Friedrich Karl Flick

Name:Friedrich Karl Flick

Geboren am:03.02.1927

SternzeichenWassermann 21.01 - 19.02

Geburtsort:Berlin (D).

Verstorben am:05.10.2006

Todesort:Auen am Wörthersee (A).

Als Sohn des Flick-Konzern-Gründers Friedrich Flick (1883-1972), der sich als früher Finanzier der Nationalsozialisten an der Ausbeutung von KZ-Häftlingen und Zwangsarbeitern bereicherte, trug der Unternehmer an einem schweren, aber unverschuldeten Erbe. Friedrich Karl Flick fand indessen trotz weiterer politischer Verstrickungen seines Hauses, die etwa 1983 in der Parteispendenaffäre kulminierten, zu großem wirtschaftlichen Erfolg in der Bundesrepublik, aufgrund dessen er zu den reichsten Menschen Deutschlands zählte...
Friedrich Karl Flick wurde am 3. Februar 1927 in Berlin, als Sohn von Friedrich Flick und Marie Flick (geb. Schuß), geboren.

Der Vater zählte als Gründer des Flick-Konzerns zu den größten Industriellen in der Weimarer Republik. Während der nationalsozialistischen Herrschaft unter Adolf Hitler profitierte Friedrich Flick von seinen guten Beziehungen zur NSDAP-Führung, die er finanziell unterstützte, um sein Unternehmen mit Hilfe der billigen Arbeitskraft von KZ-Häftlingen und Zwangsarbeitern zu einem europäischen Montan-Imperium auszubauen. Nachdem Friedrich Karl Flick 1944 mit dem Abitur in Bad Tölz von der Schule abgegangen war, absolvierte er ein Praktikum im familieneigenen Betrieb Maxhütte.

Von 1946 bis 1951 studierte er Betriebswirtschaftslehre in München, wo er als Diplom-Kaufmann abschloss. 1965 folgte noch die Promotion zum Dr. rer. pol. Erste praktische Erfahrungen sammelte Flick im Konzern des Vaters, der sein Unternehmen nach einer kurzen Haftstrafe binnen weniger als 20 Jahren bis zum Ende der 1960er Jahre erneut zu einem Imperium aufbauen konnte. Bereits 1957 stieg Friedrich Karl Flick in den Konzern der Familie ein, wo er von 1961 bis 1985 als persönlich haftender Gesellschafter und Geschäftsführer tätig war. Nachdem der Vater Friedrich Karl zu seinem Nachfolger bestellt hatte, schied sein älterer Bruder, Otto Ernst, nach einer erfolglosen Prozessführung gegen den Vater 1966 aus dem Unternehmen aus.

Im selben Jahr verstarb Flicks Mutter, Marie Schuß. Nach dem Tod des Vaters erbte Friedrich Karl Flick 1972 mit 330 Unternehmen, 300.000 Beschäftigten und einem Umsatz von rund 18 Milliarden DM das damals größte deutsche Wirtschaftsimperium. Anfangs standen ihm die Söhne seines Onkels, Friedrich Christian Flick und Gert-Rudolf Flick, in der Leitung des Konzerns zur Seite, die Friedrich Karl Flick jedoch 1975 alleine übernahm. In den Jahren 1983 bis 1985 deckte ein Bundestags-Untersuchungsausschuss in Bonn die so genannte "Flick-Affäre" auf. Mit der nach ihm benannten Parteispendenaffäre hatte der Unternehmer eine Serie politischer Skandale um illegale Wirtschaftsspenden an Politiker und Parteinen eröffnet, die unter Beteiligung zahlreicher anderer Unternehmen und Politiker bis heute anhält.

Nachdem der Unternehmer 1975 Daimler-Benz-Aktien im Wert von fast zwei Milliarden DM verkauft hatte, ließ er sich von ihm wohl gesonnenen Politikern entsprechende Anträge auf Steuerbefreiung genehmigen. Dafür verteilte der Flick-Manager Eberhard von Brauchitsch großzügige Parteispenden in Bonn: So waren von 1969 bis 1980 ca. 15 Millionen DM an die CDU/CSU, 6,5 Millionen DM an die FDP und 4,3 Millionen DM an die SPD geflossen. In die Affäre waren der damalige FDP-Bundeswirtschaftsminister Otto Graf Lambsdorff, dessen Vorgänger und Parteikollege Hans Friderichs, CDU-Bundestagspräsident Rainer Barzel und der neue CDU-Bundeskanzler Helmut Kohl verwickelt.

Der entlassene Brauchitsch, der zurückgetretene Lambsdorff und Friderichs wurden wegen Steuerhinterziehung verurteilt. Barzel trat von seinem Amt als Bundestagspräsident zurück. Kurz nach der Parteispendenaffäre zog sich Flick aus der aktiven Leitung des Konzerns in Düsseldorf zurück: Im Dezember 1985 verkaufte er die Flick-Gruppe an die Deutsche Bank AG, die das Industrie-Imperium später in Einzelfirmen zerlegt an die Börse brachte. Den Verkaufserlös legte Flick nach eigenen Angaben zu ca. 10 % in Immobilien an; den Rest investierte er in Aktien und Anleihen in Nordamerika, Europa und Fernost. Den Sitz seiner Vermögensverwaltung verlegte er 1994 von Düsseldorf nach Wien, den Hauptwohnsitz in die Steiermark.

Im Jahr 1990 heiratete Flick in dritter Ehe die Österreicherin Ingrid Ragger. Die Kärntnerin machte ihn als 72-Jährigen noch einmal zum Vater von den Zwillingen Katharina Victoria und Friedrich Karl (1999). Aus der zweiten Ehe stammen die Töchter Alexandra und Elizabeth. 2001 lehnte die Flick-Familie eine Beteiligung an der Stiftungsinitiative der deutschen Wirtschaft zur Entschädigung von NS-Zwangsarbeitern ab. Flick, der 2002 mit einem geschätzten Vermögen von 5,4 Milliarden Euro unter den reichsten Deutschen auf dem siebten Platz rangierte, hielt an dieser ablehnenden Haltung fest. Seit Jahresbeginn 2003 stand die Flick-Familie erneut im Zentrum des öffentlichen Interesses, das ein Neffe Friedrich Karl Flicks, Friedrich Christian Flick, mit dem Projekt einer Sammlung moderner Kunst auf sich zog.

Da sich der Familienkonzern bekanntlich am nationalsozialistischen Unrechtsregime bereichert hatte, wurde die Forderung erhoben, den Ursprung der Kunstsammlung zu klären. Im September 2004 wurde die umstrittene "Flick-Collection" in Berlin eröffnet. Friedrich Karl Flick lebte mit seiner Frau in einer mondänen Villa am Wörthersee, wohin er sich aus seinem vorherigen, bisweilen ausschweifenden Lebensstil zurückgezogen hatte.

Friedrich Karl Flick starb am 5. Oktober 2006 im Alter von 79 Jahren am Wörthersee.


Vater und Konzerngründer Friedrich Flick
Neffe Friedrich Christian Flick
Die 100 reichsten Deutschen
Die 100 reichsten Menschen der Welt


Ergänzende Personencharakterisierung

Erbe eines Wirtschaftsimperiums

Friedrich Karl Flick war ein deutscher Industrieller und Erbe eines der größten Wirtschaftsimperien Deutschlands. Als Sohn von Friedrich Flick, einem der einflussreichsten Industriellen des 20. Jahrhunderts, wurde Friedrich Karl schon früh in die Geschäfte des Familienunternehmens eingeführt. Das Flick-Imperium, das nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut wurde, umfasste zahlreiche Unternehmen in der Stahl-, Kohle- und Automobilindustrie. Friedrich Karl Flick übernahm die Kontrolle über das Imperium in den 1970er Jahren und führte es durch eine Zeit bedeutender wirtschaftlicher Veränderungen. Seine Fähigkeit, das Familienunternehmen trotz widriger Umstände weiterzuführen, zeigt sein geschäftliches Geschick und seine strategische Weitsicht.

Geschickter Verwalter und Vermögensvermehrer

Friedrich Karl Flick war bekannt für seine Fähigkeit, das riesige Vermögen seiner Familie nicht nur zu verwalten, sondern auch erheblich zu vermehren. Er verstand es, das Portfolio des Flick-Konzerns strategisch zu diversifizieren und in verschiedene Branchen zu investieren. Besonders bemerkenswert war sein Geschick im Umgang mit komplexen Finanztransaktionen, durch die er das Familienvermögen vergrößerte. Flick nutzte seine umfangreichen Netzwerke und sein tiefes Verständnis der globalen Märkte, um profitabel in Unternehmen zu investieren und gleichzeitig Risiken zu minimieren. Diese Fähigkeiten machten ihn zu einem der reichsten Männer Deutschlands und einem einflussreichen Akteur in der Wirtschaft.

Kontroversen und öffentliche Kritik

Friedrich Karl Flicks Leben und Karriere waren nicht frei von Kontroversen. Besonders in den 1980er Jahren geriet er durch den sogenannten Flick-Skandal in den Fokus der Öffentlichkeit. Dabei ging es um verdeckte Parteispenden des Flick-Konzerns an deutsche Politiker, was zu einem der größten politischen Skandale der Nachkriegszeit führte. Flick selbst wurde oft vorgeworfen, sich durch seine enorme wirtschaftliche Macht Einfluss in der Politik zu sichern. Diese Vorwürfe beschädigten sein öffentliches Ansehen erheblich und führten zu einer breiten Debatte über die Beziehung zwischen Wirtschaft und Politik in Deutschland. Trotz dieser Kontroversen blieb Flick eine einflussreiche Figur im deutschen Wirtschaftsleben, doch der Skandal überschattete einen Großteil seines späteren Lebens und hinterließ einen bleibenden Eindruck auf sein öffentliches Image.

Rückzug aus der Öffentlichkeit und Leben im Privaten

Nach dem Skandal und den damit verbundenen öffentlichen Diskussionen zog sich Friedrich Karl Flick zunehmend aus dem öffentlichen Leben zurück. Er verlegte seinen Wohnsitz nach Österreich und konzentrierte sich auf die Verwaltung seines Vermögens abseits der öffentlichen Aufmerksamkeit. Flick war bekannt für seinen zurückhaltenden und diskreten Lebensstil, der im Gegensatz zu seiner enormen wirtschaftlichen Macht stand. Er vermied weitgehend mediale Auftritte und hielt sich aus politischen und wirtschaftlichen Debatten heraus, was zu einer gewissen Mystifizierung seiner Person beitrug. Sein Rückzug aus der Öffentlichkeit ermöglichte ihm, sein Privatleben weitgehend abgeschirmt von der Presse zu führen, was zu einer Reihe von Spekulationen über seine tatsächliche Rolle in der Wirtschaft führte.

Philanthropie und Engagement für die Kunst

Trotz seines Rückzugs aus dem öffentlichen Leben war Friedrich Karl Flick auch für sein philanthropisches Engagement bekannt, insbesondere im Bereich der Kunst. Er sammelte eine beeindruckende Kunstsammlung, die Werke von bedeutenden Künstlern des 20. Jahrhunderts umfasste. Seine Sammlung wurde zeitweise in Museen ausgestellt und gilt als eine der wertvollsten Privatsammlungen in Europa. Flicks Engagement für die Kunst war Ausdruck seines Interesses an Kultur und Ästhetik, das oft im Gegensatz zu seinem nüchternen Image als Geschäftsmann stand. Durch seine Schenkungen und Leihgaben an Museen trug er dazu bei, die öffentliche Zugänglichkeit zu bedeutenden Kunstwerken zu verbessern, was ihm Anerkennung in der Kunstwelt einbrachte.

Komplexe Persönlichkeit und ambivalentes Erbe

Friedrich Karl Flick war eine komplexe Persönlichkeit, die sowohl als geschickter Geschäftsmann als auch als kontroverser Akteur in der deutschen Wirtschaftsgeschichte in Erinnerung bleibt. Seine Fähigkeit, ein riesiges Wirtschaftsimperium zu führen und gleichzeitig in der Öffentlichkeit eine zurückhaltende Rolle einzunehmen, machte ihn zu einer rätselhaften Figur. Während seine wirtschaftlichen Erfolge unbestreitbar sind, wird sein Erbe auch durch die Schattenseiten seiner Karriere, insbesondere den Flick-Skandal, geprägt. Flicks Leben und Werk werfen Fragen über die Verantwortung von Industriellen und die Grenzen wirtschaftlicher Macht auf, die bis heute relevant sind.

Schlusswort

Friedrich Karl Flick war eine bedeutende und gleichzeitig umstrittene Figur der deutschen Wirtschaftsgeschichte. Seine Erfolge als Verwalter und Vermehrer eines großen Familienvermögens sind ebenso bemerkenswert wie die Kontroversen, die ihn umgaben. Sein Rückzug aus der Öffentlichkeit und sein Engagement für die Kunst zeugen von einer Persönlichkeit, die sich trotz öffentlicher Kritik auf ihre Interessen und Werte konzentrierte. Flicks Vermächtnis bleibt ambivalent – er war sowohl ein Symbol für wirtschaftliche Macht als auch für die Risiken, die mit dieser Macht verbunden sind. Seine Lebensgeschichte bietet wichtige Lektionen über den Umgang mit wirtschaftlichem Einfluss und die Verantwortung, die damit einhergeht.


Name:Friedrich Karl Flick

Geboren am:03.02.1927

SternzeichenWassermann 21.01 - 19.02

Geburtsort:Berlin (D).

Verstorben am:05.10.2006

Todesort:Auen am Wörthersee (A).