkonventionellen Theater- und Fernsehstücken. 1969 drehte Fassbinder seinen ersten Fernsehfilm mit dem Titel "Liebe ist kälter als der Tod", der jedoch ohne größere Beachtung blieb. Im gleichen Jahr wurde "Katzelmacher" erfolgreich verfilmt. Für diese Arbeit konnte er den Fernsehpreis der Akademie der Darstellenden Künste und die Filmbänder in Gold des Bundesfilmpreises 1970 für Buch, Regie und Produktion einheimsen. Rainer Werner Fassbinder lebte indes nicht nur exzessiv, sondern war auch überaus produktiv. Allein im Jahr 1979 entstanden unter seiner Regie die Filme "Das Kaffeehaus", "Whity", "Die Niklashauser Fahrt", "Der Amerikanische Soldat", "Warnung vor einer heiligen Nutte" und "Pioniere in Ingolstadt". Im gleichen Jahr schrieb er die Hörspiele "Preparadise sorry now" und "Ganz in weiß". Zusätzlich schrieb er eigene Theaterwerke, bearbeitete und inszenierte Theaterstücke.

Fassbinder wurde der populärste Regisseur des Neuen Deutschen Films. 1971 wurde das Stück "Händler der vier Jahreszeiten" verfilmt, in dem es um einen betrogenen und gemiedenen Mann geht, der sich zu Tode säuft. Im Jahr darauf wurde die Fernsehserie "Acht Stunden sind kein Tag" gesendet. Das gesellschaftskritische Stück war umstritten und wurde auch nicht mehr wie zuvor geplant verlängert. In dem Fernsehfilm "Angst essen Seelen auf" (1974) stellt Fassbinder die Liebe einer alternden deutschen Putzfrau und eines marokkanischen Gastarbeiters dar. Das Filmthema erregte große Aufmerksamkeit. Fassbinder zeigte sich mit diesem Werk als subtiler Filmemacher. In diesem Jahr schloss er die Dreharbeiten zu Theodor Fontanes "Effi Briest" ab; das Werk wurde auf der Berlinale mit Erfolg gezeigt. Zugleich leitete er für eine Spielzeit das "Theater am Turm" in Frankfurt. Seinen Erfolg in Deutschland versuchte Fassbinder mit den beiden Filmen "Chinesisches Roulette" und "Despair - eine Reise ins Licht" im Ausland auszuweiten, indem er eine internationale Rollenbesetzung wählte.

Im Jahr 1977 fand dann das New Yorker Fassbinder-Festival mit zahlreichen seiner Filme statt. Die Veranstaltung wurde ein Erfolg, Fassbinder wurde als neuer deutscher Filmemacher international gefeiert. Im Jahr darauf beteiligte sich Fassbinder unter acht weiteren Regisseuren an der Produktion "Deutschland im Herbst", die die Entführung und Ermordung Hanns-Martin Schleyers kritisch inszenierte. Der melodramatische Film "Die Ehe der Maria Braun" über Deutschland in der Nachkriegszeit wurde ein internationaler Erfolg. Das Werk wurde prämiert mit dem deutschen Filmband in Gold und dem Großen Preis der Filmtage von Orleans. Der Fassbinder-Streifen "Ein Jahr mit 13 Monden", im Jahr 1978 verfilmt, handelt von einem tragischen Mann, der sich aus Liebe zur Frau umoperieren lässt und dennoch scheitert. 1980 verfilmte Fassbinder den Roman "Berlin Alexanderplatz" von Alfred Döblin, eine Wunscharbeit des Regisseurs. Doch die Publikumsreaktionen fielen nicht so aus wie erwartet, auch in Fachkreisen bildete sich keine einhellig begeisterte Meinung darüber. Dennoch gilt die dreizehnteilige Verfilmung als ein Höhepunkt in der Fernsehgeschichte.

Im gleichen Jahr wurde der Kino-Film "Lili Marleen" ausgestrahlt, der ein breites Publikum begeisterte. Das Werk entstand aufgrund Erinnerungen der Sängerin Lale Andersen. In dieser Zeit entstand auch Fassbinders erster Dokumentarfilm "Theater in Trance". 1982 wurde Fassbinders Film "Die Sehnsucht der Veronika Voss" ein großer Erfolg. Der Film erzählt den Abstieg eines ehemaligen Ufa-Stars. Auf der 32. Berlinale wurde das Werk mit dem Goldenen Bären geehrt. Ebenfalls in diesem Jahr wurde der Roman "Querelle" von Jean Genet als letztes Projekt von Fassbinder verfilmt. Er lebte nicht nur im Leben seine Exzessivität ungehalten aus, sondern auch in seiner Theater- und Filmarbeit. Fassbinders Produktivität war sprichwörtlich. Neben seinen Verfilmungen von zwei bis drei Werken im Jahr war er auch für die Bühne und das Fernsehen tätig. Die gleichzeitige Einnahme von Kokain und Schlaftabletten sollen Fassbinders Tod verursacht haben.

Rainer Werner Fassbinder starb am 10. Juni 1982 in München.
1966 - This Night
1966 - Der Stadtstreicher
1967 - Das kleine Chaos
1969 - Liebe ist kälter als der Tod
1969 - Katzelmacher
1969 - Götter der Pest
1969 - Warum läuft Herr R. Amok?
1970 - Rio das Mortes
1970 - Das Kaffeehaus
1970 - Whity
1970 - Die Niklashauser Fart
1970 - Der amerikanische Soldat
1970 - Warnung vor einer heiligen Nutte
1970 - Pioniere in Ingolstadt
1971 - Händler der vier Jahreszeiten
1972 - Die bitteren Tränen der Petra von Kant
1972 - Wildwechsel
1972 - Acht Stunden sind kein Tag
1972 - Bremer Freiheit
1973 - Welt am Draht
1973 - Nora Helmer
1973 - Martha
1973 - Angst essen Seele auf
1974 - Fontane Effi Briest
1974 - Faustrecht der Freiheit
1974 - Wie ein Vogel auf dem Draht
1975 - Mutter Küsters'' Fahrt zum Himmel
1975 - Angst vor der Angst
1975 - Ich will doch nur, dass ihr mich liebt
1976 - Satansbraten
1976 - Chinesisches Roulette
1976 - Bolwieser
1977 - Frauen in New York
1977 - Despair - Eine Reise ins Licht
1977 - Deutschland im Herbst
1978 - Die Ehe der Maria Braun
1978 - In einem Jahr mit 13 Monden
1979 - Die dritte Generation
1979 - Berlin Alexanderplatz
1980 - Lili Marleen
1981 - Lola
1981 - Theater in Trance
1981 - Die Sehnsucht der Veronika Voss
1982 - Querelle

Name:Rainer Werner Fassbinder

Geboren am:31.05.1945

SternzeichenZwillinge 22.05. - 21.06

Geburtsort:Bad Wörishofen (D).

Verstorben am:10.06.1982

Todesort:München (D).