Walther von der Vogelweide

Name:Walther von der Vogelweide

Geboren am:01.01.1170

SternzeichenJungfrau 24.08 -23.09

Geburtsort:(Unbekannt)

Verstorben am:01.01.1230

Todesort:(Möglicherweise in Würzburg)

Der deutschsprachige Lyriker des Mittelalters galt bereits im 13. Jahrhundert als größter deutscher Minnesänger und Sangspruchdichter. Walter von der Vogelweide glich die Sangspruchdichtung an den Minnesang an. Sein Verdienst ist es unter anderem, den Themenbereich von der Moral und Lehre erweitert zu haben, so dass seine Sangspruchdichtung auch zeitgenössische politische Probleme erörtert – in polemisch-satirischer Art. Er erneuerte den traditionellen Minnesang, indem er ihn aus der Klage der einseitigen Liebe erlöste und die gegenseitige Zuneigung einführte. Über den Standesbegriff der Herrin setzte Walther von der Vogelweide den Begriff der Frau, wodurch in seinen Liedern die gegenseitige Liebe möglich wurde...
Walter von der Vogelweide wurde um 1170 geboren.

Über die biografischen Daten von Walther von der Vogelweide ist wenig bekannt. Laut eigenen Aussagen lernte er in Österreich singen “unde sagen”. Auch ist nichts bekannt über seinen Geburtsort und seinen Stand. Weiterhin ist auch nicht geklärt, ob sein Beiname ein Herkunftsname ist oder selbst beigelegter Künstlername. Walther von der Vogelweide war vermutlich ein fahrender Sänger, der sich mit seiner Kunst an verschiedenen Adelshöfen seinen Brotverdienst erwarb. Bis 1198 hielt er sich an dem Hof des Babenberger Herzogs Friedrich I. in Wien auf. Danach zog er von 1198 bis 1201 an den Hof des Stauferkönigs Philipp und von 1212 bis 1213 an den Hof des Welfen Otto IV. Ab 1213 hielt er sich im Umkreis Kaiser Friedrichs II. auf , so wie ein Dankesspruch um 1220 belegt. Es folgten weitere Aufenthalte an Fürsten- und Adelshöfe wie zum Beispiel von Hermann von Thüringen, an denen er seine Sangsprüche und Minnesang präsentierte. Eine sichere Quelle existiert, die den Aufenthalt Walthers von der Vogelweide dokumentiert. In einem Reiserechnungsbuch des Passauer Bischofs Wolfger von Erla ist zu Martinstag am 11. November 1203 eine Eintragung nachzulesen, die “Waltherus cantor de Vogelwiede” als Geschenkempfänger erwähnt.

Walther von der Vogelweide entwickelte die traditionelle Spruchdichtung weiter, indem er über deren moralisch-belehrende Absicht hinausging und sie als politische Satire und Polemik verwendete. Er thematisierte mit diesem Medium aktuelle politische und geistige Fragen. Die frühesten Spruchdichtungen gehen vermutlich auf das Jahr 1198 zurück. Die Dichtungen für den Stauferkönig Philipp "ich saz ûf eime steine" oder "Magdeburger Weihnachtsspruch" wurden seinen bekanntesten. Als Hofdichter pries Walther von der Vogelweide nicht nur seinen Brotgeber, sondern verunglimpfte auch dessen Feinde. Mit jedem weiteren Brotgeber änderten sich demnach auch die Protagonisten in der Spruchdichtung oder sie blieben ein Leben lang Zielscheibe der Kritik. So war Papst Innonzenz III. eine Figur, gegen die Walther lebenslang schrieb, denn der Papst schlug sich auf die Sympathieseite von dem Welfen Otto von Poitou, der wiederum ein Gegner des Stauferkönigs Philipp war. Nach dem Tod von Philipp (1208) bezog er gegen diesen literarisch Front und gegen Otto IV., dessen Nachfolger, den er zuvor jedoch anpries. Walthers Kritik spielte sich ab vor seiner Idealvorstellung von einem Herrscher, der sich nicht einzulassen hatte auf machtpolitische Ränkespiele.

So gehörte zu seinem Ideal eines Herrschers auch die Freigebigkeit als soziale Zuwendung an die materiell Bedürftigen. Aber auch die eigene wirtschaftliche Sicherung ist Gegenstand von Walthers Dichtung, die zum Erfolg führte, als ihm Friedrich II. ein Lehen gewährte. Weitere Gönner waren Herzog Bernhard von Kärnten, Erzbischof Engelbert zu Köln, Markgraf Dietrich von Meißen oder Graf Diether von Katzenellenbogen, die er auch in seinen Liedern besang. Walther von der Vogelweide war ein sehr vielseitiger Sangspruchdichter und Minnesänger, dessen Popularität bis heute anhält. Er begann den traditionellen Minnesang nach der Weise von Reinmar des Alten. Doch schon bald führte Walther Neuerungen ein, die darüber hinaus führten. In der Minne beklagte der Ritter die Unerreichbarkeit der Liebe zu seiner Herrin. Diese Einseitigkeit hob Walther von der Vogelweise auf, indem er auf der gegenseitige Liebe bestand. Dazu stellte er den Begriff der Frau über den Begriff der Herrin als Standesbezeichnung, so dass diesbezüglich die sozialen Schranken aufgehoben wurden und die gegenseitige Gefühlsäußerung möglich wurde.

Im Rahmen dieser unterschiedlichen Auffassung wurde die sogenannte “Walther-Reinmar-Fehde” berühmt, in der Walther die Werke von Reimnar parodierte wie zum Beispiel in dem Stück "Ir sult sprechen willekomen". Walther von der Vogelweide bearbeitete in seinem Alterswerk auch religiöse Themen wie in dem Titel “Vil wol gelobter got”, der einen deutlich skeptischen Ton trägt. Zu seinem Gesamtwerk gehören weiterhin ein Marienleich, Kreuzzugslieder oder Gedichte über Weltabsage. In seiner “Elegie” gestaltete er einen Lebensrückblick, der wohl gegen 1230 verfasst wurde.

Walther von der Vogelweide starb um 1230. Er soll im Kreuzgang des Neumünsters zu Würzburg begraben liegen.

Name:Walther von der Vogelweide

Geboren am:01.01.1170

SternzeichenJungfrau 24.08 -23.09

Geburtsort:(Unbekannt)

Verstorben am:01.01.1230

Todesort:(Möglicherweise in Würzburg)