Johann Caspar Lavater
Name:Johann Caspar Lavater
Geboren am:15.11.1741
SternzeichenSkorpion 24.10 - 22.11
Geburtsort:Zürich (CH).
Verstorben am:02.01.1801
Todesort:Zürich (CH).
Nach dem Besuch einer deutschen Schule folgte seit 1747 der Gang in eine Lateinschule. Von 1754 bis 1756 ging er auf das Collegium Humanitas. Ab 1756 studierte er am Collegium Carolinum in Zürich Theologie, Philosophie und Pädagogik. Er war ein Schüler von Johann Jakob Bodmer und Johann Jacob Breitinger. 1762 wurde er als Geistlicher ordiniert. Von 1763 bis 1764 begab er sich auf eine einjährige Bildungsreise durch Deutschland, auf der er unter anderen Christian Fürchtegott Gellert, Friedrich Gottlieb Klopstock, Moses Mendelssohn und Friedrich Nicolai kennen lernte.
Nach der Rückkehr schuf er kleinere literarische Werke, predigte oder ging Übersetzungstätigkeiten nach im Sinne einer Aufklärungstheologie. 1768 vollzog sich eine geistige Wende, in der er die sinnliche intuitive Erfahrbarkeit Christi vertrat. 1769 wurde Lavater dann Diakon an der Waisenhauskirche in Zürich. Literarisch war das für ihn eine produktive Phase. So beschäftigte er sich beispielsweise mit dem Thema "Leben nach dem Tod", das er in der Schrift "Aussichten in die Ewigkeit" niederschrieb. In dieser Zeit forderte er den berühmten jüdischen Philosophen und Aufklärer Moses Mendelsohn auf, zum christlichen Glauben überzutreten.
Auf diese von vielen Zeitgenossen als unangemessen empfundene Aufforderung antwortete der Göttinger Professor, Kalenderschriftsteller und Literaturkritiker Georg Christoph Lichtenberg mit seiner Satire "Timorus" (1771). Den größten Teil seines Lebens verblieb Lavater in Zürich, ausgenommen von einer Rheinreise (1774) und Reisen nach Göttingen und Bremen (1786), nach Kopenhagen (1793), sowie seiner dreimonatigen Verbannung nach Basel (1799). Zunächst freundete sich der Züricher Theologe mit den Ideen der Französischen Revolution an. Doch die weitere radikale Entwicklung rief seine Kritik daran hervor und er wendete sich davon ab.
Darin war auch der Grund zu sehen in seinen Widerstand gegen die Invasion des französischen Militärs im Jahr 1797. Ebenso war er nicht einverstanden mit der 1798 aufgezwungenen Verfassung für die Schweiz. Im Mai 1799 protestierte Lavater gegen die Festnahme von Züricher Ratsmitglieder. Diese Aktion brachte ihm eine dreimonatige Deportation nach Basel ein. Lavaters literarisches Schaffen besteht aus politischen, publizistischen, theologischen und erbaulichen Schriften im großen Umfang. In seinen Werken verpflichtete er sich den aufklärerischen Tendenzen, besonders dem Sturm und Drang. Andererseits weisen seine Arbeiten auch irrationalistische Auffassungen auf, die die Romantiker vereinnahmten.
Sein Gesamtwerk besteht aus vielfältigen Gattungen. So schrieb Lavater Bibelepen, Bibeldramen, geistliche Poesie, sowie Kinder- und Jugendbücher mit zeitgenössischer religiös-pädagogischer Tendenz. Seine Notizen in den Tagebüchern enthalten psychologische Selbstbeobachtungen, die diese Disziplin vorantrieben. Seine weitgespannten Interessen führten ihn auch auf die Gebiete des Exorzismus und Magnetismus, die in Aufklärerkreisen auf Kritik stießen. Dagegen wurden seine physiognomischen Schriften wie "Physiognomische Fragmente, zur Beförderung der Menschenkenntnis und Menschenliebe" (1775-1778) sehr bekannt. Sie lösten eine ganze Modeerscheinung aus im Deuten des menschlichen Äußeren auf den menschlichen Charakter.
Doch es meldeten sich auch Kritiker zu seiner physiognomischen Lehre. Auch diesbezüglich mischte sich Georg Christoph Lichtenberg ein mit der satirischen Antwortschrift "Über Physiognomik; wider die Physiognomen", die den Streit öffentlich austrug. Lavaters Gesamtwerk ist nicht einheitlich. Darin vermischen sich Aufklärung Pietismus, Ästhetizismus und Irrationalismus. In theologischen Fragen trat er auf als Verfechter einer rationalen christlichen Lehre, andererseits vertrat er auch die religiöse Erfahrung. Während einer Kur in Bad Ems lernte Lavater 1774 Johann Wolfgang von Goethe, Johann Heinrich Jung-Stilling und Johannes Bernhard Basedow kennen.
Im Jahr darauf wurde er Pfarrer an der Waisenhauskirche. Schon drei Jahre später, 1778, wechselte er als Diakon nach Sankt Peter, der größten Kirchengemeinde von Zürich. Lavaters Schwerpunkt in dieser Zeit war die Exegese der Bibel, und er verfasste religiöse Lyrik. Er machte sich einen Namen als Prediger in und um Zürich sowie weit darüber hinaus. Diese Tätigkeit führte ihn 1782/1783 nach Offenbach sowie 1786 nach Göttingen und nach Bremen. 1787 wurde er Pfarrer in Sankt Peter. 1793 reiste er wegen Versuche zur Geisterseherei und Traumdeutung nach Kopenhagen.
Zu Lavaters weiteren Werken zählen unter anderem "Fünfzig christliche Lieder" (1771), "Abraham und Isaak" (1776), "Jesus Christus, oder Die Zukunft des Herrn" (1780), "Neue Sammlung geistlicher Lieder" (1782), "Pontius Pilatus" (1782-1785), "Nathanael" (1786), "Reise nach Kopenhagen im Sommer 1793" (1794), "Ein Wort eines freyen Schweizers an die grosse Nation" (1798) oder "Freymüthige Briefe über das Deportationswesen" (1800–1801).
Johann Caspar Lavater starb am 2. Januar 1801 in Zürich.
Name:Johann Caspar Lavater
Geboren am:15.11.1741
SternzeichenSkorpion 24.10 - 22.11
Geburtsort:Zürich (CH).
Verstorben am:02.01.1801
Todesort:Zürich (CH).
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