Amos Oz

Name:Amos Klausner

Alias:Amos Oz

Geboren am:04.05.1939

SternzeichenStier 21.04 - 21.05

Geburtsort:Kerem Avraham (Jerusalem, Israel)

Verstorben am:28.12.2018

Todesort:Bedach Tikwa (Israel)

Der israelische Schriftsteller und Journalist schuf ein umfassendes Werk von Romanen, Erzählungen, Essays und Kinderbüchern. Der studierte Literat schloss sich in den 1950er Jahren der israelischen Kibbuz-Bewegung an, kämpfte später im Sinai und auf den Golan-Höhen gegen die arabischen Nachbarn und lehrte hebräische Literatur an der Universität. In steter Auseinandersetzung mit den persönlichen Erfahrungen und allgemeinen Problemen seiner Zeit avancierte Amos Oz aber auch zum international bekanntesten Schriftsteller Israels. Als solcher setzt er sich nachhaltig für Ausgleich und Verständigung im Konflikt mit der arabischen Welt ein...
Amos Klausner wurde am 4. Mai 1939 in Kerem Avraham (Jerusalem) geboren.

Sein Vater war Bibliothekar und entstammte einer aus Russland gebürtigen und zionistisch orientierten Emigrantenfamilie. Er ist der Großneffe des Gelehrten Joseph Gedalja Klausner, der aus Odessa stammte. Seine Großeltern flüchteten 1917 von Odessa nach Vilnius und wanderten 1933 von dort mit ihrem Sohn Jehuda Arie, Amos'' Vater, nach Palästina aus. Seine Mutter Fania Klausner, geb. Mußmann, kam 1934 als 21-Jährige nach Palästina. 1952 trat Oz nach dem Freitod seiner Mutter dem Kibbuz Hulda bei und nahm seinen den Namen Amos Oz an (dt. etwa Kraft und Stärke). Nach der Grundschule brach Amos 1954 die Oberschule ab, weshalb der Teenager in Konflikt mit der Familie geriet. Er absolvierte darauf dreijährigen Wehrdienst. 1960 nahm Oz ein Studium der Literatur und Philosophie an der Hebräischen Universität in Jerusalem auf, das er 1963 mit dem Bachelor of Arts abschloss.

Bereits während des Studiums publizierte Oz 1961 bis 1963 seine ersten Kurzgeschichten, die in der Literaturzeitschrift "Keshet" veröffentlicht wurden. Im Anschluss an das Studium kehrte Oz in den "Chulda"-Kibbuz zurück, in dem er sich bis 1986 engagierte. Dort wurde er auch als Oberschullehrer tätig. Von 1987 bis 2005 übernahm Oz eine Professur für Hebräische Literatur an der Ben-Gurion-Universität in Beersheba. Während des Sechstagekrieges von 1967 und im Jom-Kippur-Krieg von 1973 kehrte Oz zum israelischen Militär zurück, um jeweils auf der Sinai-Halbinsel und auf den Golan-Höhen zum Einsatz zu kommen. Sein politisches und soziales Engagement verband Oz frühzeitig aber auch mit literarischen Tätigkeiten. Er schrieb zahlreiche Artikel und Essays zum Konflikt zwischen Israel und den arabischen Staaten, die in den Printmedien veröffentlicht wurden und in denen er für eine Annäherung zwischen beiden Seiten und eine diplomatische Lösung eintrat.

Im Jahr 1967 redigierte Oz die "Gespräche mit israelischen Soldaten", woraus sich eine Gruppe kritischer israelischer Intellektueller bildete, die für einen Dialog mit der arabischen Welt eintraten. 1977 entstand daraus die israelische Friedensbewegung "Schalom achschaw" ("Frieden jetzt"). Auf dem im engeren Sinne literarischen Gebiet verfasste Oz mehr als 15 Romane und Erzählungen, die in 26 Sprachen übersetzt wurden und ihn zum international bekanntesten Schriftsteller Israels machten. Bereits 1965 erschien mit "Arzot Ha-Tan" ("Länder des Schakals") seine erste Anthologie mit Erzählungen über das Leben im Kibbuz. Dasselbe Thema hatte 1966 sein Romandebüt "Makom Acher" ("Keiner bleibt allein") zum Gegenstand. Auch die nachfolgenden Werke Ozs entsprangen der Auseinandersetzung mit seinen unmittelbaren Lebensumständen in Israel, die sich in vielen Fällen aber auch auf andere Welten übertragen lassen.

Auf besondere Resonanz stießen die Romane "Kufsa Sch’chora" ("Black Box", 1987) und "Al Tagidi Laila" ("Nenn die Nacht nicht Nacht", 1994). Anlässlich des in den 1990er Jahren initiierten Friedensprozesses zwischen Israel und Palästinensern trat Oz immer wieder für eine Autonomie der besetzten Gebiete und deren rasche Umwandlung in einen palästinensischen Staat ein, was ihm manche Kritik im eigenen Lande vor allem von religiös-fundamentalistischen Kreisen bescherte. Gegen die Eskalation sowohl der israelischen Militärgewalt als auch des palästinensischen Terrors mahnt er insbesondere nach Ausbruch der so genannten Zweiten Intifida im Herbst 2000 zu einem Ausgleich und einer friedlichen Lösung. Der Schriftsteller wurde mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet. Schon 1966 erhielt er den Holon-Preis, ein Jahrzehnt später folgte der Brenner-Preis für Literatur. 1985 verlieh man ihm die Lotus-Verdienstmedaille der USA und 1988 den Wingate-Preis. Oz wurde 1993 in Deutschland mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geehrt.

Im Jahr 1998 erhielt er den "Israel-Preis" für Literatur und 2003 den Preis der Geschwister-Korn-und-Gerstenmann-Stiftung. 2004 wurde er mit dem Preis für ausländische Literatur des Senders France Culture ausgezeichnet. Im Herbst 2004 wurde Oz für sein Lebenswerk mit dem WELT-Literaturpreis geehrt. Die Auszeichnung wurde ihm zugleich für den im selben Jahr erschienenen Roman "Geschichte von Liebe und Finsternis" verliehen. Das Buch, das auch im Oktober 2004 auf der Frankfurter Buchmesse (mit dem Schwerpunkt "Arabien") vorgestellt wurde, schildert in einer Kombination von Autobiografie, Familiensaga und politischer Geschichte Israels die Emigration der europäischen Juden nach Palästina und ihren dortigen schwierigen Neubeginn.

Privat war er mit Nily Zuckermann verheiratet und Vater von drei Kindern. Im August 2005 wurde Oz der Goethe-Preis der Stadt Frankfurt in der dortigen Paulskriche verliehen. 2007 erhielt er den Prinz-von-Asturien-Preis. 2008 wurde er mit dem Stefan-Heym-Preis der Stadt Chemnitz geehrt. Zu seinen weiteren Auszeichnungen gehören die Ehrendoktorwürden der Universitäten Antwerpen (2008) und Lodz (2013), der Franz-Kafka-Literaturpreis (2013), der Siegfried-Lenz-Preis (2014) sowie der Mount Zion Award (2017), u.v.a.

Amos Oz starb am 28. Dezember 2018 in Petach Tikwa, Israel.
1965:
Arzot Ha-Tan (Länder des Schakals)

1966:
Makom Acher (Keiner bleibt allein)

1967:
Siach Lo-Chamim (Gespräche mit israelischen Soldaten)

1968:
Michael Scheli (Mein Michael)

1971:
Ad Mavet (Bis zum Tode)

1973:
Laga’at Ba-Majim Laga’at Ba-Ruach (Berühr das Wasser, berühr den Wind)

1974:
Anaschim Acherim (Andere Leute)

1976:
Har Ha-Eza Ha-Ra’a (Der Berg des bösen Rats)

1978:
Sumchi

1979:
Be’or Ha-Tchelet Ha-Asa (Im Licht des leuchtenden Blau)

1982:
Menucha Nechona (Der perfekte Frieden)

1983:
Po We-Schem B-Erez Israel (Im Lande Israel)

1987:
Kufsa Sch’ora (Black Box)

1989:
Lada’at Ischa (Eine Frau erkennen)

1994:
Al Tagidi Laila (Nenn die Nacht nicht Nacht)

1997:
Dem Tod entgegen

1998:
Das Schweigen des Himmels. Über S. J. Agnon

2001:
Ein anderer Ort

2002:
Allein das Meer

2004:
Geschichte von Liebe und Finsternis

Name:Amos Klausner

Alias:Amos Oz

Geboren am:04.05.1939

SternzeichenStier 21.04 - 21.05

Geburtsort:Kerem Avraham (Jerusalem, Israel)

Verstorben am:28.12.2018

Todesort:Bedach Tikwa (Israel)