E.T.A. Hoffmann

Name:Ernst Theodor Amadeus Hoffmann

Alias:E.T.A. Hoffmann

Geboren am:24.01.1776

SternzeichenWassermann 21.01 - 19.02

Geburtsort:Königsberg (D).

Verstorben am:25.06.1822

Todesort:Berlin (D).

Der deutsche Schriftsteller, Jurist, Komponist, Kapellmeister, Musikkritiker, Zeichner und Karikaturist erlangte als wichtiger Prosadichter der Romantik Bekanntheit. Neben Märchen, Geschichten und Novellen schrieb Ernst Theodor Amadeus Hoffmann auch kritische Texte. Im Grundsatz ist sein Werk gekennzeichnet vom Thema des Dualismus, den er variationsreich darstellt beispielsweise als Gegensatz von phantasiereicher Kunst und bürgerliche Normalität. Oftmals sind seine Stücke in einer gebrochenen Perspektive geschrieben, die die Grenzen von Fiktion und Realität verwischt. Mit seiner sonderbaren Verfremdungen in seinen Kunstmärchen und Novellen bereicherte er dieses Genre. Außerdem beschäftigte sich Hoffmann erfolgreich mit Musik und der Malkunst...
Ernst Theodor Amadeus Hoffmann, eigentlich Ernst Theodor Wilhelm Hoffmann, wurde am 24. Januar 1776 als Sohn eines Rechtsanwalts in Königsberg geboren.

Hoffmann studierte in den Jahren von 1792 bis 1795 Jura in Königsberg. Während seines Studiums beschäftigte er sich mit dem Zeichnen und Malen, aber auch schon mit dem Schreiben und dem Komponieren. Von 1796 bis 1798 hielt er sich beruflich in Glogau auf und absolvierte dort 1798 sein Referendar-Examen. Danach siedelte er bis 1800 nach Berlin über und bestand dort 1800 sein Assessor-Examen. Berufs wegen kam er dann von 1800 bis 1802 nach Posen und in den folgenden zwei Jahren nach Plock an der Weichsel, wo er wegen einer Karikatur eine Strafversetzung einhandelte. In Warschau war er von 1804 bis 1807 als Regierungsrat tätig und knüpfte die ersten Kontakte zu romantischen Schriftstellern. Als Warschau von Napoleons Truppen besetzt wurde, verlor Hoffmann seine Stelle im Staatsdienst. 1807 landete er in Berlin und später in Bamberg. Dort hatte er zunächst eine Stelle als Musikdirektor am Theater inne. Nach seiner Ablösung von diesem Posten blieb er dennoch dort in unterschiedlichen Positionen als Kapellmeister, Theatermaler, Komponist oder Theaterarchitekt beschäftigt. Zusätzlich unterrichtete er Musik.

Seine leidenschaftliche Zuneigung zu seiner Schülerin Julia Mark beeinflusste dabei sein literarisches Schaffen. Ihre Person spiegelt sich in den beiden Figuren Julia und Cäcilia der Erzählsammlung "Fantasiestücke in Callots Manier" (1814–1815) und in der Erzählung "Nachricht von den neuesten Schicksalen des Hundes Berganza" (1814) wider. In den beiden Jahren 1813 und 1814 betätigte sich Hoffmann als Kapellmeister in Dresden. 1816 wurde seine zwei Jahre zuvor beendete Oper "Undine" in Berlin uraufgeführt. Das Werk mit dem Text von Friedrich de la Motte-Fouqué wurde von Karl Maria von Weber überaus positiv aufgenommen. Sein Freund Theodor Gottlieb von Hippel verschaffte ihm eine Stelle im preußischen Staatsdienst. Um seinen Lebensunterhalt bestreiten zu können, musste Hoffmann wieder in seinen juristischen Beruf als Brotverdienst zurückkehren. 1816 wurde er Kammergerichtsrat. In dieser Zeit war Hoffmann literarisch außerordentlich produktiv. Ab 1819 war er Mitglied in der "Immediatkommission zur Ermittlung hochverräterischer Verbindungen und anderer gefährlicher Umtriebe", die nach den Karlsbader Beschlüssen demagogische Aktivitäten verfolgte.

Durch die Karlsbader Beschlüsse wurden unter anderem die Presse und andere Veröffentlichungen überwacht. Sie verfolgten insbesondere liberales und nationales Gedankengut. Andererseits äußerte sich die Kommission von Hoffmann gegen Eingriffe der Polizei. Ab 1821 war er Mitglied im Oberappelationssenat des Kammergerichts, der obersten Instanz der Strafgerichtsbarkeit von Preußen. Doch mit seinem Märchen "Meister Floh" (1822) und dem Roman "Kater “Murr" (1820–1822) handelte sich Hoffmann ein Verfahren wegen "Verletzung der Amtsverschwiegenheit" ein. In diesen Stücken schilderte er seine Doppeltätigkeit als Staatsdiener und Künstler in satirischer Weise. Ernst Theodor Amadeus Hoffmann war ein vielseitig begabter Künstler. Er selbst konnte sich lange Zeit nicht für eine bestimmte künstlerische Form entscheiden. Anfangs stellte sich ihm die Frage zwischen Malerei und Musik. Zunächst betätigte er sich als Musiker. Seiner Bewunderung zu Wolfgang Amadeus Mozart gab er darin Ausdruck, dass er seinen eigentlichen dritten Taufnamen Wilhelm durch Amadeus ersetzte. Mit der Fertigstellung der Novelle "Ritter Gluck" legte er dann den Schwerpunkt auf die literarische Tätigkeit.

Hoffmann war überwiegend als Prosadichter tätig und schrieb vorwiegend Märchen, Geschichten und Novellen, aber auch kritische Essays. Seine Einzelwerke fasste er unter erzählerische beziehungsweise thematische Aspekte zusammen zu großen Sammlungen. Seine Romane wie zum Beispiel "Elexiere des Teufels" (1815/1816), "Nachtstücke" (1816/1817) und "Kater Murr" knüpfen an die traditionellen Schauerromane an. Darin werden unter anderem die Gefährdung des Menschen durch das Unheimliche thematisiert sowie die Frage nach der Grenze zwischen Genie und Wahnsinn. Andererseits sind die abenteuerlichen Geschichten voller Spannung geschrieben und kurzweilig zu lesen. In "Kater Murr" parodiert Hoffmann den Bildungsroman als doppelte Autobiografie in der Gestalt des Katers und des Musikers. Das Thema des Dualismus durchzieht sein Werk wie ein roter Faden, den er variationsreich ausgestaltet. So kommt darin der Gegensatz zwischen Kunst und Leben vor oder zwischen äußerer Realität und Innenwelt. Das Groteske äußert sich in der Kollision zwischen kleinbürgerlicher Normalität und der künstlerischer Phantasie. Eine Lösung findet sich nur in der Kunst als Harmonisierung.

Weiterhin zeigt Hoffmann auf, dass das Ignorieren der Zusammenschau von Innen und Außen den Verfall des Bewusstseins bedeutet. Dem Leser von vielen Hoffmanns Stücken wird die Grenze von Realität und Schein oftmals verwischt durch die mehrfache Brechung in der Erzählperspektive. Seine späteren Werke wie zum Beispiel "Des Vetters Eckfenster" (1822) nähert sich dagegen der realistischen Erzählung des 19. Jahrhunderts an, indem sie eher von der äußeren Realität handeln. Zu seinen weiteren Werken zählen unter anderem "Fantasiestücke in Callot`s Manier" (1814–1815), "Seltsame Leiden eines Theater-Direktors" (1819), "Klein Zaches genannt Zinnober" (1919), "Die Seraptions-Brüder. Gesammelte Erzählungen und Märchen" (1819–1821) oder "Prinzessin Brambilla. Ein Capriccio nach Jakob Callot" (1821).

Ernst Theodor Amadeus Hoffmann starb am 25. Juni 1822 in Berlin.


Ergänzende Personencharakterisierung von E.T.A. Hoffmann

E.T.A. Hoffmann, ein herausragender Vertreter der deutschen Romantik, war weit mehr als nur ein Schriftsteller und Komponist. Seine Persönlichkeit und seine kreativen Talente erstreckten sich über eine Vielzahl von Bereichen, was ihn zu einer der faszinierendsten Figuren seiner Zeit macht. Diese ergänzende Personencharakterisierung beleuchtet einige der weniger bekannten, aber ebenso bedeutenden Aspekte von Hoffmanns Leben und Charakter, um ein umfassenderes Bild dieses vielseitigen Genies zu zeichnen.

Kreative Vielseitigkeit und künstlerische Begabung

Ernst Theodor Amadeus Hoffmann war ein wahres Multitalent. Neben seiner Tätigkeit als Schriftsteller war er ein begabter Komponist, Maler und Zeichner. Diese künstlerische Vielseitigkeit spiegelt sich in seinen literarischen Werken wider, die oft von einer tiefen Musikalität und bildlichen Vorstellungskraft geprägt sind. Hoffmanns musikalische Kompositionen und seine Tätigkeit als Kapellmeister beeinflussten seine Erzählweise und die Struktur seiner Geschichten, die oft eine symphonische Qualität aufweisen.

Phantasie und Realitätsflucht

Ein zentraler Aspekt von Hoffmanns Persönlichkeit war seine außergewöhnliche Phantasie und seine Neigung zur Realitätsflucht. Seine Werke sind durchdrungen von fantastischen Elementen, die die Grenzen zwischen Realität und Imagination verschwimmen lassen. Diese phantastischen Geschichten, oft gespickt mit surrealen und grotesken Details, reflektieren Hoffmanns eigene Sehnsucht, dem Alltag zu entfliehen und in die unendlichen Weiten der Vorstellungskraft einzutauchen. Diese Fähigkeit, neue Welten zu erschaffen und das Unbekannte zu erforschen, machte Hoffmann zu einem Pionier der phantastischen Literatur.

Dunkle und melancholische Züge

Hoffmanns Werke und sein Leben waren häufig von dunklen und melancholischen Zügen geprägt. Seine Geschichten enthalten oft Elemente des Unheimlichen und Bedrohlichen, die tief in den menschlichen Ängsten und psychologischen Abgründen verwurzelt sind. Diese düsteren Themen spiegeln Hoffmanns eigene innere Kämpfe und seine Auseinandersetzung mit den Schattenseiten der menschlichen Existenz wider. Seine Fähigkeit, diese dunklen Aspekte der Psyche zu erforschen und literarisch zu gestalten, zeugt von seiner tiefen psychologischen Einsicht und seiner künstlerischen Kühnheit.

Rechtliche Karriere und Doppelleben

Ein faszinierender Aspekt von Hoffmanns Leben war sein Doppelleben als Jurist und Künstler. Trotz seiner Leidenschaft für die Künste war Hoffmann gezwungen, eine Karriere im Staatsdienst zu verfolgen, um seinen Lebensunterhalt zu sichern. Diese juristische Tätigkeit bot ihm jedoch auch eine einzigartige Perspektive auf die Gesellschaft und die menschliche Natur, die seine literarischen Werke bereicherte. Hoffmanns Fähigkeit, zwischen diesen beiden Welten zu balancieren, zeugt von seiner außergewöhnlichen Disziplin und seinem unermüdlichen Streben nach künstlerischer Verwirklichung.

Einfluss von Alkohol und Exzessen

Ein weiteres bedeutendes Merkmal von Hoffmanns Persönlichkeit war sein exzessiver Lebensstil. Er war bekannt für seinen hohen Alkoholkonsum und seine Vorliebe für wilde Feiern und gesellige Zusammenkünfte. Dieser Hang zu Exzessen beeinflusste sowohl sein persönliches Leben als auch seine kreative Produktion. Die Ausschweifungen dienten ihm oft als Flucht vor den Belastungen seines Alltags und als Quelle der Inspiration. Gleichzeitig führten sie jedoch auch zu gesundheitlichen Problemen und persönlichen Konflikten, die sein Leben überschatteten.

Einfühlungsvermögen und menschliche Wärme

Trotz seiner düsteren literarischen Themen war Hoffmann bekannt für sein Einfühlungsvermögen und seine menschliche Wärme. Er hatte eine tiefe Sensibilität für die Gefühle und Erfahrungen anderer Menschen, was sich in seinen feinfühligen und vielschichtigen Charakterdarstellungen widerspiegelt. Hoffmanns Fähigkeit, die inneren Welten seiner Figuren zu ergründen und darzustellen, machte ihn zu einem Meister der psychologischen Erzählkunst. Seine Empathie und sein Mitgefühl zeigten sich auch in seinen persönlichen Beziehungen, in denen er oft als loyaler Freund und vertrauenswürdiger Berater geschätzt wurde.

Einfluss auf die Kunst und nachfolgende Generationen

Hoffmanns Einfluss erstreckte sich weit über seine eigene Zeit hinaus. Seine phantastischen Erzählungen und sein innovativer Stil inspirierten zahlreiche Schriftsteller, Künstler und Komponisten nach ihm. Besonders die Surrealisten und die Autoren der phantastischen Literatur des 20. Jahrhunderts sahen in Hoffmann einen Vorläufer und Wegbereiter. Seine Werke, die die Grenzen zwischen Realität und Fiktion aufheben, haben eine anhaltende Faszination und Relevanz und dienen weiterhin als Quelle der Inspiration und des Studiums.

Kritische Selbstreflexion und Ironie

Ein weiteres charakteristisches Merkmal von Hoffmanns Persönlichkeit war seine kritische Selbstreflexion und sein feiner Sinn für Ironie. Er war sich der Widersprüche und Herausforderungen seines eigenen Lebens und Schaffens bewusst und setzte diese oft bewusst in seinen Werken ein. Diese ironische Distanz ermöglichte es ihm, seine eigenen Schwächen und die seiner Zeitgenossen zu beleuchten, ohne dabei den moralischen Zeigefinger zu erheben. Hoffmanns Selbstironie und sein kritischer Blick auf die Welt verliehen seinen Erzählungen eine zusätzliche Tiefe und Komplexität.

Romantische Sehnsucht und idealistische Träume

Trotz seiner oft dunklen und ironischen Sichtweise war Hoffmann auch von einer tiefen romantischen Sehnsucht und idealistischen Träumen erfüllt. Seine Werke sind durchzogen von einer Suche nach Schönheit, Wahrheit und Liebe, die oft in Kontrast zu den rauen Realitäten des Lebens steht. Diese romantische Sehnsucht verleiht seinen Geschichten eine poetische und emotionale Kraft, die über das bloß Fantastische hinausgeht und universelle menschliche Erfahrungen anspricht.

Resilienz und kreative Energie

Hoffmanns Leben war geprägt von zahlreichen beruflichen und persönlichen Rückschlägen, doch seine Resilienz und unerschöpfliche kreative Energie halfen ihm, diese Herausforderungen zu überwinden. Trotz gesundheitlicher Probleme und beruflicher Unsicherheiten schaffte er es, ein beeindruckendes literarisches und musikalisches Werk zu hinterlassen. Hoffmanns Fähigkeit, seine inneren Dämonen zu bekämpfen und seine Kreativität trotz widriger Umstände aufrechtzuerhalten, zeugt von seiner außergewöhnlichen Willenskraft und seinem tiefen Engagement für die Kunst.

Fazit

E.T.A. Hoffmann war eine vielschichtige und faszinierende Persönlichkeit, deren künstlerische Vielseitigkeit, phantastische Imagination, dunkle und melancholische Züge, juristisches Doppelleben, exzessiver Lebensstil, Einfühlungsvermögen, kritische Selbstreflexion, romantische Sehnsucht und Resilienz ihn zu einer der bedeutendsten Figuren der deutschen Romantik machen. Sein Leben und Werk sind ein beeindruckendes Zeugnis für die Komplexität und Tiefe der menschlichen Erfahrung und die transformative Kraft der Kunst. Hoffmanns Vermächtnis wird auch in Zukunft Künstler, Schriftsteller und Leser weltweit inspirieren und bereichern.


Name:Ernst Theodor Amadeus Hoffmann

Alias:E.T.A. Hoffmann

Geboren am:24.01.1776

SternzeichenWassermann 21.01 - 19.02

Geburtsort:Königsberg (D).

Verstorben am:25.06.1822

Todesort:Berlin (D).