John Fitzgerald Kennedy wurde als zweites von neun Kindern des Unternehmers und Diplomaten Joseph P. Kennedy und dessen Frau Rose, geb. Fitzgerald, am 29. Mai 1917 in Brookline, Massachusetts geboren.
Kennedy ist in sehr wohlhabenden Verhältnissen aufgewachsen. Erzogen wurde er im katholischen Glauben. 1926 zog die Familie nach New York. Ab 1930 besuchte John F. Kennedy das katholische Internat in Canterbury, Connecticut, und wechselte 1931 in das protestantische Internat in Chaote, Connecticut. Nach dem Abschluss der Highschool studierte John F. an der Harvard University von 1936 bis 1940 Politische Wissenschaften. Während des 2.Weltkrieges war er Offizier in der US-Marine. Kennedy litt früh an dramatischen Schmerzen im Rücken, weshalb er noch lange Zeit nach dem Krieg im Marinelazarett von Chelsea behandelt werden musste. 1945 wandte sich Kennedy der Politik zu und trat der Demokratischen Partei bei. 1946 wurde er ins US-Repräsentantenhaus gewählt und 1952 für Massachusetts in den Senat. 1955 musste John F. Kennedy eine langwierige Operation an der Wirbelsäule überstehen, die aber kaum Linderung verschaffte. Am 12. September 1953 heiratete er
Jacqueline Lee Bouvier, mit der er drei Kinder bekam. Caroline,
John F Kennedy jr und Patrick Bouvier Kennedy, der zwei Tage nach seiner Geburt starb.
Kennedy nominierte 1956 Adlai Stevenson als Präsidentschaftskandidaten beim Demokratischen Parteitag. Er selbst unterlag als Kandidat für die Vizepräsidentschaft. 1957 erhielt er den
Pulitzer-Preis für sein Buch "Profiles in Courage" (zu deutsch "Zivilcourage") - eine biographische Skizze von politischen Persönlichkeiten mit Zivilcourage. Ab 1960 war er Führer des liberalen Flügels der Demokratischen Partei. Nach seiner Nominierung stellte sich Kennedy 1960 der Präsidentschaftswahl. Der Texaner und Senator
Lyndon B. Johnson wurde als Kandidat für die Vizepräsidentschaft vorgesehen. Der Präsidentschaftswahlkampf fand gegen den Kandidaten der Republikaner,
Richard Nixon, statt. Zum ersten Mal in der Geschichte einer Präsidentschaftswahl der USA wurden Fernsehberichte zum Wahlkampf übertragen. Kennedys großer Vorteil lag sicher auch an dem selbstsicheren und überzeugenden Auftreten gegenüber seinem Kontrahenten Nixon. Was die Öffentlichkeit nicht wusste ist, dass Kennedy aufgrund seiner Schmerzen fast den gesamten Wahlkampf auf Krücken überstehen musste.
Kennedy konnte die Wahl dennoch knapp für sich behaupten und wurde 1961 der 35. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Präsident Kennedy billigte 1961 die von Exilkubanern und der CIA geplante Invasion Kubas, um
Fidel Castro zu stürzen. Das Landemanöver in der Schweinebucht scheiterte und wurde eine persönliche Blamage für Kennedy, der noch erwog, US-Truppen nach Laos zu entsenden. Im Juni traf sich Kennedy mit dem sowjetischen Ministerpräsidenten zu Gesprächen. Sie einigten sich auf ein neutrales Laos. Am 13. August 1961 reagierte die Sowjetunion mit dem Bau der Berliner Mauer auf den anhaltenden Flüchtlingsstrom aus dem Osten. Kennedy wurde energisch. Er entsandte weitere US-Truppen in die geteilte Stadt. Die Situation drohte zu eskalieren, als die DDR Volkspolizei amerikanischen Soldaten den Zugang nach Ost-Berlin verweigerte. Darin sah Kennedy eine Verletzung der alliierten Verträge. Russische und amerikanische Panzer nahmen an der Grenzlinie zur DDR Stellung.
Am Checkpoint Charly standen sie sich stundenlang gegenüber - jede Reaktion auf einer der Seiten hätte den Krieg zur Folge haben können. Ohne diplomatische Gespräche zogen sich beide Seiten am frühen Abend wieder zurück. Im selben Jahr sandte Kennedy knapp 20.000 US-Soldaten nach Südvietnam und führte damit einen Krieg, unter dem vor allem die Zivilbevölkerung zu leiden hatte. Der Grund waren Auseinandersetzungen zwischen dem Regime des unter Missbrauchs der Staatsgewalt diktatorischen Präsidenten Ngè Dinh Dièm. Als es zu Strafaktionen Dièms kam, antworteten Buddhistische Mönche mit der Selbstverbrennung. Erstmals wurden Kriegsberichterstattungen auch im Fernsehen übertagen. Die Folge waren zahllose Demonstrationen in der ganzen Welt. Kennedy reagierte und bemühte sich vergebens um ein schnelles Kriegsende.
Im Jahr 1962 hatte das "Unternehmen Schweinebucht" die "Kubakrise" zur Folge, in der Sowjets Atomraketen mit dem Ziel USA auf Kuba stationiert hatten. Kennedy verlangte am 22. Oktober den sofortigen Abzug der Raketen und verhängte gleichzeitig eine Seeblockade nach Kuba, um weitere Stationierungen zu verhindern. Nochmals stand die USA kurz vor einem Krieg mit der Sowjetunion. Das Kräftemessen endete nach 13 bangen Tagen als
Nikita Chruschtschow der amerikanischen Forderung nachgibt. Am 26. Juni 1963 besuchte Kennedy Berlin, um seine Solidarität mit der geteilten Stadt zu demonstrieren. Vor dem Schöneberger Rathaus sagte er an der Seite von
Willy Brandt,: "Heute ist der stolzeste Satz, den jemand in einer freien Welt sagen kann:
Ich bin ein Berliner". Kennedy sagte auch zukünftig der Bundesrepublik Deutschland die Unterstützung der USA zu. Im Anschluss begann Kennedy seine Entspannungspolitik zwischen Ost und West zur Beendigung des Kalten Krieges. Die USA und die Sowjetunion installierten "Das Rote Telefon", welches eine direkte Verbindung zwischen Moskau und Washington darstellte, um zukünftig beiden Regierungen in Krisensituationen eine schnelle Kommunikation zu ermöglichen.
Im Jahr 1963 einigte sich Kennedy mit der Sowjetunion und Großbritannien auf ein Atomteststoppabkommen. Im selben Jahr begann Kennedy mit dem Wahlkampf für eine nächste Amtszeit. Am 22. November besuchte er Dallas, Texas. Bei der Fahrt mit einem offenen Auto durch die Stadt wurde er von Schüssen in Kopf und Nacken getroffen. Kennedy war sofort tot. Beigesetzt wurde John Fitzgerald Kennedy auf dem Nationalfriedhof in Arlington. Der Tod Kennedys stürzte die Welt in tiefe Trauer und Verständnislosigkeit. Lee Harvey Oswald wurde als mutmaßlicher Schütze wenige Stunden nach dem Attentat verhaftet und zwei Tage später, bei der Verlegung vom Stadt- ins Bezirksgefängnis, von dem Nachtklubbesitzer Jack Ruby aus Dallas erschossen. 1979 wurde Oswald nach einer Untersuchung von seiner Schuld befreit. Wer den Tod Kennedys zu verantworten hat, bleibt bis heute ein Rätsel und wirft viele Fragen auf.