Gustav Freytag
Name:Gustav Freytag
Geboren am:13.07.1816
SternzeichenKrebs 22.06 - 22.07
Geburtsort:Kreuzburg, Schlesien (D).
Verstorben am:30.04.1895
Todesort:Wiesbaden (D).
Freytag studierte ab 1835 Germanistik in Breslau, ein Jahr später wechselte er an die Universität in Berlin. 1838 promovierte er bei dem Altphilologen Karl Lachmann zum Dr. phil. Bereits in seiner Studentenzeit startete er erfolgreiche Versuche im Dichten. Im Jahr darauf, 1839, habilitierte er mit seiner Schrift über die mittelalterliche Dichterin Hrotsvit von Gandersheim. Danach war er bis 1844 als Privatdozent für deutsche Sprache und Literatur in Breslau tätig. Zu dieser Anstellung kam der erst Dreiundzwanzigjährige durch seine gute Beziehung zu seinem Lehrer, dem Lyriker und Literaturhistoriker A. H. Hoffmann, besser bekannt unter Hoffmann von Fallersleben.
Wegen fachlicher Differenzen gab er diesen Posten wieder auf. Gustav Freytag wurde Berufsjournalist und Schriftsteller. Zusammen mit dem Literaturhistoriker Julian Schmidt besorgte Freytag ab dem Jahr 1848 die Redaktion der nationalliberalen Zeitschrift "Die Grenzboten". Darin wurde über die politische Erziehung hinaus auch das literarische Programm des realistischen Darstellungsprinzips verfolgt. Diese journalistische Tätigkeit übte er bis 1870 aus. Der liberal gesinnte Gustav Freytag nahm sich vielfach den sozialen Problemen seiner Zeit an. So war er unter anderem Mitbegründer eines wohltätigen Vereins für bedürftige Weber.
Im Jahr 1854 wurde er durch Herzog Ernst II. von Sachsen-Coburg-Gotha zum Hofrat ernannt. In der Zeit von 1867 bis 1870 war er für die Nationalliberalen Mitglied im Reichstag des Norddeutschen Bundes. Den Krieg von 1870/1871 erlebte er als Journalist mit. 1881 siedelte er nach Wiesbaden über. Freytags Auffassung von Dichtung war mit der Eigenschaft des Volkstümlichen verbunden, die sich beispielsweise in dem Gedichtband "In Breslau" (1845) zeigt sowie in seiner engen Verbindung mit Berthold Auerbach, einem Schriftsteller von Dorfgeschichten. Als Theaterautor feierte Gustav Freytag 1844 seinen ersten Erfolg mit dem Lustspiel "Die Brautfahrt, oder Kunz von der Rosen", das von dem königlichen Theater in Berlin ausgezeichnet wurde.
Es folgten weitere Lustspiele wie zum Beispiel "Die Journalisten", das 1852 uraufgeführt wurde, und ihm seinen größten Theatererfolg bescherte. Das Stück bezieht sich auf die zeitgenössische Politik und erzählt von der Verbindung zwischen privaten und öffentlichen Konfliktsituationen. Freytag wurde in die Schillerpreiscommission in Berlin berufen. In der Tragödie "Die Fabier" (1959) realisierte er seine eigene Dramentechnik, die er später, 1863, in der Schrift "Technik des Dramas" niederlegte. Die Dramen-Auffassung des Autors orientiert sich an der antiken und klassischen Strömung. In seinen Romanen verklärte er die bürgerliche Gesellschaft seiner Zeit.
Der Titel "Soll und Haben" ist sein bekanntestes Erzählwerk, das von der Welt der Kaufleute handelt, aber im tieferen Sinn eine soziale Momentaufnahme der Gründerzeit beinhaltet. Die Handlung des Gelehrtenromans "Die verlorene Handschrift" spielt im Bildungsbürgertum. Anhand einer Familiengeschichte in der sechs Bände umfassenden Romanfolge "Die Ahnen" wird die Zeitenfolge des deutschen Volkes von den Germanen bis zur Gegenwart Freytags nachgezeichnet. Das Werk wurde nach der zweiten deutschen Kaiserreicherrichtung publiziert, die Freytag begrüßte. Dazu verwendete er sein eigenes fünfbändiges kulturhistorische Werk "Bilder aus der deutschen Vergangenheit" (1859–1867) als Vorlage.
Freytag machte sich vor allen Dingen einen Namen als populärer Autor der zeitgenössischen deutschen Bürgergesellschaft mit den Erfolgsromanen "Soll und Haben", "Die verlorene Handschrift" und "Die Ahnen", worin er eine literarische Verklärung im realistischen Stil betrieb. Zu seinen weiteren Werken zählen unter anderem "De initiis scenicae poesis apud Germanos" (1838), "Die Valentine" (1847), "Karl Mathy. Geschichte seines Lebens" (1869) und "Gesammelte Werke" (1886–1888).
Gustav Freytag starb am 30. April 1895 in Wiesbaden.
1838 - De initiis scenicae poesis apud Germanos
1855 - Soll und Haben, 3 Bde.
1864 - Die verlorene Handschrift
1869 - Karl Mathy. Geschichte seines Lebens
1886/1888 - Gesammelte Werke
1872/1880 - Die Ahnen, 6 Bde.;
- Bd. 1. Ingo und Ingraban
- Bd. 2. Das Nest der Zaunkönige
- Bd. 3. Die Brüder vom deutschen Hause
- Bd. 4. Marcus König
- Bd. 5. Die Geschwister
- Bd. 6. Aus einer kleinen Stadt
1861 - Ein Haus-A.B.C zum 6. Februar 1861
1863 - Die Technik des Dramas
1859/1867 - Bilder aus der deutschen Vergangenheit, 4 Bde.;
- Bd. 1. Aus dem Mittelalter
- Bd. 2, Abt. 1 Vom Mittelalter zur Neuzeit (1200-1500)
- Bd. 2, Abt. 2 Aus dem Jahrhundert der Reformation (1500–1600)
- Bd. 3. Aus dem Jahrhundert des großen Krieges (1600–1700)
- Bd. 4. Aus neuer Zeit (1700–1848)
1870 - Karl Mathy
1871 - Die Fahnenweihe in Siebleben. Ein Bild aus der deutschen Gegenwart
1871 - Vom ersten Reichstage. Brief an die Wähler des Wahlkreises Erfurt-Schleusingen-Ziegenrück
1883 - Doktor Luther
1889 - Der Kronprinz und die deutsche Kaiserkrone
1886/1888 - Gesammelte Werke, 22 Bde.
Theaterstücke
Die Brautfahrt oder Kunz von den Rosen, 1844
Deutsche Geister, 1845
Die Valentine, 1847
Der Gelehrte, 1848 (Fragment)
Graf Waldemar, 1850
Die Journalisten, 1854
Die Fabier, 1859
Herausgeber
1848/1870 - Die Grenzboten,
1870 - Otto Ludwig: Gesammelte Werke, 4 Bde.
Name:Gustav Freytag
Geboren am:13.07.1816
SternzeichenKrebs 22.06 - 22.07
Geburtsort:Kreuzburg, Schlesien (D).
Verstorben am:30.04.1895
Todesort:Wiesbaden (D).
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