Honoré de Balzac
Name:Honoré de Balzac
Geboren am:20.05.1799
SternzeichenStier 21.04 - 21.05
Geburtsort:Tours (F).
Verstorben am:18.08.1850
Todesort:Paris (F).
Balzac verbrachte eine unglückliche Kindheit. In den ersten vier Lebensjahren wurde er von einer Amme betreut. Von seinem 7. bis zu seinem 14. Lebensjahr besuchte er eine strenge Klosterschule in Vendôme. Bis 1816 lebte er in Paris in einem Internat. Nach dem Wunsch des Vaters begann Balzac 1816 ein Studium der Rechte in Paris. Seinen Unterhalt dazu verdiente er sich als Schreiberling in einem Anwaltsbüro. Doch er brach das Studium ab, um als Schriftsteller zu leben. Seine ersten Trivialromane, die jedoch ohne öffentliche Wirkung blieben, veröffentlichte er unter verschiedenen Pseudonymen. Sie brachten ihm einen kargen Lebensunterhalt ein.
Mit 23 Jahren lernte er die 45-jährige Madame de Berny kennen, die jahrelang seine mütterliche Geliebte blieb und ihn in seinem Schaffen beeinflusste. 1827 gab er dann seine Tätigkeit als Verleger und Druckereibesitzer wegen Bankrotts auf. Die daraus entstandenen Schulden wurde er erst kurz vor seinem Tod los. Zwei Jahre später, 1829, stellte sich der erste literarische Erfolg ein mit dem Werk "Physiologie du Mariage", zu dt. "Physiologie der Ehe". Seine darin geäußerter Zynismus und seine rationale Auffassung über die Ehe wurden aber als anstößig aufgenommen. Ebenfalls als Ärgernis wurde sein dennoch mit Erfolg gekrönter Roman "Le dernier Chuons ou la Bretagne en 1800" (1829), zu dt. "Der letzte Chuan oder die Bretagne im Jahr 1800", verstanden, das 1834 in sein Hauptwerk, dem umfangreichen Zyklus "La Comédie Humaine" eingereiht wurde.
Damit stellte sich auch die Bekanntheit von Honoré de Balzac, der sich 1829 selbst nobilierte, ein. 1832 kandidierte er erfolglos für das französische Parlament und 1848 sowie 1849 für die Académie Française. Seit 1832 führte Balzc einen regen Briefwechsel mit der polnischen Gräfin Evelina Hanska-Rzewuska. Kurz vor seinem Tod 1850 und nach nur kurzen persönlichen Begegnungen heirateten sie. Balzac war ein unerhört produktiver Schriftsteller mit dem Schwerpunkt des Romanciers. In 20 Jahren schuf er knapp 100 Romane und verschiedene Essays, Erzählungen und Dramen. Balzacs literarisches Werk gilt als realistische Schilderung der Gesellschaft in der Restaurationszeit. Sein Merkmal sind die mit analytischem Verstand beschriebenen Menschen und ihr Milieu. Darin zeichnet sich Balzac als ein exakter Beobachter aus.
Die zwischen 1829 und 1850 veröffentlichten 91 Werke sind in seinem zyklischen Hauptwerk "La Comédie Humaine" zusammengefasst. In einer Einleitung begründet er diese Schwerpunktarbeit mit seiner Vorstellung, dass sich die menschlichen Typen in Bezug auf ihre sozialen Charaktere einteilen ließen, so wie es im Tierreich die Gattung gebe. Dabei griff er auf Ideen des Naturwissenschaftlers Jean Baptiste de Lamarck und des Philosophen Étienne Geoffroy Saint-Hilaires zurück. Balzac beabsichtigte eine "vollständige Welt in Kopf zu tragen", wie er sich einmal ausdrückte. Seine besondere Aufmerksamkeit galt dabei, wie der Zufall und der menschlich Geist zusammen in den gesellschaftlichen Verbindungen wirken. "La Comédie Humaine" ist aufgeteilt in Sitten-, philosophische und analytische Studien.
Die Sittenstudien enthalten die meisten bereits fertiggestellten Romane, in denen Pariser Bürger, Landleben, Militär, Provinz, Privatleben und Politik thematisiert werden. Für sein Hauptwerk plante Balzac 2.000 Figuren aus den verschiedenen sozialen Schichten zu charakterisieren – vom Adel bis zum Verbrecher. Letztendlich wurde das Werk nie beendet – geplant war es auf einen Umfang von 135 Stücken –, dennoch konnte Balzac immerhin Zweidrittel seines Vorhabens erfüllen, in dem er 90 Romane und Novellen darin unterbrachte. Alle Werke zeichnen sich durch die treffliche Beschreibung der einzelnen Typen und der Milieustudien aus.
Zu den bekanntesten Romanen zählen unter anderem "Eugénie Grandet" (1833), La Recherche de l''absolu (1834), zu dt. "Die Suche nach dem Absoluten", "Le Père Goriot" (1834-1835), zu dt. "Vater Goriot", "Illusions Perdues" (1837-1843), zu dt. "Verlorene Illusionen", oder "La Cousine Bette" (1846), zu dt. "Kusine Lisbeth". Bereits zu Lebezeiten kam Honoré de Balzac zu einer großen Popularität beim Lesepublikum und bei Kritikern. Er war Vorbild vieler nachfolgender französischer Romanschriftsteller. Besonders die Naturalisten mit ihrem experimentellen Schreibstil vereinnahmten Balzacs soziologisch-realistischen Ansatz. Einige seiner Werke fanden Eingang in die Filmkunst wie zum Beispiel "Eugénie Grandet".
Zu seinen weiteren bedeutenden Werken zählen unter anderem "La Peau de chagrin" (1831), zu dt. "Das Chagrinleder", "Le Lys dans la vallée" (1835-1836), zu dt. "Die Lilie im Tal", "César Birotteau" (1834-1837), "Le Curé de village" (1839), zu dt. "Der Landpfarrer", die Erzählungen "Contes drolatiques" (1832, 1833 und 1837), zu dt. "Tolldreiste Geschichten", das Drama "Vautrin" (1839) sowie seine Korrespondenz mit Evelina Hanska-Rzewuska, "Lettres à l''étrangère" die posthum 1906 veröffentlicht wurden.
Honoré de Balzac starb am 18. August 1850 in Paris.
Name:Honoré de Balzac
Geboren am:20.05.1799
SternzeichenStier 21.04 - 21.05
Geburtsort:Tours (F).
Verstorben am:18.08.1850
Todesort:Paris (F).
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