Ernst Ludwig Kirchner
Name:Ernst Ludwig Kirchner
Geboren am:06.05.1880
SternzeichenStier 21.04 - 21.05
Geburtsort:Aschaffenburg (D).
Verstorben am:15.06.1938
Todesort:Frauenkirch-Wildboden (CH).
Bereits während seiner Schulzeit wurde Ernst Ludwig Kirchner im Zeichnen unterrichtet. 1890 erfolgte der Umzug der Familie ins sächsische Chemnitz. 1901 schloss er die Schulzeit ab. Im gleichen Jahr begann er, an der Technischen Hochschule in Dresden Architektur zu studieren. Zugleich ging er seinen künstlerischen Interessen nach und besuchte eine private Kunstschule. In den Jahren 1903 und 1904 unterbrach er sein Studium in Dresden und schrieb sich an der Technischen Hochschule in München ein. Dort besuchte er eine Ausstellung, auf der er auf die Werke der Künstlergruppe "Phalanx" und der französischen Neo-Impressionisten stieß. 1904 kehrte er nach Dresden zurück und setzte seine Ausbildung fort. In diese Zeit fiel die Anfertigung erster Holzschnitte und der ersten Bilder, die noch dem Jugendstil verhaftet waren. Er lernte die Maler Erich Heckel und Karl Schmidt-Rottluff kennen. Sie gründeten gemeinsam 1905 die Künstlergruppe "Die Brücke".
Am 15. Juni 1938 erschoss sich Ernst Ludwig Kirchner in seinem Haus in Frauenkirch-Wildboden.
Ernst Ludwig Kirchner ist eine Schlüsselfigur des deutschen Expressionismus und Mitbegründer der Künstlergruppe „Die Brücke“. Sein Werk zeichnet sich durch lebendige Farben, dynamische Formen und eine intensive Ausdruckskraft aus. Diese Charakterisierung beleuchtet Kirchners Persönlichkeit, seine künstlerische Entwicklung, die Herausforderungen, die er überwand, und seinen bleibenden Einfluss auf die Kunstwelt.
Frühe Jahre und Ausbildung
Ernst Ludwig Kirchner zeigte schon früh ein starkes Interesse an Kunst. Nach dem Abitur begann er 1901 ein Architekturstudium an der Technischen Hochschule Dresden, wo er jedoch schnell seine wahre Leidenschaft für die Malerei entdeckte. Gemeinsam mit Fritz Bleyl, Erich Heckel und Karl Schmidt-Rottluff gründete er 1905 die Künstlergruppe „Die Brücke“, die sich zum Ziel setzte, eine neue, expressivere Form der Kunst zu entwickeln. Diese Gruppe bildete den Kern der deutschen expressionistischen Bewegung und spielte eine entscheidende Rolle in Kirchners künstlerischer Entwicklung.
Künstlerische Genialität und Stil
Kirchners Werke zeichnen sich durch ihre intensiven Farben, dynamischen Linien und emotional aufgeladene Themen aus. Er war stark beeinflusst von den fauvistischen Malern und den Werken von Edvard Munch. Seine Kunst reflektiert eine tiefgehende Auseinandersetzung mit der Moderne, oft durch Darstellungen urbaner Szenen, die die Hektik und Anonymität des Großstadtlebens einfangen. Seine Darstellungen von Menschen, besonders Akte und Tänzerinnen, sind durchdrungen von einem starken Ausdruck innerer Gefühle und Spannungen.
Charakterliche Eigenschaften
Kirchner war ein leidenschaftlicher und oft exzentrischer Künstler, der stets nach neuen Ausdrucksformen suchte. Seine Persönlichkeit war geprägt von einem ständigen Streben nach künstlerischer und persönlicher Freiheit. Er war ein engagierter und oft kompromissloser Verfechter der künstlerischen Moderne und scheute sich nicht, gegen die konservativen Strömungen seiner Zeit anzukämpfen. Kirchner lebte intensiv und mit einer tiefen Hingabe an seine Kunst, was sich in seinem umfangreichen Werk widerspiegelt.
Herausforderungen und Widerstände
Das Leben und die Karriere Kirchners waren von zahlreichen Herausforderungen geprägt. Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs hatte tiefgreifende Auswirkungen auf ihn. Kirchner meldete sich freiwillig zum Militärdienst, erlitt jedoch bald darauf einen Nervenzusammenbruch und wurde 1915 aus dem Dienst entlassen. Diese Erfahrung hinterließ tiefe psychische Wunden, die seine künstlerische Arbeit und sein persönliches Leben nachhaltig beeinflussten. Trotz seiner gesundheitlichen Probleme schuf er weiterhin bedeutende Werke, doch die NS-Zeit brachte weitere Schwierigkeiten. Die Nationalsozialisten diffamierten seine Kunst als „entartet“, was zur Beschlagnahmung und Zerstörung vieler seiner Werke führte.
Einfluss und Vermächtnis
Kirchners Einfluss auf die Kunstgeschichte ist tiefgreifend. Er war eine treibende Kraft des Expressionismus und seine Werke hatten einen nachhaltigen Einfluss auf die moderne Kunst. Sein dynamischer Stil und seine expressive Farbgebung prägten nicht nur seine Zeitgenossen, sondern auch nachfolgende Generationen von Künstlern. Kirchner trug dazu bei, den Weg für die abstrakte Kunst zu ebnen und die Rolle des Künstlers als individuellen Ausdrucksträger zu betonen. Seine Werke sind heute in den bedeutendsten Museen der Welt zu finden und genießen hohes Ansehen.
Spätere Jahre und Tod
Nach seiner Entlassung aus dem Militärdienst zog Kirchner in die Schweiz, wo er hoffte, Ruhe und Erholung zu finden. In Davos lebte und arbeitete er bis zu seinem Tod. Trotz einiger Phasen der Besserung blieb sein Leben von gesundheitlichen Problemen und Depressionen überschattet. Am 15. Juni 1938 nahm sich Kirchner im Alter von 58 Jahren das Leben. Sein Tod markierte das Ende eines bewegten und intensiven Künstlerlebens, hinterließ jedoch ein reiches künstlerisches Erbe, das weiterhin bewundert und studiert wird.
Fazit
Ernst Ludwig Kirchner war ein visionärer Künstler, dessen Werk und Leben die Kunst des 20. Jahrhunderts maßgeblich prägten. Seine Fähigkeit, tiefgehende emotionale und psychologische Zustände in seinen Werken darzustellen, machte ihn zu einer Schlüsselfigur des Expressionismus. Trotz der zahlreichen Herausforderungen, die er bewältigen musste, hinterließ Kirchner ein beeindruckendes künstlerisches Erbe, das weiterhin einen bedeutenden Einfluss auf die moderne Kunst hat. Seine Arbeiten zeugen von einer einzigartigen Kombination aus technischer Meisterschaft und expressiver Kraft, die die Betrachter bis heute in ihren Bann zieht.
Name:Ernst Ludwig Kirchner
Geboren am:06.05.1880
SternzeichenStier 21.04 - 21.05
Geburtsort:Aschaffenburg (D).
Verstorben am:15.06.1938
Todesort:Frauenkirch-Wildboden (CH).
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