Ludwig Tieck
Name:Ludwig Tieck
Geboren am:31.05.1773
SternzeichenZwillinge 22.05. - 21.06
Geburtsort:Berlin (D).
Verstorben am:28.04.1853
Todesort:Berlin (D).
Berlin als aufklärerisches Zentrum hatte Ludwig Tieck früh geprägt, seine Werke werden durchdrungen vom Wesen der damaligen Urbanität. Tieck wuchs auf in einem gebildeten protestantischen Elternhaus und besuchte von 1782 bis 1792 das Friedrichswerdersche Gymnasium in Berlin. In dieser Zeit lernte er auch Wilhelm Heinrich Wackenroder kennen, mit dem er freundschaftlich verbunden blieb und später auch zusammen arbeitete. In der Schulzeit lagen auch die Anfänge seines schriftstellerischen Schaffens, in der er Erzählungen und Dramen verfasste. Tieck, der als Frühreifer gilt, half seinen Lehrern August Ferdinand Bernardi und Friedrich Eberhard Rambach bei der Ausarbeitung von Romanen.
Von 1792 an studierte er in Halle, Göttingen und Erlangen Theologie. 1794 brach er das Studium ab und ging zurück nach Berlin, um dort als freier Schriftsteller zu leben. Dort traf er auf den Verleger Christoph Friedrich Nicolai, der ihm eine Mitarbeit anbot. Für ihn schrieb Tieck in den Jahren 1794 bis 1797 unter anderem unterhaltsame Aufklärungsliteratur und Erzählungen für den Almanach "Straußfedern". 1797 kam sein erstes bedeutendes Werk, der Briefroman "William Lovell", heraus, der auch seine frühromantische Schaffensphase kennzeichnet. Tieck wendete sich gemäß der epochalen Gattungstheorie unterschiedlichen Formen wie zum Beispiel Komödie, Märchen oder unheimliche Erzählungen zu, die er oft in einem naiven Erzählton realisierte. In der Erzählung "Der blonde Eckbert" in den "Volksmährchen" (1797) verarbeitete er Elemente des Schauerromans.
Sein Freund Wilhelm Heinrich Wackenroder beeinflusste Tiecks frühromantische Arbeiten. Durch seinen frühen Tod übernahm Ludwig Tieck die Herausgabe seiner Werke. So zum Beispiel die "Herzergießungen eines kunstliebhabenden Klosterbruders" (1797) oder andere Aufsätze, die er mit eigenen Beiträgen mischte. Weiterhin gab er Werke von Jakob Lenz heraus. Seine Märchenspiele wie zum Beispiel "Der gestiefelte Kater" (1797) oder "Ritter Blaubart" (1797) sind noch heute bekannt und zeugen von Tiecks ironisch-satirischer Schreibkunst, die er in anderen Literaturgattungen gleichfalls virtuos anzubringen verstand. In seinem Roman “Franz Sternbalds Wanderungen” (1798), dem ersten Künstlerroman der Romantikepoche, propagiert Tieck nicht nur die romantische Sehnsucht nach dem Mittelalter, sondern auch nach einer Kunstreligion.
Dort wie auch in den beiden Dramen "Leben oder Tod der heiligen Genoveva" (1799) und "Kaiser Octavianus" (1804) setzt der Dichter Friedrich Schlegels Programm von der frühromantischen Universalpoesie um. In Berlin lernte er Friedrich Schlegel kennen. Durch diese Bekanntschaft bekam Tieck Kontakt zu den Jenaer Romantikern. 1798 heiratete er Amalie Alberti und das Jahr darauf zog er mit seiner Familie nach Jena, wo er auf Novalis traf. Die Universitätsstadt Jena als eine wichtige Hauptstadt des Kulturlebens im zeitgenössischen Deutschland war das richtige Umfeld für Ludwig Tieck, der sich zu einem der bekanntesten Schriftsteller dieser Zeit entwickelte. Damals verkehrten dort unter anderem Johann Gottlieb Fichte, Friedrich Wilhelm Schelling die Brüder August Wilhelm und Friedrich Schlegel oder Clemens Brentano.
Tieck begründete dort 1799 mit anderen Schriftstellern die frühromantische Epoche. Seine "Romantischen Erzählungen" (1799/1800) waren programmatisch für diese Literaturströmung. Doch der Kreis löste sich schnell wieder auf, so dass Tieck Jena bereits 1800 wieder verließ. Er folgten verschiedene Aufenthalte. 1802 kam Tieck auf einem Gut des Grafen von Finckenstein bei Ziebingen in der Nähe von Frankfurt an der Oder unter. Dort traf er die Tochter des Grafen, Henriette von Finckenstein, die seine Geliebte wurde. Ab 1805 folgten Reisen und Aufenthalte unter anderem in Rom (1805–1806), München (1808–1810), Prag (1813), London und Paris (1817). 1819 zog es Tieck mit seiner Familie und Henriette von Finckenstein nach Dresden, wo er auch seine berühmten Leseabende einführte. Ab 1821 trat eine Wende im Schaffen von Tieck ein.
Tieck wandte sich der Novellenkunst zu und schuf zahlreiche Werke dieser Kunstgattung wie zum Beispiel "Der Geheimnisvolle", "Die Gemälde" oder sein Meisterstück "Des Lebens Überfluß" – insgesamt weit über 30 Stücke. Auch darin werden romantische Themen vom Unheimlichen und Wundersamen thematisiert, doch werden sie in den alltäglichen Bereich verlegt. In seinen Novellen zeichnet Tieck vielfach die Welt des Biedermeiers und ihrer Veränderungen nach, womit er sich dem literarischen Realismus annähert. In seinem bedeutenden Alterswerk, dem Roman "Vittoria Accorombona" (1840), wird Tiecks Gefühl für moderne Themen und aktuelle Tendenzen sichtbar. 1842 ging er nach Berlin und folgte damit dem Ruf von König Friedrich Wilhelm IV., um dort Aufführungen zu inszenieren. Bekannt wurde allein die Aufführung "Sommmernachtstraum" von 1843 mit der Musik von Felix Mendelssohn-Bartholdy.
Seine letzten Lebensjahre in Berlin waren gekennzeichnet von Resignation und Krankheit. Für die Ideen der 48-er Revolution brachte er kein Verständnis auf. Ludwig Tieck war ein Dichter mit einem umfangreichen und vielseitigen Werk, der es verstand alte Literaturformen und -stoffe, wie Schauspiele, Volksbücher, Märchen, Gedichte und Epen zunutze zu machen, um sie für die eigene Literaturproduktion zu verwenden.
Ludwig Tieck starb am 28. April 1853 in Berlin.
Name:Ludwig Tieck
Geboren am:31.05.1773
SternzeichenZwillinge 22.05. - 21.06
Geburtsort:Berlin (D).
Verstorben am:28.04.1853
Todesort:Berlin (D).
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